Noch mehr Neues zum farbenmix-Geburtstag
Ab morgen!
Zum Geburtstag hat uns allen Susuko ein supertolles gratis Freebook Näh-Gewichte geschenkt, welches eigentlich jeder Nähbegeisterte nacharbeiten muss:
Sie sind in ein paar Minuten genäht und werden hier täglich benutzt, ich mag sie nicht mehr missen.
Unbenutzt sehen sie auch im Regal hübsch aus…
… und das Zuschneiden wird zum Kinderspiel. Wirklich klasse!
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Das Kreativlabor Berlin schenkt uns den Stoffbeutel Anneliese als Freebook. Beuteltaschen gibt es einige, aber schaut, wie hübsch dieser ausschaut:
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Meine neuen Freunde: die hochnäsigen toffee nosed friends von Frau Mutti, Mme Ouvrage und Herrn Skizzenblog.
Näht sie entweder gleich als Gruppe…
… für große Sofakissenliebhaber…
… als Babygeschenk…
… oder einfach als Weihnachtskatze (hier perfekt passend zum Adventskalender von Ohhh…mhhh..)
Sie sind ein super Projekt für Nähbeginner oder den Kindernähkurs und einfach zum Liebhaben!
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Lest ihr noch mit?
Dann schaut euch noch kurz die neuen Chevron-Bänder an. Laut einer kleinen Umfrage auf Instagram, habt ihr euch ALLE Farbkombis gewünscht!
Fröhlich bunt auf dem kleinen schnellen Stoff-Adventskranz Wreath of JOY:
Morgen dann mehr!
Von Geburtstagen, Wünschen & Geschenken
Immer wenn ein Geburtstag ansteht, stellen wir mit Erstaunen fest, wie schnell die Zeit vergeht.
„Schon wieder ein Jahr älter“ ist dann unser Gedanke. 2004 wurde farbenmix gegründet und WIR werden nun schon 9 Jahre alt.
Ohne EUCH wäre farbenmix nie zu dem geworden, was es heute ist! Deshalb haben wir uns EURE Wünsche gemerkt und zwei davon erfüllen wir, denn das größte Geschenk ist, anderen eine Freude machen zu können:
IHR habt euch vielfach die Schnittmuster VIKTORIA und WILMA für Damen gewünscht – und hier kommen sie:
Die Weste FrauVIKTORIA, von glitzerblume*de…
…und die Long-Sweatjacke FrauWILMA
Und ganz ehrlich, wir sind froh, dass wir auf EURE Wünsche gehört haben.
Wir hatten als Team viel Freude bei der Ausarbeitung der beiden Schnittmuster. Damit meinen wir nicht nur das Nähen und Anpassen – wir hatten wirklich viel Spaß bei den verschiedenen Fotoshootings! Denn uns geht es genauso, wie auch euch so oft – das Wetter spielt nicht so mit, wie wir das gerne hätten…
So stehen auch wir Kollegen schon mal ganz schön im Regen:
Aber keine Sorge, unser Model hat es sichtbar mit Fassung getragen und nach jedem Regen kommt ja bekanntlich auch wieder die Sonne 🙂
Ein riesiges DANKEschön geht an dieser Stelle an unsere wirklich SUPERFLEIßIGEN Designbeispielnäherinnen und wunderschönen Models!
Liebe Danny, Nadine S., Anja, Nadine B., Gaby, Nicole, Frauke, Sabine, Nelli und Angela, DANKE dass ihr FrauWILMA und FrauVIKTORIA so schön umgesetzt und in Szene gebracht habt und das in der Kürze der Zeit. Denn durch eure Hilfe haben beide Schnittmuster ein Gesicht bekommen! Schön, dass es EUCH gibt!
Jetzt bleibt uns, EUCH ganz viel Freude mit FrauWILMA und FrauVIKTORIA zu wünschen, denn WIR freuen uns über viele wunderschöne Bilder von EUREN einzigartigen Designerstücken!
Nähen, Anziehen, Einkuscheln, Wohlfühlen – dafür stehen beide Schnitte!
FrauWILMA und FrauVIKTORIA findet ihr ab Donnerstag im Shop.
farbenmix Geburtstagswoche
Diese Woche feiert farbenmix mit euch seinen 9. Geburtstag!
Alles begann mit aufgehübschten alten Latzhosen, mein Mädchen war noch seeehr klein 🙂
Es entstanden die ersten Webbänder und Schnittmuster. Ihr absolutes Lieblingsmodell war dieses MARIEKE Kleid: ein kleines Häschen konnte sich in den verschiedensten Taschen verstecken.
Sehr bald kam Nancy aus den USA mit ihren ausgefallenen Schnittmustern, wie z. B. der legendären ZUMA Hose hinzu.
Anfang dieses Monats hat sie zusammen mit einer tollen Partnerin den neuen studioTantrum Shop eröffnet.
Inzwischen ist mein Mädchen ein Teenie und träg noch immer gerne individuelle Modelle 🙂
Es ist erstaunlich, wie schnell die Jahre vergangen sind. Viele nähen inzwischen, haben Freude an einzigartiger Mode, der neuen bunten Nähkultur und verkaufen sogar Einzelstücke.
Wie in den letzten Jahren, liegt auch in diesem Jahr jeder Bestellung ab dem 14.11. ( solange verfügbar) eine, diesmal größere, farbenmix-Weihnachtskarte bei.
Ihr könnt sie an eure Pinnwand stecken…
… die Tage bis Weihnachten abkreuzen…
… und sogar als Tannenbäumchen vernähen 🙂
Adventskalendertasche SKIPPY
Einen ganz lieben Dank an EUCH für die unzähligen Kommentare zur Adventskalendertasche! Wir freuen uns total, dass wieder soviele von euch mitnähen möchten und haben versucht, möglichst viele eurer Wünsche „einzubauen“.
Es wird eine gaaanz ausführliche Fotoanleitung, sowie einige ergänzende Videominuten geben.
Wir werden in der letzten Woche, entsprechend den vielfachen Wünschen, eine versteckte Vorschau zeigen.
So könnt ihr euch von Tag zu Tag überraschen lassen, habt aber auch die Möglichkeit vorher einen Blick auf die Taschenform zu werfen.
Dieses Jahr bleibt der 24. Dezember frei, denn an diesem Tag ist die Nähzeit ja besonders knapp. An den anderen Tagen werden ca. 15 – 20 Minuten für das Nähen benötigt.
Ihr könnt also wieder jeden Tag nähen oder auch nur jeden dritten Tag ein Stündchen…
Die Adventskalendertasche 2013 heißt SKIPPY und ist mit 40 cm Höhe, 34 cm Breite und 13 cm Tiefe eine handliche Umhängetasche für alle Gelegenheiten. Die Tasche ist anfängertauglich konzipiert und braucht ganz wenig extra Material, so dass die meisten von euch schon fast alles im Regal liegen haben.
Unifarben wirkt sie durch ihre Teilungen, aus Musterstoff ist sie ein Hingucker und wild aus Resten gemixt ein ganz besonderes Einzelstück.
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Ihr habt euch eine zeitige Materialliste gewünscht:
120 cm x 140 cm Außenstoff
80 cm x 120 cm Innenstoff
110 cm Volumenvlies H630 (oder ein anderes dünneres Volumenvlies, dünner Fleecestoff)
3 Kugelkettchen, Karabiner oder Schlüsselringe
2 m Endlosreißverschluss mit 3 Zippern
40 cm Gummiband, ca. 1,5 cm breit
1 Kamspnap/Drucker/Druckknopf oder Knopf
Webband
Stylefix
kleine Filzreste
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Die Tasche bietet 3 unterschiedliche Trägerlösungen:
Die HENKEL sind etwas ausgestellt und ca. 90 cm lang.
Die TRÄGER sind gerade geschnitten und ca. 110 cm lang.
Der UMHÄNGEGURT ist verstellbar und erfordert zusätzlich zu der obigen Materialliste 2 m Gurtband, 2,5 cm breit, je 1 Gurthalter und Gurtversteller.
