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Nähen lernen mit farbenmix – Zuschneiden
Nähen lernen – Zuschneiden – was muss ich beachten?
Letzte Woche haben wir über Stoffe und ihre Verwendung geschrieben. Das war zwar kurz gehalten aber ein sehr umfangreicher Artikel. Heute beim Thema Zuschnitt wird es kürzer. Versprochen.
Aber nicht desto trotz, gerade für Nähanfänger sind ein paar Tipps nicht schlecht, oder ?
Das heutige Thema: Zuschneiden – was muss ich beachten?
Zuschneiden – Allgemeines
Jeder Stoff hat eine rechte und eine linke Seite. Mit rechter Seite ist die Stoffseite gemeint, die später beim Kleidungsstück nach außen weist. Also die „schöne“ Seite.
Die Webkante des Stoffes, ist die seitliche Begrenzung – oft ist sie etwas fester und evtl. mit einer anderen Struktur als der restliche Stoff. Oft ist auch ein längslaufender Kontrastfasten eingewebt und auch Angaben des Designers. Die Webkante sollte nicht in den Zuschnitt kommen auch nicht als Nahtzugabe!
Bei dem Kapitel über Stoffe und ihre Verwendung habe ich euch erzählt, dass es bei manchen Stoffen eine Strichrichtung gibt, die man beachten sollte – z.B. bei Samt oder Cord.
Und wichtig: bei den meisten Schnittmustern, findet ihr immer Angaben zum Fadenlauf. Das ist die Webrichtung des Stoffes. Der Fadenlauf verläuft immer parallel zur Webkante.
Wie gehe ich vor?
- kontrolliert auf jeden Fall vor dem Zuschnitt den Stoff und schaut, ob evtl. Webfehler oder Löcher drin sind. Könnt ihr den Stoff nicht mehr reklamieren, dann markiert euch das Loch oder den Fehler, damit ihr beim Zuschnitt diesen Bereich vermeiden könnt. Ihr legt die Schnittteile dann drumherum.
- wascht den Stoff vor. Stoffe laufen unterschiedlich ein und es wäre schade, dass nach dem Waschen das Kleidungsstück nicht mehr passt. Manche Stoffe laufen kaum ein, bei anderen kann das schon echt viel ausmachen.
Was benötige ich für das Zuschneiden?
- den abgepausten Schnitt
- Den Stoff in der angegebenen Menge
- Markierungsstifte oder Schneiderkreide
- Stoffschere oder Rollschneider ( mit Schneidermatte)
- Stecknadeln oder Gewichte
Warum falte ich den Stoff beim Zuschneiden?
Normalerweise wird der Stoff einmal doppelt gefaltet beim Zuschneiden. Dadurch erhält man direkt spiegelverkehrte Teile. Also ein rechtes und ein linkes Hosenbeinteil usw. Oft werden Schnittteile, die nur einmal benötigt werden, auch gerne auf dem Schnittmuster als „halbes“ Schnittteil gezeichnet. Das spart Platz auf dem Bogen. Diese Schnitteile werden dann auf dem Stoff im Stoffbruch angelegt. Das ist die „Faltkante“ – ob ihr den Stoff so faltet, dass die rechte ( also die „schöne“ Seite) oben liegt oder die linke Seite bleibt euch überlassen.
Ihr könnt auch zwei Stoffbrüche erzeugen. Dann legt ihr die linke und die rechte Webkante (also den Seitenrand) in die Mitte des Stoffes. So habt ihr rechts und links einen Stoffbruch. Manche Schnittmuster erhalten Angaben, wie ihr die Schnitteile möglichst optimal verteilen könnt. Je nach Größe fällt das unterschiedlich aus. Ich probiere immer mehrere Auflagemethoden aus, um möglichst wenig Stoffverschnitt zu haben. Stoff ist nicht immer günstig… wisst ihr ja 🙂 Dabei dürft ihr aber nie den Fadenlauf außer acht lassen.
Anhaltspunkte für Zugaben?
