Archiv für die Kategorie „Nähtricks“
Nähmaschinentest ELNA 760
Melanie von der Firma ELNA hat bei unserem Lagerverkauf mehrere Stick- und Nähmaschinen vorgestellt. Netterweise hat sie uns die neue große Exellence 760 für 2 Wochen zum Testen überlassen.
Die elna 760 ist eine schwere, robuste Maschine, die fest und sicher auf dem Tisch steht.
Mit dem großen Durchlass und dem durchsichtigen Anschiebetisch, können schwere, große Teile problemlos genäht werden. Der Freiarm ermöglicht die „engeren“ Näharbeiten.
Sie hat eine große Auswahl an Nähfüßen und Zubehör, welches in 3 Fächern, direkt in der Maschine untergebracht ist und so die Handhabung sehr einfach macht.
Da das obere Fach beim Arbeiten aufsteht und dort auch der horizontale Garnhalter angebracht ist,
ist es sehr schnell voller Staub.
Leider hat die Maschine keine Halter für große Garnrollen, welche gerade von Vielnähern gerne genutzt werden.
Mit ihrer großen Durchstichkraft näht sie wunderbar schwere Stoffe, dickes Leder oder Kunstleder, auch in mehreren Lagen wirklich problemlos.
Der Obertransport wird einfach hinten an der Maschine eingehängt und der Fuß angeschraubt, so wird der Stoff von unten und oben transportiert und wellenfrei gleichmäßig verarbeitet werden. Der Fuß ist leider teilweise aus Kunststoff undist so eher für dünne, flutschige Stoffe bis mitteldicken Geweben geeignet.
Kniehebel, Einfädler und Fadenabschneider machen das Nähen sehr komfortabel.
Die Stichplatte und das Seitenteil der Maschine können leicht geöffnet werden, da beide nicht geschraubt sind.
Die elna excellence 760 verfügt über eine Vielzahl von Nutz- und Zierstiche, welche nach Bedarf angepasst und selber programmiert werden können.
Mit einer Stichbreite von satten 9 mm bietet sie unendlich viele Möglichkeiten zum Verzieren.
Die Geschwindigkeit der Maschine kann stufenlos eingestellt werden. Mit 1000 Stichen/ Minute gehört sie zu den schnell nähenden Maschinen, ist dabei aber außerordentlich leise.
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Unser Fazit:
Wer oft große Patchworkarbeiten und große Teile näht sowie Zierstiche liebt, und/oder auf einen sehr leisen Lauf angewiesen ist, sollte sich die Maschine mal im Original anschauen.
Bei ELNA gibt es auch immer wieder kostenlose Nähideen!
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Wie bei jedem Maschinenkauf, lohnt es sich, vorher eine ausführliche Liste mit allen persönlichen Erwartungen an eine Nähmaschine anzufertigen. So erkennt man am besten, ob vielleicht auch eine kleinere Maschine reicht und kann sich entsprechend ausführlich beraten lassen. Schließlich soll die Maschine jahre- oder jahrzehntelang zu den eigenen Nähgewohnheiten und -vorlieben passen.
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Tutorial: Innenliegende Bündchen
Innenliegende Bündchen sehen klasse aus.
Gold-Schnitt hat ein super Tutorial mit einer detailierten Anleitung geschrieben.
UNIQUE doppelt gerüscht
Heute zeige ich euch UNIQUE mit Rüsche auf dem Oberrock und Ballonrock-Rüsche.
Über die Oberrock-Rüsche habe ich nach DIESER Anleitung noch ein Webband genäht.
Schnittmuster: UNIQUE ab 16. Mai im Shop
Webband: SweetTulips
Stoffe: Swafing und persönliche Schatztruhe im Nähzimmer (grüner Blümchenstoff)
Kleines Model: Luzie 😉
Tutorial: Schrägband herstellen
(Alles) NähBAR hat ein tolles Tutorial zum Erstellen von Schrägband geschrieben.
So habt ihr immer das passende Schrägband aus euren Lieblingsstoffen zur Hand.
Tutorial: Sticken mit der Nähmaschine
Eine Stickmaschine ist toll, aber das Sticken geht auch ganz einfach mit der Nähmaschine!
Erst suchen wir uns ein schönes Motiv aus. Toll sind z.B. Zeichnungen der Kinder, eigene Zeichnungen oder Schriftzüge. Falls ihr fremde Zeichnungen benutzen wollt, fragt vorher kurz den Designer an.