Bei kunterbuntdesign könnt ihr das Zubehör in den nächsten Tagen bekommen.
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Wir freuen uns schon sehr auf das gemeinsame Nähen mit EUCH!
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Portrait: FridchenFarbenfroh
Heute sind wir zu Gast bei Tina von FridchenFarbenfroh.
Sie hat uns zu einer kleinen gemütlichen Kaffeerunde eingeladen, kommt doch mit:
Stelle Dich bitte kurz vor. Wer bist Du? Ich bin Tina Nickel-Termath (FridchenFarbenfroh), Mitte 30, Mutter von drei Kindern (12, 8, 4), Ehefrau, absoluter Familienmensch, glückliche Bewohnerin einer Villa Kunterbunt. Und dazu ein echtes Ruhrpottmädchen, geboren und aufgewachsen in Mülheim an der Ruhr, dort fest verwurzelt, niemals woanders leben wollend, aber reiselustig. Ich bin perfektionistisch, teils recht chaotisch, idealistisch, bunt, gerne albern, habe mehr Ideen als Zeit, mag spontanes Möbelverrücken oder Farbrollenschwingen. Flohmärkte liebe ich und ziehe einen ordentlichen Haufen Sperrmüll jeder Shoppingmall vor. Und natürlich bin ich dem Nähen komplett verfallen!
Was bietest du an? Wann hast du dich selbstständig gemacht? Im Sommer 2010 habe ich mich mit meinem kleinen Label Fridchenfarbenfroh selbstständig gemacht. Ich biete farbenfrohe Kinderkleidung und passende Accessoires an. Dabei lege ich Wert auf variable Schnitte. Kinderklamotten müssen unkompliziert, bequem, pflegeleicht, lange tragbar und natürlich individuell sein. Meine Kunden können und sollen mitbestimmen – so sind Änderungswünsche bei den Stoffen und Schnitten immer möglich. Zudem ist mir Nachhaltigkeit sehr wichtig. Seit einigen Wochen hat Fridchenfarbenfroh endlich eine Zentrale: In Mülheim-Saarn habe ich mein kleines eigenes Lädchen eröffnet. Dort biete ich neben den genähten Werken nun auch Material wie Stoffe, Bänder und anderes Nähzubehör an. In der Planung sind Nähworkshops, um auch andere mit meiner Leidenschaft zu infizieren und meine bisher gelernten Tricks und Kniffe weiterzugeben. Genau das hat mir anfangs wirklich gefehlt – eine Anlaufstelle, wo ich einfach mal nachfragen kann, mir bei einem Knoten im Kopf kurz etwas zeigen lassen oder ein Stück unter Anleitung fertigen kann. Ich bin kein Freund von Nähkursen in großen Gruppen und die Zeiten sind selten auf die Bedürfnisse von Müttern zugeschnitten. Hier möchte ich gerne einen flexiblen Weg bieten, um einfach und unkompliziert mit dem Nähen zu beginnen.
Hast Du einen Blog, bzw. bist Du irgendwo in den SocialMedia vertreten? Wo finden dich deine Kunden? Die meisten Kunden finden mich glaube ich zufällig bei DaWanda. Zu meiner großen Freude kommen viele gern wieder oder empfehlen mich weiter. Unter www.facebook.com/FridchenFarbenfroh findet man nun Neuigkeiten, Aktionen und hin und wieder auch Hintergrundinfos. Natürlich freue ich mich wahnsinnig über jeden neuen Besucher. Ich liebe die Möglichkeit dort in Kontakt zu kommen. Auch das Feedback ist mir ungemein wichtig. Immer wieder überlege ich weitere Möglichkeiten im Bereich Social Media zu nutzen, aber Rom ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden und mehr ist als Ein-Frau-Unternehmen zurzeit einfach noch nicht drin.
Arbeitest du mit Mitarbeitern? Nein, noch nicht. Aber ich bin auf der Suche nach Verstärkung!
Was waren deine ersten Schritte in die Nähwelt? Als sich der Tagesablauf nach der Geburt meiner Tochter grob eingespielt hatte, wollte ich schon bald wieder etwas Kreatives tun – etwas Neues lernen, etwas Eigenes haben. Meine Tochter schlief den Tag über, der Rest der Familie war den halben Tag außer Haus. Irgendwann fiel mir das Weihnachtsgeschenk meiner Schwester ein: eine Nähmaschine. Benutzt hatte ich sie noch nie, dazu fehlte immer die Zeit. Im Keller war sie schnell gefunden, doch leider war es gar nicht so einfach, das alte Schätzchen zum Laufen zu bringen. Ich hab mir also das Telefonbuch geschnappt und alle Schneider im Umkreis abtelefoniert. Tatsächlich fand ich eine Schneiderin, die sich bereit erklärte, die Maschine bei mir zu Hause zu untersuchen und mir diese zu erklären. Das lustige Treffen dauerte ca. 1 Stunde, die Maschine wurde auf Vordermann gebracht, einige Übungen folgten, der Startschuss war gefallen. Da ich kein Typ für wochenlange Kurse bin und die angebotenen Zeiten auch nicht in unseren Zeitplan passten, habe ich mir zunächst eine Näh-Zeitschrift gekauft. Doch die Erklärungen waren damals eine Fremdsprache für mich, genau wie die wirren Linien der Schnittmuster, mit denen ich bis heute nicht Freund geworden bin. Im Internet bin ich dann binnen Minuten auf Farbenmix gestoßen. Was soll ich sagen? Der Rest ist Geschichte!
Warum hast du dich selbstständig gemacht? Vor allem wollte ich mir selber einen bedürfnisgerechten Arbeitsplatz schaffen. Für mich stand es nie zur Debatte gar nicht zu arbeiten. Natürlich gibt es mit drei Kindern auch ausreichend Beschäftigung, aber das ist eben einfach nicht mein Weg. Ich respektiere aber jegliche Entscheidung anderer Eltern und würde mir wünschen, dass dieses Thema insgesamt nicht mehr so negativ gesehen wird. Bevor es Frida und FridchenFarbenfroh gab, habe ich in meinem erlernten Beruf als Krankenschwester gearbeitet.Ich habe festgestellt, dass ich einen Job hatte, der einfach gar nicht zu mir passte und mich schlichtweg immer unglücklicher machte, auch wegen der Arbeitsbedingungen. Durch einen Arbeitsplatzwechsel meines Mannes hatte ich dann das große Glück diese Stelle kündigen zu können, ohne der Familie die nötige Sicherheit zu nehmen. Ich habe den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und das Ergebnis ist großartig!
Wie hast du den Mut dazu gefunden? An die Sache bin ich völlig unbefangen herangegangen. In meinem Fall was das Risiko recht übersichtlich. Fest stand, dass ich unbedingt nähen und meine Stücke dann auch verkaufen möchte. Anfangs noch ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen. Natürlich habe ich mich über die Rahmenbedingungen und Rechtliches informiert, aber der wirkliche Plan entstand erst später. Das Angebot in meinem Shop war zuerst bunt gemischt, bis sich mit der Zeit herausstellte, was mir wirklich liegt und was die Kunden am liebsten mögen. Heute weiß ich gar nicht mehr, wie ich damals die Arbeitsabläufe koordiniert habe und dabei den Durchblick behalten konnte. Aber es hat funktioniert. Ungewöhnlich ist wahrscheinlich, dass ich meine Sachen erst gar nicht im Freundes- und Bekanntenkreis präsentiert habe. Mein Umfeld wie beispielsweise den Kindergarten oder ähnliches habe ich für die Vermarktung nie genutzt. Ich habe in „geheimer Mission“ begonnen und mein privates Umfeld weiß sogar erst seit kurzem davon. Also Mut? Fehlanzeige! Der kam erst nach und nach. Es fiel mir auch lange Zeit schwer, das, was ich tue, als meine Arbeit zu bezeichnen. Irgendwie wurde es eher belächelt als erst genommen. Aber mit der Zeit haben meine Familie und Freunde verstanden, dass ich wirklich Ernst mache. Meine Sicherheit und mein Mut wuchsen durch das Feedback meiner Kunden und die Anzahl der Verkäufe. So konnte ich FridchenFarbenfroh nach vorne zu bringen, Freiraum einfordern für meine Arbeit und Kurse und Workshops zum Thema Selbstständigkeit besuchen.