Bevor ihr anfangt zuzuschneiden, habt ihr euch bestimmt die Anleitung einmal schon komplett durchgelesen. Das solltet ihr immer tun. Darin findet ihr auch immer die Angaben, ob die Nahtzugabe enthalten ist oder nicht. Bei unseren Schnitten ist in der Regel die Nahtzugabe (NZ) nicht enthalten. (Ausnahme die Taschenspieler Schnitte und ein paar andere) Das heisst ihr müsst sie zugeben.
Oft kommt die Frage: Wieviel Nahtzugabe benötige ich? Entweder es wird was empfohlen, es ist angegeben, oder ihr wählt eure persönliche NZ selber aus. Haltet euch aber immer dran.
Ob ihr 0.7 cm NZ dazugebt, oder 1 cm oder sogar 1,5 bleibt euch überlassen. Ich gebe immer 0.7 cm dazu, weil ich mich an mein Standard-Nähfuß orientiere. Das heisst für mich, dass mein Nähfuss immer auf der Stoffkante endet. Das hat sich für mich bewährt. Aber das ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
normale Nahzugabe: von 0,7 bis 1,5 cm
Saumzugabe: von 1,5 bis 3 cm
Nahtzugaben sind nötig, wenn ihr Teile zusammennäht. Sollte ein Seite keine NZ benötigen, ist das im Schnittmuster oder in der Anleitung immer gekennzeichnet. Wählt ihr eine Nahtzugabe beim Zuschnitt von 1 cm, müsst ihr später 1cm von der Stoffkante eure Naht nähen. Wählt ihr 0.7 dann 0,7 von der Stoffkante. Hier solltet ihr genau arbeiten. Näht ihr mit der Overlock, dann könnt ihr euch einstellen, wie groß der Abstand ist. Daran würde ich mich orientieren bei der Nahtzugabe.
Manche Schnitte haben eine Angabe von 1,5 cm als Nahtzugabe – da mache ich es so, dass ich mir mit Kreide mein Schnittmuster auf den Stoff übertrage und dann mit einem Handmaß die NZ noch einmal drumherum ausmesse und markiere. Das erscheint evtl. euch ein bisschen aufwendig. Aber vertraut mir, gerade am Anfang solltet ihr so verfahren. Später habt ihr bestimmt auch ein gutes Augenmaß 🙂
Reihenfolge:
- Stoff kontrollieren
- Schnitteile auflegen
- Schnitteile feststecken bzw. mit Gewichten fixieren
- Zuschnitt mit NZ
- Alle Passzeichen vom Schnitt auf den Stoff übertragen – hier könnt ihr einen Trickmarker nehmen oder Schneiderkreide oder was ihr bevorzugt. Man kann auch kleine Knipse in die Nahtzugabe machen (mache ich zum Beispiel sehr gerne)
- Nach dem Zuschnitt alle Nadeln wieder entfernen
Natürlich kein Hexenwerk, aber gerade wenn ihr noch nicht so viel Erfahrung habt, solltet ihr gerade auch beim Auflegen experimentieren und mit der Zeit bekommt ihr ein gutes Gefühl, wie ihr am „stoffsparensten“ auflegt.
Das war erstmal der letzte Teil unserer Blogserie Tipps für Nähanfänger. Ich hoffe ihr konntet ein paar Tips mitnehmen.
Solltet ihr noch ein paar Wünsche haben zu anderen Themen, schreibt mir, wer weiß, vielleicht ergänzen wir die Serien auch mit der Zeit.
Herzliche Grüße von Emma
PS: folgende Artikel mit unseren Tipps für Nähanfänger sind schon erschienen:
Stoffe und ihre Verwendung – Nähen lernen mit farbenmix
Stoffe und ihre Verwendung
Es ist Dienstag und auch heute erscheint ein neuer Beitrag aus der Blogserie: Tipps für Nähanfänger.
Heute möchte ich euch eine kleine Übersicht über die verschiedenen Stoffe und ihre Verwendung geben . Sozusagen ein kleines Stofflexikon.
Gerade als Anfänger kann man oft ein bisschen „überfordert“ sein, mit den ganzen verschiedenen Stoffbezeichnungen. Es fängt schon bei Maschenware und Webware an. Da hört man ja oft Jersey und Baumwollstoffe… 🙂 Diese Unterscheidung ist nicht richtig, bzw. sagt nichts aus. Denn Jersey ist eine Maschenware und kann natürlich auch aus Baumwolle sein. Das nur kurz vorweg 🙂
Diese Liste ist natürlich nicht vollständig aber ich habe mal meine häufig benutzen Stoffe aufgelistet, gerne ergänze ich diesen Artikel immer wieder im Laufe der Zeit.