Das klasse Buch von Mymaki wollte aus dem Winterschlaf aufgeweckt werden, daher habe ich mich zu dem süßen Meerestieren entschlossen.
Stickmaschinen-Besitzer finden die fertige Stickdatei bei kunterbuntdesign.
Für das Sticken mit der Nähmaschine pausen wir das Motiv ganz einfach auf ein Vlies ab.
Wir benutzen dazu SOLUFIX, ein Vlies zum Aufkleben, welches ganz einfach auswaschbar ist.
Zeichnet mit einem Bleistift einfach die Konturen auf die weiche Vliesseite oder lasst euer Kind gleich darauf malen 🙂
Die Vliesschicht lässt sich einfach vom Trägerpapier abziehen und auf den Stoff kleben.
Das Motiv muss vorher nur ganz grob ausgeschnitten werden.
Nun alle Linien einfach nachnähen. Dafür die Oberfadenspannung evt. etwas lockern, sodass kein Unterfaden hervorschaut.
Ihr könnt alle Stiche benutzen: Geradstich, schmalen Zickzackstich und Stielstich für die Umrandungen…
… oder auch Zierstiche. Flächen lassen sich wunderhübsch in „Strichtechnik“ füllen.
Das Praktische an dem Vlies ist, dass es auch gleich den Stoff stabliliert, er braucht also nicht von unten verstärkt werden.
Wenn ihr fertig genäht habt, wascht den Stoff einfach in lauwarmen Wasser und wie von Zauberhand verschwindet das Vlies völlig.
Wahrscheinlich könnt ihr jetzt nicht abwarten, bis alles getrocknet ist und nehmt daher das Bügeleisen zur Hand :-).
Schon ist euer Motiv fertig!
Falls ihr z. B. einen Schriftzug mit Stoff hinterlegen wollt, klebt das Vlies auf den Stoff der Schrift und steckt es dann auf den Untergrundstoff.
Einfach die Buchstaben umnähen,
… auswaschen, rundherum ausschneiden. Auf Wunsch 3 mm Stoff drumherum stehen lassen und ausfransen.
FERTIG!
Probiert es mal aus!
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MALIBU oder wie messe ich richtig?
MALIBU ist ein Schnitt, der für den perfekten Sitz eng am Oberkörper anliegen sollte.
Dafür ist richtiges Messen sehr wichtig!
Das wichtigste Maß bei MALIBU ist die Oberweite.
Dafür legt ihr ein Maßband auf Brusthöhe um den Oberkörper des Kindes; das Maßband darf dabei nicht einschnüren:
Es eignen sich dafür sehr gut sogenannte Taillenmaßbänder, die man zum Kreis schließen kann. Es gibt sie mit Skala zum Ablesen des Messwertes oder mit Haken und Lochung. Solche Maßbänder haben den Vorteil, dass sie nicht verrutschen. Natürlich kann auch mit jedem normalen Maßband gemessen werden!
Lest den ermittelten Wert nun ab (bei Lilli 64 cm) und vergleicht mit den Tabellenwerten.
Laut Maßtabelle von MALIBU entspricht der abgelesene Wert genau der Gr. 134/140 mit eingenähten Abnähern – perfekt, denn ich möchte ja einen eng anliegenden Rock.
Bitte beachtet, dass die Werte in den Maßtabellen bei unseren Schnittmustern IMMER denen des FERTIGEN Kleidungsstücks entsprechen. Soll ein Kleidungsstück nicht ganz körpernah anliegen (z.B. bei Jacken, Pullovern…) müssen noch ca. 6 cm für die bequeme Weite zu eurem am Kind ermittelten Wert zugegeben werden.
Für eng anliegende Schnitte, wie in diesem Beispiel der Trägerrock MALIBU, wird dem ermittelten Maß nichts mehr hinzugefügt.