Hattest du Vorbilder oder jemanden, der dich unterstützt hat? Vorbilder hatte ich nicht direkt, aber es gibt eine Menge Menschen, bei denen ich mir gerne eine Portion toller Eigenschaften abschneiden würde. Meine Eltern sind für mich zum Beispiel wunderbare „Entscheidungsfilter“: Mein Vater hat ein unermüdliches Talent auf die Füße zu fallen, weiter zu machen, das Positive in jedem Menschen und jeder Situation zu sehen, sich weiter zu entwickeln, zu lernen, es anzupacken. Das imponiert mir sehr! Meine Mama hingegen ist sehr genau, überprüft alles, ist gar nicht risikofreudig oder spontan. Sie ist bodenständig und unheimlich diplomatisch. Wenn Entscheidungen anstehen, dann bekomme ich folglich eine gute Mischung an Meinungen und es hilft mir meinen Weg zu finden. Und nicht zuletzt mein Mann ergänzt mich auf wunderbare Art und Weise. Er hält mir den Rücken frei, glaubt an mich und hat eine sehr lange Zeit ohne Beschwerde dies schlimme Näh-Chaos mitten in unserem Zuhause ertragen! Es hilft mir sehr, dass er meine Entscheidungen mitträgt. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass ein kleines Netzwerk aus Familie, Freunden und Kollegen, die man ansprechen, um Hilfe bitten und fragen kann, ungemein wichtig ist und meine Arbeit erst ermöglicht.
Wie hat sich deine Selbstständigkeit entwickelt? Nachdem der erste Schritt getan und mein kleiner DaWanda-Shop eingerichtet war, ließ der erste Verkauf nicht lange auf sich warten. Der Jubel war natürlich groß, ich bin mindestens 5 cm gewachsen und hätte der Käuferin am liebsten eine ganze Produktpalette nebst dickem Blumenstrauß geschickt. Zeitgleich erschien die große Stoffproduktion von Farbenmix, die ich orderte. Nachdem die Farbenmix-Stoffe eintrafen, hatte ich das erste Mal so richtig zu tun und packte fleißig meine Päckchen. Meine alte Nähmaschine genügte meinen Ansprüchen nicht mehr und ich werde nie das Gefühl vergessen, als ich endlich vor meiner nagelneuen Nähmaschine saß, auf der ich noch heute nähe. Mein erstes Banner war selbst zusammengeschustert aus Bildern meiner Produkte an meinen Kindern. Das Angebot war bunt gemischt, ich habe so ziemlich jeden für mich zu bewältigenden Auftrag angenommen und wie verrückt genäht. Meine Ergebnisse wurden sehr schnell besser, die Nähzeit für einzelne Produkte immer kürzer und ich investierte jeden Euro ohne große Überlegung in neue Stoffe. Bereits damals bestand schon der Wunsch irgendwann mit Sack und Pack „auszuziehen“: Der Traum von einer eigenen Werkstatt oder einem Lädchen. Umso mehr, als ich später mit meinem Arbeitszimmer in ein Durchgangszimmer umziehen musste. Meine Produkte habe ich zwischenzeitlich zusätzlich über Mietfächer angeboten. Es folgten Hochs und Tiefs. Das Weihnachtsgeschäft hätte mich in einem Winter fast um den Verstand gebracht. Immer wieder gab es Zeiten, da habe ich den Shop vorübergehend geschlossen. Privates und die Arbeit wurden dann zusammen einfach zu viel. Nicht nur einmal habe ich darüber nachgedacht alles hinzuwerfen und doch immer wieder weitergemacht. Ich habe Informationen gesammelt, Gründerkurse und Workshops besucht und konkret geplant wo die Reise hingehen soll. Dann habe ich mein Corporate Design überarbeitet und in mein eigenes Logo und das Drumherum investiert: Visitenkarten, Banner für Shop, Facebook und Märkte, Flyer. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.Das letzte Weihnachtsgeschäft habe ich ausgelassen und mich komplett zurückgezogen. Der Shop war geschlossen und die Weihnachtszeit gehörte meinen Kindern. Zeit fürs Nähen, für das Basteln an der Fanpage und vieles mehr. Neue Kraft sammeln für den nächsten Sprung. Seit Februar arbeite ich wieder aktiv und habe endlich alles in die Wege geleitet für meinen Traum, für mein eigenes kleines Lädchen. Dort bin ich im September eingezogen und fühle mich total wohl. Ich bin angekommen!
Was ist für dich das Schöne an der Selbstständigkeit, was ist eher belastend? Durch meine Selbständigkeit ist es ein bisschen wie bei Pippi Langstrumpf: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Ich kann mich jeden Tag mit den Dingen umgeben, die ich liebe und die ich am liebsten mache. Mein Arbeitsplatz ist genau so schön, wie ich ihn haben mag. Ich darf Entscheidungen treffen, kann meine „Arbeitskleidung“ frei wählen, habe zumeist mit Menschen zu tun, die mir irgendwie ähnlich sind. Und der Erfolg gehört allein mir. Es wird nie langweilig, ich habe die Möglichkeit mich zu verändern, lerne täglich Neues und neue Leute kennen. Ich darf ich selbst sein und kann meinem kleinen Label sein Gesicht geben. Belastend wird es für mich an dem Punkt, wo ich zeitweise sehr viel zu tun habe. Dann fürchte ich, dass ich nicht hinterherkomme, dass jemand unzufrieden sein könnte, weil ich nicht schnell genug bin, nicht schnell genug antworte, dass ich einen Fehler mache oder etwas vergesse. Dabei steht mir dann natürlich auch mein Perfektionismus im Weg. Dies kann zum einen durch viele Verkäufe zeitgleich passieren, aber zum anderen auch durch private Dinge wie Krankheit. Plötzlich gerät mein grandioser Plan einfach aus den Fugen, nichts geht mehr wie geplant und doch trägt man die Verantwortung. In der Zwischenzeit habe ich mir ein gutes Netzwerk aufbauen können, welches mir für den Fall der Fälle den Rücken frei hält. Für den Laden suche ich mir gerade eine Unterstützung, um mir auch dort etwas Luft und Zeit zu verschaffen.
Wie sieht dein Tagesablauf aus? Bunt gemischt und teilweise recht chaotisch: Häufig folgt auf einen Termin der nächste. Kaum ein Tag gleicht einem anderen, vieles muss koordiniert werden und häufig passieren irgendwelche Dinge einfach noch spontan. Ich liebe es strukturiert und behalte gern den Überblick, musste aber in den letzten Jahren flexibler werden und vieles einfach gelassener und mit einer ordentlichen Portion Humor sehen. Wenn die Kinder morgens aus dem Haus sind starte ich meinen virtuellen Rundgang, beantworte Fragen, bezahle Rechnungen, kaufe Material ein, poste evtl. etwas auf Facebook, erledige anstehende Telefonate etc. Dann packe ich mir meine Dinge für die Arbeit zusammen, lege mein Arbeitspensum für den Tag fest und gehe ins Lädchen. Dort kümmere ich mich um Bestellungen, setze neue Ideen um, räume ein und um und freue mich über den Besuch von Kunden. Im besten Fall schaffe ich alles was ich mir vorgenommen habe, denn halb erledigte To-Do-Listen finde ich schrecklich. Nach Ladenschluss bringe ich die Post weg und mache mich auf den Heimweg. Wenn noch nicht vorgekocht ist kümmere ich mich um das Mittagessen, denn die Kinder kommen fast immer mit einem riesigen Hunger nach Hause. Anschließend sind die Hausaufgaben und der Haushalt an der Reihe und es ist Zeit für Verabredungen und Hobbies. Zweimal in der Woche bin ich auch nachmittags im Lädchen. Durch die räumliche Trennung von Arbeit und Familie ist es wirklich viel einfacher für mich geworden das auch im Kopf zu trennen. Wenn ich im Laden bin, dann arbeite ich und wenn ich zuhause bin, dann habe ich Feierabend und Zeit für Privates. Obwohl mir unterm Strich weniger Zeit für die Arbeit zur Verfügung steht, schaffe ich jetzt viel mehr. Natürlich bemühe ich mich Verkäufe aus dem Shop möglichst zeitnah zu beantworten und wenn es möglich ist, dann tue ich das auch zwischendurch. Allerdings ist die Gefahr doch recht groß, dass man an der Kiste hängen bleibt, wenn sie einmal an ist … Wenn die Kinder abends im Bett sind, kümmere ich mich meist noch um die Fotos, die bearbeitet werden müssen, stelle neue Produkte in den Shop ein, kümmere mich um den Papierkram und bestelle Material – was eben noch so anliegt.
Was magst du ganz besonders an deinen Kunden? Grundsätzlich habe ich ja das Glück, dass meine Zielgruppe Menschen sind, die mir ähnlich sind (und die einen guten Geschmack haben!). Meine Kunden legen Wert auf Individualität und meist auch auf Nachhaltigkeit. Das ist doch toll. Ich liebe es, wenn ich Kunden-Feedback bekomme und ich mich dadurch ständig verbessern kann. Der Kontakt ist in den meisten Fällen sehr herzlich und nett, das finde ich super. Und tanzen muss ich noch jedes Mal, wenn ich ein Foto bekomme, auf dem ein Kind eine Klamotte von mir trägt. Ein wahnsinnig schönes Gefühl!
Wie siehst du die Perspektiven deiner Selbstständigkeit, was sind deine Ziele? Mein nächstes, wichtiges Ziel ist es, meine Selbstständigkeit auf so stabile Füße zu stellen, dass mein Mann beruflich kürzertreten kann. Sein Herzenswunsch ist es, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Auch sind Nähkurse/Workshops für Anfänger und Fortgeschrittene in Planung, die bald starten werden. Darunter werden auch Kurse für Kinder sein, darauf freue ich mich sehr. Im Sommer konnte ich bereits während einer Projektwoche an einer Grundschule ein eigenes Nähprojekt durchführen, welches Farbenmix großzügig mit Material unterstützt hat. Es war eine wundervolle Woche und das Nähen mit Kindern war eine tolle Erfahrung! Ich hoffe, dass der Handmade-Bereich auch weiterhin erfolgreich ist. Nachhaltigkeit und Individualität sind zwei wichtige Themen, die noch mehr Potenzial haben. So bin ich immer auf der Suche nach neuen kreativen Ideen, die sich am Kunden orientieren. Ich stecke noch immer in den Startschuhen und habe eine Menge Ideen, die noch auf den Weg gebracht und ausgetestet werden müssen. Dabei brenne ich für mein kleines Unternehmen und glaube, dass wenn man etwas mit so viel Herzblut tut, es dann einfach nur klappen kann!
Welches ist dein persönliches farbenmix-Lieblingsprodukt? Ach du Schreck, wie soll ich aus dieser gewaltigen Produktpalette denn nun eins auswählen? Farbenmix ist täglicher Bestandteil meiner Arbeit. Teilweise ist es so selbstverständlich, diese Dinge zu benutzen, dass es mir schon gar nicht mehr bewusst ist, dass es Farbenmix ist. Nee, nee, nur ein bestimmtes Produkt zu nennen geht gar nicht!
Was du sonst noch loswerden möchtest … An diese Stelle gehört ein fettes Dankeschön. Dankeschön an euch, Farbenmix! Ihr seid für mich Lehrer und Begleiter seit vielen Jahren, Inspiration und Treffpunkt der Nähsuchtinfizierten. Ihr nutzt eure Bekanntheit auf tolle Art und Weise zu helfen, seid ganz „normal“ geblieben, nah dran, löst Knoten im Kopf, macht euch so viele Gedanken, habt die genialsten Stoffe, Bänder, Schnitte und Co. auf den Weg gebracht.Ich danke euch von Herzen, dass ich ein Teil davon sein darf! HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM GEBURTSTAG farbenmix!
Stickdatei Rautensterne
Grundsätzlich mag ich die Vorweihnachtszeit sehr sehr gerne. Warmer Tee, Plätzchen, Geschenke ausdenken und nähen ( ja, ich nähe oder backe die meisten selber).
Geht es euch auch so, aber irgendwie fehlt oftmals die Zeit zu dieser Gemütlichkeit?
Dann kann euch vielleicht die Stickmaschine helfen, schöne einzigartige Geschenke, Deko oder die letzten Modelle für den Weihnachtsbasar zu zaubern.
Anlässlich des farbenmix-Geburtstags nächste Woche, gibt es ab dem 14.11. bei kunterbuntdesign die RAUTENSTERNE ( pssst… sogar zurm Weihnachtssonderpreis!).
Diese kleine, feine Datei ist wunderbar vielfältig und lässt sich nicht nur zur Weihnachtszeit nutzen. Lasst euch inspirieren:
Weihnachtskarten, toll z.B. auf dem melierten Filz gestickt
prachtvoll samtig und verziert auf einer Adventskalendertasche
als coole silber-neon Elemente…
… oder riesiger Kissenstern auf Jersey-Kuschelkissen ( Freebook)
das kuschelige günstige IKEA – Plaid veredelt
Glitzermobile
Dekostern…
… in Kombination mit dem herrlichen Rauten-Rockandroll von Ohhhmhhh
schnelle Sets
einzelne Zierelemente…
… oder in stylischen Reihen
schnelle Deko
fröhlich bunt auf Wand, Kissen…
… oder Omas Liebling ( Freebook)
Ganz sicher habt ihr noch viele Ideen mehr!
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Möbel IKEA
Stoffe, melierter Filz, Kunstleder, Glitzerstoff Swafing
Webbänder, Neonpaspel farbenmix
Kupfer-Sterne und Rauten Ohhhmhhh
metallfarbenes Stickgarn Nähpark
Jersey – Kissen oder T-Shirt-Recycling
Der Sommer ist vorbei und einige Shirts/Sweater/Struckpullis im Schrank sind labberig, eingelaufen, verzogen, haben Flecke oder waren ein Fehlkauf? Das muss nicht sein, näht einfach tolle Kuschenkissen daraus!
Vielleicht soll ja auch das absolute Lieblingsshirt eine Zukunft auf dem Sofa haben?
Das Nähen von superweichen Knuffelkissen ist mit den richtigen Tipps und Tricks ganz einfach und geht fix.
Ein neues gratis Freebook erklärt, was bei Jerseykissen zu berücksichtigen ist und unterschiedliche Verschlussmöglichkeiten.
Selbstverständlich könnt ihr ebenso neue Stoffe verwenden oder kombinieren.
Probiert es mal aus!
Ob mit coolem Schriftzug und neon Samtpaspel…
… oder die Blockstreifen, welche als Shirt immer etwas unvorteilhaft waren…
… als kleines Schutzengelkissen…
… oder patcht im trendigen Rauten-Look.
Lasst euch inspirieren…
… und schaut mal im Schrank nach!
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Stickdateien kunterbuntdesign ( Rautensterne demnächst! )
Goldvelours peppauf
Kupfer-Wandmotive Ohhhmhhh
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Portrait: Lealina – Schönes aus Stoff
Hast Du einen Blog, bzw. bist Du irgendwo in den SocialMedia vertreten? Wo finden dich deine Kunden? Meine Kreationen stelle ich vor allem auf meinem Blog vor. Aber auch via Facebook bleibe ich mit meinen Kunden, anderen kreativen Mädels und Freunden in Verbindung und stelle meine Ideen und Kreationen vor. Die meisten meiner Kunden finden mich aber hier vor Ort in verschiedenen kleinen Läden, die meine handgefertigten Sachen zum Verkauf anbieten. Arbeitest du mit Mitarbeitern? Bisher ist „Lealina-Schönes aus Stoff“ ein Ein-Frau-Unternehmen.
Vervollständige bitte folgende Aussage: Mein Gewerbe bedeutet für mich… die Möglichkeit, täglich mit den tollsten Stoffen und verschiedensten Farben und Mustern zu arbeiten, meine kreativen Ideen in die Tat umzusetzen und einfach meine größte Leidenschaft ausleben zu können. Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich die Möglichkeit und die Chance bekommen habe, meinen Traum zu leben und mein größtes Hobby zu meinem Beruf zu machen. Ich liebe das, was ich tue, und empfinde das als ganz großes Geschenk.
Was waren deine ersten Schritte in die Nähwelt? Meine allerersten Schritte in der Welt des Nähens habe ich als Teenager an der alten Pfaff- Nähmaschine 1222 meiner Oma unternommen. Überhaupt habe ich ihr meine Liebe zu aller Art Handarbeit, wie häkeln, knüpfen, stricken, nähen und sticken, zu verdanken. Als ich dann 2007 zum ersten Mal Mutter wurde und in Elternzeit ging, habe ich die Gelegenheit genutzt und mir mit einer eigenen kleinen Nähmaschine einen langgehegten Wunsch erfüllt. Ich habe mich in einem Nähkurs angemeldet und mit dem Farbenmix-Schnitt „Hannel“ losgelegt.
Warum hast du dich selbstständig gemacht? Mit dem Gedanken, mich neben meinem eigentlichen, erlernten Beruf als Diplom- Biochemikerin mit meinen Design- und Nähideen selbstständig zu machen, habe ich schon länger gespielt. Wer sollte meine Sachen denn tragen, wenn meine Mädels vielleicht irgendwann mal aus dem Alter raus sein würden, in dem man Selbstgenähtes von Mama tragen möchte ? Als dann aus verschiedenen Gründen ein beruflicher Wechsel bei meinem Mann und mir anstand, wuchs der Gedanke, es vielleicht sogar hauptberuflich mit dem Nähen zu versuchen und die Gelegenheit zu nutzen, es endlich richtig anzupacken und den Traum Wirklichkeit werden zu lassen…
Wie hast du den Mut dazu gefunden? Den Mut dazu, mich wirklich hauptberuflich selbstständig zu machen, bekam ich durch eine Bekannte. Sie bot mir ihre Hilfe bei der Erstellung eines Businessplans an und unterstützte mich dabei, mich um einen Gründungszuschuss zu bewerben. Dank ihres Know Hows und ihrer Hilfe und dank verschiedener IHK-Gründungsseminare und eines Steuerberaters habe ich mein Label „Lealina-Schönes aus Stoff“ gegründet und mit Leben gefüllt.
Hattest du Vorbilder oder jemanden, der dich unterstützt hat? Unterstützt hat mich vor allem diese liebe Bekannte, die selbst in der Bekleidungsindustrie tätig ist und sich z.B. mit Werbung und generell mit Geschäftsgründungen gut auskennt und ihre Erfahrungen eingebracht hat. Natürlich war auch mein Mann eine große Hilfe, da er mich und mein Vorhaben voll und ganz unterstützt hat und selbst ganz begeistert von der Idee war, mein Hobby und meine Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Wie hat sich deine Selbstständigkeit entwickelt? Zunächst versuchte ich auf lokalen Märkten, wie z.B. dem Weihnachtsmarkt in Tübingen, und durch meinen Dawanda-Shop mein Label bekannt zu machen und Kunden zu gewinnen. Als ich dann für meinen Businessplan professionelle Fotos meiner Kreationen machen ließ, vermittelte die Fotografin mir einen Kontakt zu einer Freundin, die einen kleinen Secondhand-Laden besitzt. Dort stellte ich mich mit meinen Kreationen vor und sie gefielen ihr sofort. Ab da konnte ich meine Kollektion in ihrem Laden zum Verkauf anbieten. Dadurch wurde eine weitere Ladenbesitzerin in der Region auf mich aufmerksam und ich bekam die Chance, auch in ihrem kleinen Laden meine Sachen anzubieten. Irgendwann wurde ich angefragt, ob ich Interesse hätte, einen kleinen Nähtreff für Anfänger und fortgeschrittene Nähbegeisterte zu leiten. Hierdurch lernte ich eine weitere Näh-Lady kennen, die in ihrer „Kitsch- und Kunstfabrik“ neben allerlei Secondhand und ausgefallenen, handgefertigten Kreationen noch Platz für meine Sachen fand.
Was ist für dich das Schöne an der Selbstständigkeit, was ist eher belastend? Das Schöne an der Selbstständigkeit ist die Möglichkeit, sich wirklich frei kreativ ausleben zu können und Beruf und Familie nach eigenen Wünschen, Möglichkeiten und Ideen in Einklang bringen zu können. Belastend ist natürlich die immer wiederkehrende Ungewissheit, die wahrscheinlich jede/r Selbstständige kennt, ob die eigenen Kreationen weiterhin bzw. dauerhaft gefallen.
Wie sieht dein Tagesablauf aus? Mein Tag fängt früh morgens mit dem Familienfrühstück an. Wenn dann alle in Job, Schule und Kindergarten unterwegs sind, setze ich mich in meine Nähecke und dann geht ́s los… Dann gehört die Wohnung meinen Stoffen, Webbändern, Schnittmustern und mir. Alles wird überall ausgebreitet, nebeneinander gehalten und probiert bis dann wieder ein neues Shirt, eine neue Hose, eine Tasche, ein Loop-Schal oder eine Mütze aus Stoff oder Wolle entsteht. Nachmittags, wenn die Kinder aus Schule und Kindergarten zurück sind, gehört meine Zeit ganz meinen Mädels. Erst abends, wenn alles schläft, kann es vorkommen, dass mir ein paar Ideen keine Ruhe lassen und ich mich wieder an den Zuschneidetisch oder die Nähmaschine setze oder Wolle und Häkel- oder Stricknadeln in die Hand nehme…. Überhaupt müssen meine Hände immer etwas zu tun haben und Ideen zu jeder Zeit umgesetzt werden. Daher gehe ich eigentlich nie ohne z.B. Strick- oder Häkelnadel und Wolle aus dem Haus. Kreativ sein kann man überall und so lassen sich z.B. längere Wartezeiten beim Arzt ganz einfach sinnvoll nutzen…
Was ist das Besondere an deinen Produkten, womit begeisterst du deine Kunden? Das Besondere an meinen Produkten sind vor allem die ausgefallenen, bunten (Streichel)stoffe, aus denen meine (Kinder)Kleidung gefertigt ist. Gerne können Kunden auch mit ihren Ideen und Vorstellungen zu mir kommen und mit mir zusammen Stoffe und Muster aussuchen und somit das für sich oder ihr Kind passende individuelle Kleidungsstück oder Geschenk kreieren. Individualität und 100 % Handarbeit zeichnen meine Produkte aus, die allesamt aus hochwertigen, öko-tex-zertifizierten Materialien gefertigt sind.
Welche anderen Näh-Ladies inspirieren Dich bzw. magst Du besonders? Ich bin z.B. ein sehr großer Fan von Susanne Firmenich, die unter ihrem Label „Hamburger Liebe“ die für mich weltbesten Stoffkreationen erschafft und mich dadurch immer wieder neu inspiriert. Durch sie und auch durch Farbenmix, deren Schnitte einfach so viel Raum für eigene Ideen und Kreativität lassen, habe ich u.a. auch andere tolle kreative Mädels, wie Luzia Pimpinella, Jolijou, oder Lila-Lotta entdeckt, die nicht nur wunderschöne Kleidungsstücke und Accessoires kreieren, sondern diese auch besonders schön in Szene setzen können. In ihren Blogs lese ich fast täglich und bekomme immer wieder aufs Neue Lust, Schere und Stoff in die Hand zu nehmen und eigene Ideen umzusetzen.
Was magst du ganz besonders an deinen Kunden? Meine Kunden sind eine sehr große Inspirationsquelle für mich. Viele kommen immer wieder zu mir und haben z.T. eigene feste Vorstellungen, wie ihr ganz persönliches Lieblingsstück aussehen soll. So entstehen neue Kreationen, wie z.B. eine Wickelunterlage mit abnehmbarer Windel- und Feuchttüchertasche aus Wachstuch für den Waldkindergarten oder eine Umhängetasche mit Wechselklappe, in der Drumsticks und Noten Platz finden.
Wie siehst du die Perspektiven deiner Selbstständigkeit, was sind deine Ziele? Mein großes Ziel ist es, irgendwann einmal vielleicht einen eigenen kleinen Laden zu führen, in dem ich nicht nur eigene Kreationen anbieten, sondern auch arbeiten und werkeln kann. Neben fertigen Kleidungsstücken und Geschenkideen würde ich gerne Stoff, Kurzwaren und Schnittmuster anbieten, die es sonst oft leider nur online gibt. Ich finde, es gibt nichts Schöneres, Stoff wirklich anfassen zu können, Farben und Materialien vergleichen zu können und zwischen Reißverschlüssen, Stoffen und Stickgarnen zu schwelgen und sich inspirieren zu lassen. Daneben würde ich in meinem kleinen Laden gerne auch Näh-, Strick- und Häkeltreffs anbieten, um so auch anderen die Möglichkeit zu geben, ihre kreativen Ideen umzusetzen und sich auszutauschen.
Welches ist dein persönliches farbenmix-Lieblingsprodukt? Mein absolutes Farbenmix-Lieblingsprodukt ist Stylefix ! Ich kann mir nähen ohne Stylefix überhaupt nicht mehr vorstellen… Wie haben wir unsere Webbänder früher befestigt ? Wie haben wir es geschafft, dass Nähte sich trafen, ohne Stylefix zu verwenden ? Ich liebe es einfach. Es kommt hier sehr oft zum Einsatz und hat mir schon wirklich gute Dienste geleistet ! Unter den Farbenmix-Schnitten sind u.a. KleinFanö und Imke meine großen Favoriten. Diese Schnitte sind einfach gehalten und dadurch so variabel, dass sie immer wieder viel Raum für eigene kreative Ideen lassen und immer wieder anders aussehen können. Auch die Modelle der Zwergenverpackungen kommen hier sehr oft zum Einsatz, besonders wenn es darum geht, ein individuelles Geschenk für Freunde und Bekannte zur Geburt oder zum 1. Geburtstag zu kreieren… Bei den Ebooks mag ich besonders den Häkelfrühling und den Häkelsommer.
Was du sonst noch loswerden möchtest…Ich bin immer wieder und jeden Tag auf ́s Neue froh, dass ich wirklich meinen Traum leben kann und meine Leidenschaft zum Beruf machen konnte. Mich jeden Tag wieder in bunte Farben und Stoffe vertiefen zu können und zu sehen, wie ein heiß geliebter, vielleicht schon lange gehegter Streichelstoff zu einem individuellen Kleidungsstück oder einem täglichen Begleiter in Form eines Taschenanhängers werden kann, oder wie man schon die Allerkleinsten toll und individuell anziehen kann, erfüllt mich mit Freude und macht mich glücklich. Einen Tag ohne Stoff oder Wolle kann ich mir fast nicht vorstellen… Daher auch ein großes dickes Dankeschön an Euch, liebes Farbenmix-Team! Ohne Euch hätte es meine ersten Nähversuche mit richtigen Schnittmustern vielleicht nicht gegeben. Was hätte ich anfangs ohne Eure wunderbaren Fotoanleitungen gemacht ? Und wo bekommt man schon so schöne, einfach gehaltene und damit so viel Raum für eigene Ideen lassende Schnitte und Stoffe, die nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen ? Toll, dass es Euch gibt und dass es dank Euch und vieler anderer Nähmädels nun wieder eine neu erwachte Liebe zum Selbermachen und kreativen Arbeiten und eine stetig wachsende kreative Gemeinschaft gibt !
Blitzschnelle Nadelkissen
Nadelkissen können Nähverrückte nie genug haben, oder?
Sie sind fix genäht und es lassen sich auch die noch so kleinsten Reste des Lieblingsstreichelstöffchens verwerten.
Bestimmt auch eine tolle Aufmerksamkeit für die Nähfreundin!
Hier hat Marion von Marions Creativblog direkt ein Körbchen voller Nadelkissen genäht.
Portrait: Das Königskind
Heute möchten wir Euch Uli von „Das Königskind“ vorstellen. Nehmt Euch einen Kaffee oder eine schöne Tasse Tee und lernt Uli näher kennen und erfahrt mehr über ihren Weg in die Selbstständigkeit.
Hallo Uli, stelle Dich doch bitte kurz vor. Wer bist Du? Hallo, mein Name ist Uli Hoffmann auch bekannt als „Das Königskind“. Ich bin 32 Jahre alt. Bin seit 13 Jahre verheiratet und wir haben zwei Töchter im Alter von 8 und 6 Jahren. Mein Mann studiert und schreibt gerade an seiner Diplomarbeit. Von Haus aus bin ich Krankenschwester und habe inkl. meiner Ausbildung 10 Jahre in diesem Beruf gearbeitet. . Was bietest du an? Wann hast du dich selbstständig gemacht?
Selbstständig bin ich seit Januar 2011. In den ersten beiden Jahren habe ich ausschließlich genähte Unikate angeboten. Direkt bei mir in meinem Atelier, in verschiedenen Ladengeschäften und über DaWanda. Seit Oktober 2012 gebe ich Kurse für Einsteiger, Workshops für Fortgeschrittene und biete seit Jan. 2013 das NähAbo für Nähverrückte 😉 an. Ebenfalls seit Januar 2013 biete ich auch Kinderworkshops an, die mir besonders viel Freude bereiten.
Hast Du einen Blog, bzw. bist Du irgendwo in den SocialMedia vertreten? Wo finden dich deine Kunden?
www.das-koenigskind.de ist mein Blog, meine Infoseite für meine Kunden und gleichzeitig auch mein Shopportal. Über instagram poste ich seit einem Jahr auch sehr viel, weil es so schön schnell geht. Darüber sind auch viele neuen Kunden zu mir gekommen. Lokal ist es eine Mund zu Mund Propaganda die mich bekannt gemacht hat. Kindergarten und Schule, Verein, Gemeinde, Tanz und Musikunterricht… dort überall bin ich als die „NähUli“ bekannt. Bisher habe ich nur meine Ausstellungstage mit Flyern beworben, auf Kundesuche musste ich noch nicht gehen, die Kunden haben mich gefunden.
Arbeitest du mit Mitarbeitern?
Ich arbeite ganz alleine, eine echte One-woman-show. Was ich in der Regel ganz angenehm empfinde, da ich mir alles selber einteilen kann, mich nicht absprechen muss. Für die Buchhaltung hätte ich gerne jemanden, das mach ich nicht so gerne 😉
Vervollständige bitte folgende Aussage: Nähen, bedeutet für mich… ….ziemlich viel. Wenn ich mal einen Tag nicht nähe, werde ich schon ganz hibbelig. Beim Nähen kann ich meine Kreativität ausleben, ausdrücken was ich gerne mag und das zusammenstellen was mir gefällt. Es ist ein grandioses Gefühl ein fertig genähtes Unikat in der Hand zu halten! Ein Leben ohne was zu Nähen kann ich mir nicht mehr vorstellen!
Mein Gewerbe, bedeutet für mich… …zum einen Existenzgrundlage. Ich finanziere damit unseren Studenten- Familienhaushalt. Zum Anderen hat es mir sehr viel Selbstvertrauen in meine Fähigkeiten gegeben, was mich natürlich auch in meiner Persönlichkeit gestärkt hat.