Eine grobe Unterteilung für Stoffe und ihre Verwendung möchte ich euch aber heute vorstellen. Sozusagen als kleine Orientierung.
Webware:
Unter Webware versteht man ein Flächengebilde aus zwei Fäden die rechtwinklig miteinander verkreuzt werden. Dabei unterscheidet man Kettfäden, die auf dem Webstuhl in Längsrichtung gespannt sind und Schussfäden, die nacheinander von der einer Seite der Webkante zur anderen „eingeflochten“ werden.
Das Gewebe erhält eine entsprechende Struktur, je nachdem wie der Schussfaden verkreuzt wird.
Haben Kett- und Schussfäden unterschiedliche Farben, so spricht man von farbig durchgewebten Stoffen im Vergleich zum Druckgewebe, bei dem die Farben auf ursprünglich weißes Gewebe in einem anschließenden Verfahren aufgebracht werden.
Webware zeichnet sich durch eine geringe Dehnfähigkeit aus.
Aus Webware werden Hosen, Jacken, Hemden, Blusen, Kleider, aber auch Taschen, Tischdecken und viele Dekoartikel gefertigt.
Webware kann aus rein natürlichen Fasern wie Baumwolle, Leinen, Wolle etc. bestehen. Aber auch Mischgewebe aus synthetischen Fasern, wie Elasthan, Viskose, Polyester. Nicht zu vergessen, Fasern wie Tactel und Taslan.
Die „wichtigsten“ Webwaren sind:
Baumwolle, Baumwollmischgewebe, Popeline
Baumwolle ist rein natürlicher Stoff. Popeline z.B. ist ein sehr dicht gewebter Stoff. Mittlerweile findet man Popeline auch als Baumwollmischgewebe. Was Baumwolle betrifft findet ihr alles von hauchzart bis steif. Deswegen solltet ihr die Stoffart auch immer nach eurem gewünschten Projekt wählen. Baumwolle, Baumwollmischgewebe, Popeline lassen sich gut mit einer Haushaltsnähmaschine vernähen. Genäht wird mit einer Univesalnadel. Je feiner der Stoff umso feiner die Nadel. Am gängigsten ist die 80er Nadel.
Ihr könnt übrigens testen, ob es reine Baumwolle ist, wenn ihr eine Brennprobe macht. Reine Baumwolle entzündet sich leicht und riecht nach verbrennenden Papier. Es bilden sich weißgraue Rückstände, die zwischen den Fingern zu Staub verrieben werden können. Ist jedoch Kunstfaser enthalten, schmilzt das Gewebe und ist nach dem Abkühlen hart und braun.
Leinen
Leinen ist auch ein 100% natürliches Gewebe. Die Leinenfaser ist sehr glatt und fusselt kaum. Es nimmt die Feuchtigkeit gut auf und gibt sie schnell an die Umgebung ab. Leinen ist reißfest, reagiert aber empfindlich auf Abrieb. Eignet sich aber wunderbar für sommerliche Kleidung. Aber auch Bettwäsche und für Dekoration. Leinen ist allerdings knitteranfällig.
Leinen lässt sich gut verarbeiten – am Besten mit einer Universalnadel. Da Leinen aber gröber gewebt ist, ist ein Versäubern der Kanten unerlässlich. Leinen erkennt ihr auch an den kleinen „Knötchen“ im Gewebe.
Bei der Brennprobe verhält es sich wie bei reiner Baumwolle.
Seide
Seide ist sehr angenehm auf der Haut. Sie kann bist zu 50% ihres Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen und fühlt sich immer noch trocken an. Im Winter wärmt Seide im Sommer hält sie kühl. Sie ist auch sehr reißfest allerdings auch knitteranfällig.
Beim Vernähen solltet ihr eine Universalnadel in der Stärke 60 oder 70 benutzen.
Denim (Jeans) , Canvas
Denim ist ein derber Baumwollstoff in einer speziellen Webart. Die Kettfäden sind mit Indigo (einem blauen Pflanzenfarbstoff) eingefärbt, während die Schussfäden meist ungefärbt bleiben. Die Kettfäden werden vor dem Weben nur oberflächlich, nie aber ganz durchgefärbt, was bei dem gewebtem Stoff und den daraus später genähten Jeans den typischen Auswaschcharakter gibt.
Denim kann man in unterschiedlichen Stärken kaufen.
Canvas ist ein tolles Gewebe für Taschen. Früher war Canvas ein Hanfgewebe. Heute oft ein grob gewebtes BW-Gewebe mit Appretur.
Sowohl Denim als auch Canvas näht ihr mit einer Jeansnadel. Bei feinem Gewebe 80 – 90. Bei den gröberen Geweben auch 100 – 110.
Denim ist super natürlich für Hosen, aber auch Röcke, Kleider und Jacken lassen sich gut daraus nähen.
Unbedingt vorwaschen denn das Gewebe läuft ein und meistens färbt es auch noch ein wenig aus. Ist Elastan noch zusätzlich drin, ist das Gewebe „geschmeidiger“.
Cord, Samt
Das sind Florgewebe. Das heisst zu den Kett- und Schlussfäden kommt noch ein dritter Faden hinzu. Der als Schlinge eingewebt wird. Diese Schlingen werden später abgeschnitten und es entsteht der euch bekannte flauschige Griff.
Bei Cord haben die aufgeschnittenen Schlingen unterschiedliche Höhen, so entsteht der Effekt. Streicht ihr über das Gewebe in Kettrichtung, stellen sich die Fasern auf oder legen sich mit dem Strich. Ein Schnittmuster sollte deswegen immer in die selbe Strichrichtung gelegt werden. Der Stoff könnte sonst unterschiedlich erscheinen.
Ob ihr in mit oder gegen den Strich legt, bleibt euch überlassen und da gibt es unterschiedliche Meinungen.
Cord gibt es von 100% Baumwolle bis 100% Mischgewebe ( zum Beispiel beim Pannesamt)
Beim Nähen solltet ihr eine Universalnadel 70-80 benutzen.
Tactel, Taslan, Outdoorgewebe
Bei diesen Geweben spricht man auch von technischen Geweben, da sie in der Regel aus Kunstfasern bestehen oder natürliche Fasern in einem speziellem technischen Verfahren beschichtet wurden, um die Eigenschaften oder den Tragekomfort zu erhöhen.
Die wichtigsten sind Tactel/Tastlan, beides Gewebe auf Polyamid bzw. Polyesterbasis.
Es sind wind- und wasserabweisende Gewebe mit großer Reißfestigkeit.
Bei Taslan werden die Fasern durch Dampf aufgebauscht und das Gewebe erhält mehr Volumen und einen angenehmen Griff. Der große Vorteil dieser Gewebe ist außerdem ihr geringes Gewicht. Wird Tactel/Taslan entsprechend gefüttert, so lassen sich daraus sehr gut wärmende Winterjacken fertigen.
Näht mit einer Universalnadel 80-90 oder noch besser mit einer Microtexnadel.
Taslan/Tactel näht man am besten mit einer Universalnadel (Stärke 80-90) oder einer Mircotexnadel.
Ihr merkt schon das Thema Stoffe und ihre Verwertung ist so unfangreich, dass ich hier nur einen klitzekleinen Teil abbilden kann. Eine Orientierung sozusagen.
Aber jetzt kommen wir zu der Maschenware. Dazu zählt auch eines, dass sicher auch bei euch sehr beliebt ist: Jersey -aber zu dieser Kategorie zählen noch ein paar mehr:
Wirk- / Maschenware:
Die zweite große Gruppe, umfasst die Wirkware, bzw. Maschenware. Hier wird der Faden in eine Schlinge gelegt und dann durch eine weitere Schlinge geführt. Entweder mit einem oder auch mich mehreren Fäden. Dadurch entsteht mehr Dehnbarkeit.
Es gibt die Wirk- und Maschenware ins verschiedenen Zusammensetzungen. Aus Baumwolle, Wolle und auch aus Kunstfasern.
Maschenware ist bequem und wird für Shirts, Sportbekleidung, Röcke, Leggings, Kleider, Jogginghose gerne verwendet.
Zum Nähen verwendet man eine Jerseynadel (mit Kugelkopfspitze), damit der Stoff nicht zerstört wird. Damit die Naht auch mit der Dehnbarkeit des Stoffes nachgeben kann, ist es wichtig einen Stich mit mehr Fadenweite zu nehmen (elastische Stiche) Näht ihr viel Strickware lohnt sich die Anschaffung einer Overlock. Aber das geht auch mit der ganz normalen Haushaltsnähmaschine.
Bei den Wirk-/Strickwaren unterscheidet man grob in folgende Kategorien:
Singlejersey, Interlock, Bündchenware
Singlejersey erkennt man an den zwei unterschiedlichen Seiten des Stoffes. Während auf der rechten Seite die feinen Schlingen zu erkennen sind, findet man auf der linken Seite Querrippen. An den Rändern neigt er zum Einrollen.
Interlock wird in zwei Nadelreihen gestrickt, einer vorderen und einer hinteren, die miteinander verkreuzt werden. So sind beide Seiten vom Erscheinungsbild her gleich, der Jersey liegt beim Zuschneiden angenehm flach und rollt sich nicht ein. Vom Griff her ist er meist dicker und flauschiger als Singlejersey.
Bündchenware wird, wie der Name schon sagt meist für Arm-, Bein- und Halsabschlüsse verwendet.
Grundsätzlich gibt es alle Jerseys auch mit Elasthananteil. Auch diese können als Bündchen verwendet werden, schmiegen sich jedoch dauerhaft nicht so gut an wie qualitativ hochwertige Rippenware.
Sweat, Nicky, Frottee, Fleece
Diese Stoffe sind vom Griff her deutlich dicker. Bei Sweat gibt es den Sommerszeit, bei dem erkennt ihr auf der linken Seite die Strickrippen, beim Wintersweat ist die linke Seite angeraut und schön kuschelig.
Bei Nicky ist es wie bei Samt und Cord, da ist zusätzlich noch eine senkrecht stehende Faser eingestrickt. Dadurch fühlt sich das schön samtig und weich an.
Bei Frottee sind es in Schlaufen gelegte Fäden sie mit eingestrickt wurden.
Fleece ist auch Maschenware die mit Plüschfasern aufgeraut wird. Es wärmt und ist leicht.
Auch hier gibt es verschiebe Qualitäten bei der Ware. Von 100% Baumwolle bis zu 100 % künstliche Fasern wie bei Fleece.
Strickstoffe
Bei Strickstoffen erkennt ihr die Schlaufen ja sehr gut. Es gibt Strickstoffe in uni aber auch mit eingestrickten Mustern, den sogenannten Jaquardmuster. Haben die Fäden kleine Knötchen dann ist des Bouclestrickstoff.
Auch hier habt ihr unterschiedliche Qualitäten von reiner Wolle bis zu 100% Acryl.
Softshell
Softshell besteckt aus mehreren laminierten Membranen. Die Außenschicht wir in der Regel aus Kunstfasern hergestellt. Diese sorgen dafür, dass die Feuchtigkeit gut transportiert wird von innen nach außen und die Faser selbst nicht viel aufnimmt.
Softshell ist luftdurchlässig, wärmend und winddicht. Es ist auch wasserabweisend aber nicht wasserdicht.
Es lässt sich gut vernähen – dazu gibt es bei uns auch schon einige Videotutorials auf unserem YouTube Kanals – sowie eine eigene Playlist mit allen Softshellvideos – wie zum Beispiel:
- Softshell sticken – Tipps und Tricks
- Softshell Verarbeitung – Tipps von Sabine
Dann gibt es noch die Kategorien Wolle und gekochte Wolle und Wachstuch, LKW Plane und co. Da würde ich euch aber zu einem späteren Zeitpunkt mehr dazu schreiben. Ist doch jetzt schon der Blogpost zu Stoffe und ihre Verwendung so umfangreich geworden, dass ich hoffe, dass ihr bis hier durch gehalten habt.
Daher noch einmal ganz kurz eine kurze Zusammenfassung ( natürlich lange nicht vollständig) für euch:
Eine kleine Zusammenfassung für den Bereich KLEIDUNG:
STOFFART | HOSEN | RÖCKE | KLEIDER | BLUSEN | SHIRTS | JACKEN |
Webware ( gar nicht bis kaum dehnbar | X | X | X | X | — | X |
Wirk-/Maschenware (dehnbar) | Jogging, Sport-und Freizeithosen | X | X | X bedingt möglich | X | X |
Wolle, gekochte Wolle, Filz
(mäßig dehnbar) |
— | X | X | — | — | X |
Wachstuch, LKW-Plane, Kunstleder, Leder (nicht dehnbar) | — | — | — | — | — | X bedingt möglich |
Und hier die Zusammenfassung für den Bereich DEKORATION und ACCESSOIRES
STOFFART | Mützen Schals, Handschuhe | Taschen | Dekoration |
Webware ( gar nicht biss kaum dehnbar) | Caps, Hütte, Loops, (allerdings nicht dehnbar) | X | X |
Wirk- und Maschenware (dehnbar | X | nur mit Futter aus Webware | X |
XWolle, gekochte Wolle, Filz ( mäßig dehnbar) | X | X | X |
Wachstuch, LKW Plane, Kunstleder, Leder ( nicht dehnbar) | — | X | X |
X = geeignet
— = ungeeignet
Ich hoffe das war jetzt nicht zuviel Theorie. Vielleicht eher mal was zum Nachschlagen. Aber gehört natürlich unbedingt in unserer Blogreihe : Tipps für Nähanfänger.
Mittlerweile sind unter der Blogrubrik : Tipps für Nähanfänger folgende Artikel schon bei uns erschienen:
kostenlose Schnittmuster für Nähanfänger
Nähen lernen mit Videoanleitungen
Ich hoffe ihr konntet ein bisschen was für euch mitnehmen. Habt einen wundervollen Tag und nächsten Dienstag erscheint dann der nächste Beitrag aus unserer Nähschule.
Herzliche Grüße von Emma
Nähen lernen mit farbenmix – Nähen lernen mit Videoanleitungen
Nähen lernen mit Videoanleitungen
Seit vielen Jahren wächst die Anzahl der Nähbegeisterten. Waren es vor 15 Jahren noch sehr wenige, die man kannte, die auch genäht haben, ist die Zahl mittlerweile schon recht groß geworden.
Ich habe damals ganz klassisch einen VHS Kurs besucht. Im Nachhinein insofern eine gute Entscheidung, weil mich das Nähen vom ersten Augenblick begeistert hat. Viel gelernt habe ich allerdings in diesen paar Stunden nicht. Nach 8 besuchen war damals Schluss bei mir. Von da an, habe ich mir das irgendwie alles selber beigebracht. Damals habe ich mich durch die Schritt für Schritt Fotoanleitungen bei uns durchgearbeitet.
Mit der Zeit habe ich meine Fähigkeiten verbessert. Für mein liebstes Hobby reicht es. Mittlerweile gibt es wenige Dinge die ich noch nicht genäht habe. Ich habe mich Dank den Anleitungen auch schnell an Jacken und Hosen heran getraut. Erst mal nur für Kinder, dann auch für mich. Taschen sowieso, die liebe ich ja – aber dass wisst ihr ja schon 🙂 . Und ich bin ein großer Fan von Webware und liebe es, wenn die Schnittführung dann sogar ein bisschen tricky ist, das macht das Kleidungsstück meistens interessanter.
Was ich euch damit eigentlich erzählen möchte, auch wenn ihr noch ganz am Anfang eurer Nähbegeisterung steht, ich bin sicher, mit Übung und Ausprobieren, werdet ihr bald auch tolle Kleidungsstück nähen können.
Aber wie kommt man dahin?
Einfach machen. Und steigert euch immer wieder ein bisschen mehr. Habt keine Angst vor Reißverschlüssen und Belegen usw. Das ist alles kein großes Geheimnis.
- Fangt mit leichten Projekten an. Näht mal was aus Jersey aber auch aus Webware.
- Steigert euch aber stetig im Schwierigkeitsgrad
- Lest die Anleitung vorher immer erstmal komplett durch – manchmal auch lieber 2x 🙂
- Unterstreicht euch, die Schritte die euch evtl. schwer fallen könnten ( zum Beispiel Reißverschluss einnähen)
- Schaut euch die Detailanleitungen (oder noch besser die Videoanleitung) zu dem Thema noch einmal an.
- Arbeitet langsam und sehr genau.
- klappt es nicht auf Anhieb (kann ja mal vorkommen) dann nicht aufgeben – Nahttrenner (my best friend) rausholen, auftrennen und noch einmal versuchen
Ich kann euch aus eigener Erfahrung sagen, das klappt. Solltet ihr bei irgendeinen unserer Schnitte nicht weiterkommen, habt ihr natürlich immer die Möglichkeit an Nähfragen (ät) farbenmix.de zu schreiben und noch mal nachzufragen.
Die guten News: Es gibt immer mehr Nähtutorials als Videoanleitung
Nähen lernen mit Videoanleitungen ist gerade groß im Kommen und auch wir haben seit einiger Zeit unsere Schritt für Schritt Fotoanleitungen mit Videoanleitungen teilweise ergänzt. Ihr findet auch unter dem Produkt im Shop auch den Reiter VIDEO. Dort findet ihr passende Videos zu dem Produkt. Sei es schon die komplette Videoanleitung für den Schnitt als auch ergänzende Videos zum Beispiel zum Reißverschluss einnähen oder ähnliches.
Ich möchte euch heute ein paar davon vorstellen:
Ein beliebtes Video ist das Halsbündchen Video:
Nahtverdeckter Reißverschluss einnähen
oder der verdeckte Reißverschluss:
Einnähen von Reißverschlusstaschen in jede beliebige Jacke
Alle unsere Nähen lernen Videotutorial hier einzubinden, würde den Beitrag wohl sprengen…daher verlinke ich euch mal die Quellen:
Auf den Video Playlisten von farbenmix findet ihr Tutorials zu:
Das Nähen lernen mit Videoanleitungen von farbenmix ist uns eine Herzensangelegenheit. Sabine stellt deswegen in regelmässigen Abständen immer wieder neue Videotutorials in unseren Kanal ein. Um nichts zu verpassen, abonniert ihr ihn am Besten.
Nähen lernen mit farbenmix – Schnittmuster kopieren
Schnittmuster kopieren (Papierschnittmuster und Ebooks/pdf-Anleitungen)
Hallo und herzlich willkommen, zum 4. Beitrag unserer kleinen Blogserie: Nähen lernen mit farbenmix. Heute möchte ich euch ein bisschen was zum Thema Schnittmuster kopieren erzählen.
Wie Ihr wisst, bekommt ihr bei uns nicht nur hübsche Webbänder, tolle Nähbücher, Stylefix und anderes nützliches..sondern vor allem auch Papierschnittmuster und Ebooks in A4 und teilweise auch in A0.
Viele Fragen haben uns in den letzten Jahren erreicht. Einiges zum Schnittmuster kopieren möchte ich euch daher heute hier aufschreiben.
Eins vorweg: Die Farbenmixschnitte sind Mehrgrößenschnitte.
Das bedeutet, dass sich mehrere Größen /Doppelgrößen auf dem Schnittbogen befinden. Bei manchen Schnitten sind in manchen Bereichen die Schnittreifen überlappend aufgezeichnet. Sonst würden nicht alle Schnittteile auf einen Bogen passen. Daher könnt ihr bei vielen Schnitten eure Größe nicht einfach ausschneiden. (Es wäre ja eigentlich auch schade, den Schnittbogen zu zerschneiden: vielleicht ändert sich ja auch eure Größe oder gerade bei Kinderschnitten, wollt ihr das Modell in mehreren Größen evtl. nähen) Deshalb solltet ihr den den Schnitt herauskopieren.
Was braucht ihr zum Schnittmuster kopieren
natürlich erstmal Papier oder Folie:
- Auf den Stoffmärkten ist günstiges transparentes Schnittmusterpapier erhältlich,
- aber auch etwas stärkere transparente Malerfolie aus dem Baumarkt kann zum Abzeichnen benutzt werden.
- und auch Kopierpapier ( so ähnlich wie bei alten Quittungsblöcken) geht prima
- auf den folgenden Bilder haben wir z.B. Plotterfolie verwendet. „Architektenpapier“ geht auch 🙂
- und selbst aufgeschnittene durchsichtige Müllbeutel könntet ihr theoretisch verwenden. 🙂
und natürlich braucht ihr noch einen (wasserfesten) Stift bzw. ein Kopierrädchen (wenn ihr mit Kopierpapier arbeitet).
Wie geht man vor bei Papierschnittmuster:
- Zu allererst die benötigte Größenlinie anhand der Legende auf dem Schnittbogen wählen:
TIPP: Kennzeichnet das Schnittteil immer mit dem Namen des Schnittmusters, und dann zum Beispiel : Vorderteil Gr. 110/116
Passt alles, könnt ihr nun die Schnitteile auf den Stoff platzieren und den Stoff zuschneiden.
Bitte beachtet: Bei unseren Schnittmustern ist die Nahtzugabe nicht enthalten (es sei den es ist extra angegeben – zum Beispiel bei den Taschenspieler Taschen)
Wie geht man vor bei ausgedruckten Ebooks :
Wenn es mal schnell gehen soll, greifen viele von Euch gerne auch zu Ebooks. (manche mögen natürlich Ebooks auch so lieber.. nicht nur weil es schnell gehen soll)
Ein Ebook liegt meist in Form von pdf-Dokumenten vor, die dann ausgedruckt, zusammengeklebt und ausgeschnitten werden. (Einige unserer Ebooks bekommt ihr auch in A0 Format. Diese könnt ihr dann ausdrucken lassen oder vielleicht habt ihr selber einen A0 Plotter. In Copyshops und auch in Onlineportalen gibt es diese Möglichkeit)
Wichtig: Achtet beim Ausdruck (der „normalen“ Ebooks also in A4) , dass als Ausgabeformat auch DIN A4 ausgewählt wurde und auch: KEINE ANPASSUNG DER SEITENGRÖSSE !
Kontrolliert anhand von der Kontrollbox (die ihr im Schnittmuster findet) ob nach dem Ausdruck die Größe auch wirklich stimmt.
Nach der Kontrolle könnt ihr dann mit dem Zusammenkleben loslegen. Oft müssen mehrere Seiten aneinander gefügt werden. Daher ist es wichtig auf die Bezeichnung der Klebekanten zu achten.
Schneidet eine Seite an der Klebekante direkt ab und lasst bei der anderen (dazugehörigen) Klebekante ca. 1cm stehen.
Auf dem Bild könnt ihr ganz gut den Klebebereich erkennen:
In manchen Fällen liegen die Schnittteile aber auch wie auf einem gedruckten Schnittmusterbogen vor. Dann ist es sinnvoll die einzelnen Seiten zunächst spaltenweise und anschließend zeilenweise zusammenzukleben.
Habt ihr alles geklebt , könnt ihr dann eure passende Größe ausschneiden… oder ihr könnt auch hier eure Größe rauskopieren. Das ist wieder ganz Geschmacksache. Manche drucken sich, wenn sie eine andere Größe benötigen, alles noch einmal aus und kleben noch einmal. Andere verfahren wie bei Papierschnittmuster und kopieren ab.
Ich glaube da entwickelt jeder so seine Vorliebe im Laufe der Zeit.
Stellt sich am Ende nur die Frage, wie man Schnittmuster aufbewahrt.
Einige hängen diese an Hosenbügel, andere haben Hängeregister. Ihr könnt sie vorsichtig zusammenfalten und in große Umschläge packen, die ihr dann auch in Ordner helfen könnt. Falls da Interesse besteht, schreibe ich gerne auch mal ein paar Tipps rund um die Schnittmusteraufbewahrung auf.
So, das war es auch schon: ein paar Tipps zum Schnittmuster kopieren.
Wir hoffen, dass wir einigen Nähanfänger, heute ein paar Tipps gegeben haben und wünschen natürlich ganz viel Erfolg bei allen zukünftigen Nähprojekten.
Herzliche Grüße von Emma
unter der Blogserie: Tipps für Nähanfänger sind schon folgende Beiträge erschienen:
kostenlose Schnittmuster für Nähanfänger
Viele weitere Tipps rund um das nähen findet ihr natürlich auch bei uns im Nähzimmer