Solltet ihr nach dem Messen unsicher sein, dann empfiehlt es sich, eine Probepasse zu nähen. Dafür das Oberteil von MALIBU ungedoppelt aus einem Probestoff nähen. Die hintere Mitte bleibt offen. Nun die Probepasse um den Oberkörper eures Kindes legen und die hintere Mitte mit Stecknadeln vorsichtig schließen. So seht ihr, ob die Passe gut sitzt. Das ist zwar etwas Mehrarbeit, allerdings werdet ihr später mit einem wirklich gut sitzenden Trägerrock belohnt 🙂
Sollte das Kind groß und sehr schmal sein, kann der Rock zum Saum hin einfach in der Länge nach Wunsch angepasst werden. Bei großen Längenanpassungen empfiehlt es sich, in gleichen Teilen die Passe und den Rock zu verlängern, um einen proportional guten Sitz zu erhalten.
Wir wünschen EUCH viel Freude beim Nähen eures perfekt sitzenden MALIBU-Trägerrock 🙂
Schnittmuster: MALIBU am Donnerstag bei farbenmix
und TOMBOY
Stoffe: Swafing
Taschen – Kollektionen selber nähen
Da viele von euch immer wieder fragen, wie ich Stoffe und Zubehör zusammenstelle, möchte ich es anhand der Kollektion für den Taschenspieler zeigen. Vieles ist auf Kleidungskollektionen übertragbar. Es ist auch nur ein Beispiel, denn es gibt im kreativen Bereich immer mehrere Möglichkeiten.
Gerade bei Taschen ist es unheimlich schön, wenn mehrere sich zu einem Set ergänzen. So hat man vom Shopper über die Umhängetasche bis hin zu den kleinen Begleitern für die Kosmetik, Brille und Kleingeld usw. alles hübsch passend.
Grundüberlegungen
Eine Taschen-Kollektion sollte daher etwas geplant werden. Welche Taschen? Zu welchen Jacken oder Schuhen sollen sie passen? Wie strapazierfähig müssen sie sein? Abwaschbar oder waschbar? Die gewünschten Eigenschaften bestimmen erstmal das Grundmaterial, wobei Taschen aus normalen Baumwollstoffen mit Böden aus Kunstleder, Outdoorstoff, Wachstuch oder Leder ebenfalls an den beanspruchten Stellen gut geschützt sind.
Stoffwahl
Eine Kollektion aus ein bis zwei Stoffen kann sehr edel wirken, aber auch leicht langweilig. Je weniger Stoffe, desto aussagekräftiger sollten sie von der Struktur oder Muster aus sein. Ein größeres Muster, ein tolles Kunstleder, eine schöner Wollstoff oder ein Samt wirken schon für sich herrlich. Für ein paar Farbakzente können bei schlichten Stoffen gut Webbänder oder eine Stickserie genutzt werden.
Soll die Kollektion fröhlich bunt werden, wähle ich 4 bis 5 Stoffe aus. Dabei lege ich immer wieder die Stoffe neu etwas faltig neben- und übereinander, trete 2/3 Meter zurück und schaue, wie sie aus dieser Entfernung wirken. Oftmals passen Stoffmuster und/oder Stofffarben perfekt zueinander, wirken aber aus der Entfernung eher langweilig. Wenn die Augen dabei etwas zusammengekniffen werden, „verschwimmen“ die Stoffe etwas und es wird deutlich, ob es ein faszinierender oder eher lahmer Mix ist. Dies sollte bei normalem Tageslicht getetstet werden. Kunstlich oder starke Sonne eignen sich nicht besonders. Oftmals ist es sehr schön, wenn mindestens ein Muster mehr als die anderen auffällt und etwas „Spannung“ mit hineinbringt.
Zubehör
Das Zubehör ist immer das I-Tüpfelchen. Neben den Stoffmustern und der Taschenform zieht dieses die Blicke auf sich. Schon ein Einnäher aus Webband lässt die Tasche professionell aussehen. Bandborten schmücken ebenso wie Aufnäher, Aufbügelvelours, Stickbilder, Aufdrucke, Perlen und Knöpfe. Nicht zu vergessen sind kontrastfarbige Steppnähte, bunte Anhänger, besondere Träger und Gurte, Verschlüsse, Paspeln, Kordeln, Reißverschlusszipper und vieles mehr.
Am schönsten ist es, wenn häufiger die gleichen Details auftauchen. Das Zubehör „häufe“ ich daher auf die ausgesuchten Stoffe. Es musst stylistisch nicht alles 100% zusammen passen, denn auch hierbei können sich durch einen Mix interessante Aspekte ergeben. Am besten wieder ein paar Schritte zurücktreten und aus etwas Entfernung schauen.