Was waren deine ersten Schritte in die Nähwelt? Bisher habe ich ungern erwähnt, das ich 2010 zum ersten mal an einer Nähmaschine saß. Ich dachte immer, die meisten halten mich für verrückt und naiv sich so schnell selbstständig zu machen. Besonders als ich angefangen habe Kurse zu geben. Was kann jemand mit so wenig Erfahrung weitergeben. Eine Teilnehmerin sagte aber dann mal zu mir, dass sie das sehr ermutigend finde, das ich in so kurzer Zeit so viel gelernt und geschafft habe. Das gibt ihr Mut, dass sie auch mal was eigenes aus der Nähmaschine hervorbringt. Seit dem stört es mich nicht mehr, wenn die meisten meinen ich müßte schon seit Kindheit nähen. Ich habe von Anfang an ziemlich viel Zeit an der Maschine verbracht. Habe mir sehr schnell eine richtig gute Maschine zugelegt. Ich wollte gerne schöne Kleidung für meine Mädchen und Taschen für mich nähen. Ich bin sehr schnell auf die farbenmix Schnitte gestoßen die mir den Einstieg enorm erleichtert habe, mit den bebilderten Schritt für Schritt Anleitungen.
Warum hast du dich selbstständig gemacht? Geplant war es nicht. Ich empfand Selbstständigkeit immer als etwas sehr anstrengendes. Hätte mir jemand vor 4 Jahren gesagt ich würde mich selbstständig machen, hätte ich ihn sicher ausgelacht. Nachdem aber meine Kinder und ich in den genähten Sachen immer wieder angesprochen wurden und ich gefragt wurde ob ich nicht auch was auf Anfrage nähen könnte, habe ich zum ersten Mal darüber nachgedacht. Da für mich nach Ende der Elternzeit eh die Frage anstand was ich beruflich weiter mache, dachte ich, ich könnte es ja in den letzten Monaten der Elternzeit einfach mal versuchen. Kostet ja nur einen Gewerbeschein!
Wie hast du den Mut dazu gefunden? Mut war es nicht, eher die Frage der Risikobereitschaft aus meiner Sicht. Es war für mich von Anfang an klar, das sich das Gewerbe aus sich selbst tragen muss. In einem Studentenhaushalt gibt es wenig finanziellen Spielraum. Da ich generell ein Anpackertyp bin, dachte ich ausprobieren für ein halbes Jahr und schauen wie es läuft und dann weitersehen.
Hattest du Vorbilder oder jemanden, der dich unterstützt hat? Vorbilder nicht direkt. Ich habe in Blogs häufig andere bewundert die auch einfach gestartet haben und Erfolg damit hatten. Unterstützt hat mich immer mein Mann. Ich denke auch, wenn er das ganze nicht so mit tragen würde, wäre es nicht so einfach für mich. Er muß schon recht tolerant sein. Wenn Kunden zu komischen Uhrzeiten kommen, wenn abends bei uns Kurse stattfinden oder der ganze Samstag durch einen Workshop belegt ist. Er hat meine Flyer und mein Label designed. Und wenn sich meine Buchhaltung mal wieder wochenlang stapelt, gibt er mir einen netten Hinweis darauf 😉
Wie hat sich deine Selbstständigkeit entwickelt? Für mich immer wieder unfassbar. Angefangen habe ich noch in einem Arbeitszimmer, das ich mir mit meinem Mann geteilt habe. Wir haben sehr schnell unser Wohnzimmer aufgelöst, Sofa in die Küche gestellt und ich habe einen eigenen Raum bekommen. Mein Atelier! Das ist für Kundenbesuch einfacher. Hier biete ich meine selbstgemachten Unikate an.Ich verkaufe das meiste lokal, für meinen DaWanda Shop fehlt mir mittlerweile immer mehr die Zeit. Auch möchte ich eine breite Auswahl für meine Kunden vor Ort bereit halten. Die Workshops gebe ich in unsere Wohnküche, die sehr groß ist. Manchmal gehe ich abends nochmal in mein Atelier, mache das Licht an und wunder‘ mich, wer das alles gemacht hat. Ich weiß das klingt komisch! Aber das sich das ganze so gut entwickelt, dass sich daraus ein richtiger Job für mich ergeben hat, hätte ich doch nicht erwartet. Die Nachfrage der Kurse ist so groß, dass die Plätze schon häufig belegt sind bevor ich die Termine veröffentliche. Nach Veröffentlichung sind sehr schnell alle Plätze weg. Häufig vereinbare ich mittlerweile mit Kundengruppen direkt Termine auf ihren Wunsch hin. Im Dezember habe ich meine 5. Ausstellung. Das bewerbe ich mit Flyern und feiere das immer als Event. Es gibt ein kleines Buffett und eine große Auswahl an handgemachten Unikaten. Diese Jahr wird es zum ersten mal auch Do-it-yourself Zuschnitte geben. Für das schnelle selbstgemachte Weihnachtsgeschenk.
Was ist für dich das schöne an der Selbstständigkeit, was ist eher belastend? Das Schöne: ich mache das was mir Spaß macht. Ich kann mir meine Sachen selber einteilen. Ich bin für mich selbst verantwortlich und bin mein eigener Chef. Belastend: selbst für alles verantwortlich zu sein. Steht auch beim Schönen, ich weiß. Aber manchmal ist mein Kopf so voll, weil es einfach so viele Sachen gibt, die beachtet werden müssen. Ohne Timer geht nichts mehr. Auch die Tatsasche, dass ich nur Geld verdiene wenn ich arbeite. Manchmal denke ich so ein festes regelmäßiges Gehalt hat unheimlich Vorteile! Krank sein ist nicht wirklich drin. Ich musste am Anfang sehr viel Zeit investieren, bis es sich wirklich gelohnt hat. Auch die Arbeit immer räumlich vor Augen zu haben ist nicht immer leicht. Abschalten wird schwierig. Mann kann ja eben noch mal dies oder das schnell machen. Die ganzen Gesetzte und Vorgaben finde ich manchmal recht schwierig zu durchschauen. Man muß einiges beachten, bevor man arbeiten darf, verschicken kann usw. So viel Bürokratie hätte ich am Anfang nicht erwartet. Man sollte auf keinen Fall naiv da dran gehen und immer alles prüfen.
Wie sieht dein Tagesablauf aus?
Ich beginne morgens um 8 Uhr, wenn ich meine Mädels in Schule und Kindergarten gebracht habe. Ich durchforste dann erst einmal mein Postfach und beantworte Kundenanfragen. Fürs Nähen erstelle ich mir immer einen Wochenplan. Überlege wieviel Zeit ich für was brauche und teile danach die Tage ein. Ich arbeite unterschiedlich lang, je nach Schulzeiten. Das kann zwischen 13 und 15 Uhr variieren. Den Nachmittag halte ich mir für meine Mädels frei. Abends sind entweder Kurse oder ich mache noch Kleinigkeiten wie Ablage, Aufräumen, Bestellungen, Buchhaltung (*hüstel*) oder Zuschneiden. In Hoch-Zeiten wie vor Weihnachten ,wird auch schon mal bis Mitternacht genäht. Ich habe drei feste Kurstermine in der Woche. Ein Einsteigerkurs pro Monat der abends stattfindet, oder an einen ganzen Samstag. Immer Mittwochs abends (außer in der Vorweihnachtszeit) und Freitags vormittags das NähAbo. Und zu bestimmten Anlässen Specialworkshops. Kinderkurse gebe ich hauptsächlich in den Ferien und in der Vorweihnachtszeit.
Was ist das Besondere an deinen Produkten/Kursen und womit begeisterst du deine Kunden? Die Produkte sind mit viel Liebe gemacht. Manchmal fällt es mir schwer sie herzugeben. Auf der anderen Seite bin ich sehr froh, dass ich sie verkaufen kann, weil ich dann wieder was neues nähen kann. Alles behalten geht gar nicht. Ich denke jede Näherin hat ihren eigenen Stil. Den erkennt man und ich denke das schätzen meine Kunden bei mir. Es ist immer etwas Besonderes. Ich habe eine Liebe zum Detail. In meinen Kursen ist es denke ich meine Art die meine Kunden mögen. Zumindest gehe ich davon aus, da die Kurse immer wieder voll sind und viele auf Empfehlung der Freundin kommen. Ich bin recht praktisch und nicht so theoretisch. Bin sehr genau aber nicht streng 😉 Ich dulde keine Pfuschrei zeige aber gerne wie man was vertuscht! Ich versuche immer wieder was Neues für meine Kursteilnehmer zu finden. Schnitte, Stoffe, Ideen… Aber auch grade das NähAbo ist ja sehr beliebt. Dort kommen die Teilnehmerinnen mit ihren eigenen Ideen und nähen das was sie grade wollen. Das ist recht herausfordernd für mich. Da jede an einem anderen Schnitt arbeitet und ich viel und schnell umdenken muß, gerade bei Schnitten die ich selber noch nie genäht habe. Ich denke in den Kursen ist es die Atmosphäre die zählt. Einige verabreden sich mit ihren Freundinnen bei mir zum Nähen, andere freuen sich neue begeisterte Näherinnen kennenzulernen.
Welche anderen Näh-Ladies inspirieren Dich bzw. magst Du besonders? Jemand Besonderen habe ich eigentlich nicht vor Augen. Dazu gibt es so viele tolle Nähladies die großartige Sachen machen. Ich schaue super gerne in den Inspirationen bei farbenmix. Da sind immer tolle Unikate. Außerdem denke ich, es ist wichtig seinen eigenen Stil zu finden. Bewegt hat mich aber die Begegnung mit Sabine von farbenmix. Ich denke man kann durchaus sagen, dass farbenmix eine große Erfolgsgeschichte hat. Aber anders als viele die Erfolg haben wirkte Sabine auf mich sehr bodenständig und wie jemand der das ganze aus voller Überzeugung und Liebe macht. Ich mag keinen Personenkult. Ich denke jeder von uns kann auf ihre Art und Weise etwas großartiges erreichen. Ich war in meinen alten Beruf als Krankenschwester auch sehr gut und in dem Sinnen erfolgreich. Dort haben mir dies meine Patienten mitgeteilt. Jetzt habe ich eine Arbeit die mehr Außenwirkung auf andere hat. Das ist aber noch lange kein Grund sich darauf was einzubilden. Es steckt viel Arbeit und Disziplin dahinter, kann ich euch sagen. Und natürlich bin ich darauf stolz. Aber es gibt viele großartige Näherinnen mit Liebe zum Detail. Auch unter meinen Workshopteilnehmerinnen. Das sage ich ihnen immer wieder wenn sie meinen, dass ich ja viel toller sei! Das ist Quatsch! Grade verdiene ich mein Geld damit und ich habe noch Spaß dabei. Das empfinde ich als großes Privileg. Und so habe ich es bei Sabine empfunden. Auch als sie sagte: so nach tagelangem vorbereiten auf den Lagerverkauf fehle ihr richtig das Arbeiten an der Nähmaschine. Da dachte ich „ja, so ist es“. Ich kann auch schlecht ohne Nähen!
Was magst du ganz besonders an deinen Kunden? Ich hab durchweg super nette Kunden. Ich mag es wenn sie individuelle Taschen bestellen, sich Stoffe aussuchen und sagen „mach mal“. Das ist viel leichter als ganz genau Vorgaben! Toll ist auch, das hier lokal so viele Nähbegeisterte sind. Wenn sie nicht in Kursen bei mir nähen, treffen sie sich untereinander zum Werkeln. Manche witzeln schon, weil ihre Freundinnen auf Feiern gehen und sie sich zum Nähen treffen. Naja aber mal ehrlich, gibt es was Schöneres? Als das NähAbo mit mir in die Sommerpause gegangen ist, haben mir einige Teilnehmer was geschenkt. Das hat mich schon sehr berührt!
Wie siehst du die Perspektiven deiner Selbstständigkeit, was sind deine Ziele? Nächstes Jahr ist mein Mann mit seinem Studium fertig. Darauf freue ich mich, da dann hinter meiner Arbeit weniger Druck steckt. Jetzt geht es auch oft ums schnöde Geld verdienen. Ich möchte gerne weiter Kurse anbieten, weil mir das einfach sehr viel Spaß macht. Da ein Umzug ansteht, muss ich schauen wie das räumlich weiter geht. Aber meine Kundinnen haben sich schon überlegt, dass sie mich zu sich einzuladen. Da ich selber gemerkt habe wie wertvoll es ist kreativ zu sein, was eigenes zu gestalten und fertigzustellen, ist es mir ein großes Anliegen das auch an Menschen weiterzugeben, die sich keine Kurse leisten können. Ich würde gerne ehrenamtlich Kurse anbieten für Kinder deren Eltern nicht mal eben einen Kurs zahlen können. Für Jugendliche die in der Findung sind und als sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Ich würde dazu auch gerne Maschinen zur Verfügung stellen. Auch würde ich gerne einen Shop eröffnen in denen es ausschließlich genähte Produkte aus fairtrade Stoffen gibt. Aber ich bin ganz offen. Geplant hatte ich mein Leben ganz anders. Das ich mal an der Nähmaschine Freude habe, hätte ich mir vor wenigen Jahren nicht vorstellen können. Das ich damit mein Geld verdiene noch weniger. Außerdem was ist wenn die selfmade Welle wieder abebbt? Ich sage immer ich war zur rechten Zeit am richtigen Ort. In einer Großstadt hätte ich es sicher nicht so einfach gehabt wie in unserem beschaulichen Friedberg. Es bleibt also spannend. Ich liebe Herausforderungen, daran wächst man.
Welches ist dein persönliches farbenmix-Lieblingsprodukt? Das ist ganz schwierig! Die Schnitte finde ich toll, mit den Anleitungen habe ich das Nähen gelernt. Die Webbänder finde ich in ihrer Vielfältigkeit einfach super schön. Da ich recht praktisch veranlagt bin würde ich stylefix sagen! Mir wird ja auch schon unterstellt ich esse es, weil ich soviel davon verbrauche. Ich nutze es einfach ganz oft. Eine tolle Erfindung!
Was du sonst noch loswerden möchtest… Das Nähen bereitet mir sehr viel Freude. Es ist toll zu sehen, wie es Kindern und Erwachsenen Spaß macht und auch Selbstwertgefühl vermittelt. Wie ich schon geschrieben habe empfinde ich es als großes Privileg das zu meinen Beruf gemacht zu haben, was mir so viel Freude bereitet. Das ich es noch an andere weiter geben darf, ist noch das i-Tüpfelchen. Ich habe in der Zeit so viele tolle Frauen kennengelernt. Hier vor Ort, auch Deutschland weit durchs Bloggen, durch instagram und auf Events. Bei allen habe ich immer das Gefühl gehabt uns verbindet etwas. Die Liebe zum Selbstgemachten. Ich liebe meine Selbstständigkeit und bin auch stolz darauf. Es steckt viel Zeit, Arbeit und Disziplin dahinter. Aber es ist toll zu Hause zu arbeiten und so immer für meine Kinder da zu sein. Am Anfang hat es mehr Zeit gekostet als es Gewinn bringt, aber alleine um für meine Kinder verfügbar sein zu können (die ja am Anfang auch noch recht klein waren) hat sich die Mühe gelohnt. Sich bewußt Auszeiten einzuplanen ist wichtig! Ich muss mich immer wieder selbst dran erinnern. Schnack mit anderen Nähbegeisterten, Treffen mit der Freundin, Zeit mit meiner Familie und mal ein dickes Eis für mich. Und wenn du einen Traum hast, dann wage es doch einfach. Fang klein an und freu dich über jeden neuen Auftrag den du bekommst. Stecke viel Liebe rein, die Leute werden es spüren. Es läuft nicht immer alles glatt. Auch ich ärgere mich manchmal, schlage mich mit Schriftkram rum oder lasse mich von Kunden herausfordern. Aber es ist mein Job, letztendlich wie jeder andere auch. Aber auf eine Art doch anders, weil ich immer ein Stück von mir selber mit weitergebe. Und wenn mal was schief geht: aufstehen, Krone richten, weitergehen. Deshalb bin ich „Das Königskind“ 😉 Oft werde ich gefragt, warum ich diesen Namen gewählt habe: Mein Name kommt nicht von ungefähr. Das Königskind ist für mich die Grundlage meines Lebens. Ich bin Christ und gehöre zu Gott, bin sein Kind, ein Königskind eben. Darauf gründe ich auch meine Arbeit. Und ich vertraue darauf, dass Gott es gut mit mir meint.