Jetzt sollte sich schon ein „Bild“ ergeben, welches eure Sinne und euer Herz anspricht. Wenn ja, kann das Nähen beginnen, wenn nicht, sollten noch ein paar Details getauscht werden.
So lange, bis ihr wirklich zufrieden seid! Einzelne Änderungen ergeben sich dann beim Nähen ganz automatisch 🙂
Beispiel der Taschenspieler – Kollektion für die CREATIVA
Ich habe mich für 4 Baumwollstoffe entschieden, kombiniert mit braunem Kunstleder in rustikaler Optik. Einzelne Taschen sollten innen unempfindlich sein und bekommen daher ein Futter aus Wachstuch.
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Die Taschenspieler sollten folgenden Gemeinsamkeiten besitzen:
– pink abgesteppt
– einige auffällige Nähte mit multicolor Garn gesteppt
– Details und/oder Böden aus dem braunen Kunstleder
– bunte Hingucker-Knöpfe aus der Knopfkiste
– mindestens ein neonfarbenes Sternchen-Webband, andere fröhlich gemixt
– Applikationen, Velours und Stickdateien auf einer zusätzlichen Lage Sweat aufgenäht, macht sie schön „wild plastisch“
– Details wie Strassteine, Fellstoffe, Perlen…
– kontrastfarbene, auffällige Reißverschlüsse
– Hauptgestaltungselemente: Stickdateien FaltFreunde, LightUp! und SpeedyStaaars von kunterbuntdesign
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Diese Gemeinsamkeiten sind jeweils nicht bei allen Taschen vorhanden, tauchen aber sehr oft auf.
Auf den Fotos erkennt ihr sie ganz sicher wieder 🙂
Ich hoffe, es waren einige Inspirationen für euch dabei!
Schnittmuster: farbenmix TASCHENSPIELER CD
Stoffe: Swafing
Sticken auf Shirts oder Jersey
Oft werde ich gefragt, wie ich persönlich es handhabe, direkt auf Shirts oder auf Jerseys zu sticken.
Wir mögen es nicht besonders, wenn es innen im Shirt hart ist und das Shirt zu „brettig“ im Bereich der Stickerei ist. Auch ist das Positionieren kompliziert und gerne wird mal aus Versehen die untere Shirtlage ebenfalls mit fest gestickt.
Ich sticke also ganz selten direkt auf einem Shirt oder dehnbaren Oberteil.
Auf diese Weise finde ich es am einfachsten und schönsten:
Abreißbares Stickvlies mit einer Lage Jerseyrest in den Stickrahmen spannen. Der Jersey sollte ine ähnliche Farbe wie das spätere Shirt haben.
Motiv sticken, mit 2-3 mm Abstand ausschneiden und das Stickvlies auf der Rückseite abziehen.
Das Motiv auf der gewünschten Stelle positionieren. Ich probiere das Shirt dafür an und lege so die gewünschte Höhe fest. Dann ziehe ich es wieder aus, lege es glatt hin und markiere die vordere Mitte. Dann das Motiv mit Stecknadeln aufstecken oder mit STYLEFIX aufkleben. Abreißbares Stickvlies unter, bzw. in das Shirt stecken.
Motiv mit einem mittelbreiten, mittellangen Zickzackstich auf dem Jerseyrand aufnähen.
Das Stickvlies auf der Shirtinnenseite vorsichtig entfernen.
Den Bereich des Stickmotivs von der Vorderseite aus einem überbügeln/dämpfen.
FERTIG!
Innen im Shirt ist nur eine einzige Naht zu sehen, das Shirt bleibt weich und anschmiegsam und übersteht so prima alle Wäschen!
Tutorial: versteckte Bündchen am Hosenbein
Im Winter zieht die kalte Luft gerne von unten in die Hosenbeine.
Libellein hat ein tolles Tutorial für versteckte Bündchen am Hosenbein geschrieben.
Anleitung: Knopflochgummiband
Fröhlich buntes Knopflochgummiband ist super praktisch für viele Gelegenheiten:
Erfunden wurde es für Röcke und Hosen. Mit dem Knopflochgummi lässt sich jeder der Bund problemlos verstellen, das Modell wächst mit oder erlaubt die Weiteneinstellung für einen bequemen Sitz.
NEU: Eine genaue Fotoanleitung für unterschiedliche Bundarten ist unter unseren Anleitungen zu finden: