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Portrait: Sonntagshase
Hallo, stelle Dich bitte kurz vor. Wer bist Du? Hallo, ich bin Doreen. 36 Jahre jung, Ehefrau des weltbesten Mannes und Mama von 3 total normalen Kindern. Außerdem bin ich Inhaberin des Sonntagshasen.
Was bietest du an? Wann hast du dich selbstständig gemacht? Im Februar 2012 habe ich mich mit meiner Leidenschaft dem Nähen, dem Kreativsein selbständig gemacht. Als ich zu Beginn des Jahres 2013 einen bestimmten Stoff nicht sofort (ich brauch meistens alles sofort – Ungeduld ist leider einer meiner weiteren Vornamen) bekam und dies lautstark äußerte, sagte mein genervt wirkender Ehemann: „Dann mach es doch selbst!“. Das habe ich im Sommer dann auch getan und Ende Juli eröffnete der Sonntagshase Laden in Poing bei München. Ich biete neben meinen selbstgenähten Schätzen – wunderbare Stoffe, Bänder, Garne und klassische Kurzwaren sowie Nähkurse für Kinder und Erwachsene und ebenso einen Onlineshop.
Hast Du einen Blog, bzw. bist Du irgendwo in den SocialMedia vertreten? Wo finden dich deine Kunden? Meine Kunden können mich unter meiner Internetadresse http://www.sonntagshase.de finden. Diese verlinkt zu allen Seiten, wo ich im WWW tummele:
Facebook: https://www.facebook.com/sonntagshase Blog: http://sonntagshase.blogspot.de/ Onlineshop: http://www.fadenhase.de/ Außerdem nutze ich Instagram, um mich auch dort zu präsentieren.
Arbeitest du mit Mitarbeitern? Nein, ich bin noch ein Ein-Frau-Unternehmen, hoffe aber im nächsten Jahr jemanden zur Unterstützung einstellen zu können.
Was waren deine ersten Schritte in die Nähwelt? Vor 10 Jahren habe ich mich das erste Mal an eine Nähmaschine gewagt. Um es richtig zu machen, hab ich einen Volkshochschulkurs besucht. Damals bin ich aber an meinem eigenen Anspruch an die Nähstücke gescheitert. Die Maschine wurde wieder verbannt. 2011 allerdings hab ich mich wieder erinnert, dass es sie gibt und aus dem Keller geholt, als meine älteste Tochter eine Zwergenzipfelmütze wollte. Diese Mütze habe ich dann für Familie und Freunde geschlagene 14 mal genäht. Danach war es vorbei, ich war infiziert mit dem Nähvirus.
Warum hast du dich selbstständig gemacht? Selbständig war ich schon länger. Aber nicht wirklich glücklich. Als ich dann merkte, dass Nähen mein Leben bereichert und mich vervollständigt, bin ich einfach meinem Herzen gefolgt.
Wie hast du den Mut dazu gefunden? Um ehrlich zu sein, über Mut habe ich mir nie Gedanken gemacht. Ich mache Dinge einfach. Allerdings habe ich einen tollen Mann und Familie, die mich immer unterstützt.
Hattest du Vorbilder oder jemanden, der dich unterstützt hat? Echte Vorbilder habe und hatte ich noch nie wirklich. Unterstützung finde ich immer und vorbehaltlos in meinem Mann und meiner Familie.
Wie hat sich deine Selbstständigkeit entwickelt? Zuerst war da nur das Nähen und Sticken. Dann jedoch ziemlich schnell, habe ich nun meinen eigenen Stoffladen mit einer kleinen Werkstatt dran.
Was ist für dich das Schöne an der Selbstständigkeit, was ist eher belastend? Schön ist, dass ich jeden Tag die Chance habe, das zu tun, woran mein Herz hängt und was mir wirklich täglich Freude macht. Belastend ist das Wissen um die Rechnungen, Miete, Strom usw. Das muss monatlich erbracht werden und setzt mich auch unter Druck.
Wie sieht dein Tagesablauf aus? Wollt Ihr das echt wissen? *kicher* 6.00 Uhr Aufstehen, Herstellen der Ausgehfertigkeit 6.25 Uhr Kind 1 wecken 6.45 Uhr Kind 2 und 3 wecken 7.00 Uhr Frühstück mit den Kindern 7.30 Uhr Mails checken, Mails beantworten, Facebook-Check, Buchhaltung 7.45 Uhr Küche aufräumen 8.00 Uhr Kind 2 und 3 zum Kindergarten bringen 8.30 Uhr Laden aufschließen, Laden öffnungsschick machen 9.00 Uhr Laden öffnen
12.30 Uhr Laden schließen 13 Uhr Kinder aus dem Kindergarten holen, zum Mittagsschlaf bringen, selbst Mittagessen, aufräumen, waschen oder Wäsche legen 14.45 Uhr Schichtwechsel mit meinem Mann, zum Laden fahren 15.00 Uhr Laden aufschließen 18.00 Uhr Laden zuschließen
18.30 Uhr Abendessen mit der Familie 19.30 Uhr Kinder ins Bett bringen 20.00 Uhr Mails checken, Mails beantworten, Angebote und Rechnung schreiben, Recherche für Kundenaufträge 23.00 Uhr Bett schleichen Einmal in der Woche sind die Kinder nachmittags bei mir und Mittwoch Nachmittag habe ich immer geschlossen.
Was ist das Besondere an deinen Produkten, womit begeisterst du deine Kunden? Ich glaube, ohne eingebildet zu klingen zu wollen, mein Laden lebt durch mich, durch meine Persönlichkeit. Meine selbstgenähten Kindersachen sind bunt, so wie das Leben für Kinder sein sollte. Mein Laden ist in erster Linie auch ein Fachgeschäft für alle, die ebenfalls vom Nähvirus infiziert worden sind. Stoffe können gestreichelt werden, ich verteile Ratschläge oder versuche Inspirationen zu liefern, was machbar ist.
Welche anderen Näh-Ladies inspirieren Dich bzw. magst Du besonders? Ganz viel geholfen beim Nähen lernen zu Beginn hat mir tatsächlich Farbenmix. Noch heute stöbere ich sehr gern durch die Seiten und schaue mir die Tutorials an. Außerdem lese ich gerne Blogs, z.B. von Gretelies und auch Schnabelina.
Wie siehst du die Perspektiven deiner Selbstständigkeit, was sind deine Ziele? Meinen Laden habe ich trotz allem mit Bedacht eröffnet. Ich glaube an mein Konzept und mich. Oberstes Ziel ist meinen Laden weiterhin auf solide Füße zu stellen.
Welches ist dein persönliches farbenmix-Lieblingsprodukt? Für mich gibt es 3 Lieblingsprodukte: Die Mütze Greta, mein absoluter Lieblingsschnitt bei Mützen. Stylefix, ohne geht es nicht 🙂 und das Webband Chirpy Hearts.
Was du sonst noch loswerden möchtest… Das war bisher ein absolut tolles Jahr. Ich bin jetzt endlich angekommen im Leben in jeder Hinsicht. Das macht mich wirklich unglaublich glücklich. Deswegen…. Danke an meinen Mann und meine Kinder, es ist schön, dass Ihr mein verrücktes Leben mitmacht. Danke an meine Herzensfreunde, alle lieben Kunden und Fans online und offline. Jeder Tag mit Euch ist wunderbar. Danke, dass ich von Euch ausgewählt wurde und mich kurz vorstellen durfte. Ihr seid spitze, in dem was Ihr macht und wie Ihr es macht! Eure Webadresse habe ich in den letzten Monaten so oft auf Zettel verteilt, dass ich es nicht mehr zählen kann. Viele meiner Kunden wiederum waren total glücklich darüber und haben sich für den Spitzentip bedankt bei mir. Das Lob kann ich daher nur an Euch so weitergeben. Herzlichen Glückwunsch zum Burzteltag, Farbenmix!
Nähhelden gesucht…
Bei Euch landen in diesem Jahr auch selbstgenähte Geschenke unter den festlich geschmückten Weihnachtsbaum??
Ihr beschenkt Eure Lieben gerne mit selbstgenähten Unikaten, bei denen ganz viel Liebe mit vernäht wurde?
Dann schaut doch mal beim Stoffekontor vorbei, dort könnt Ihr Euch als „Nähheld“ bewerben
und habt die Chance tolle Stoffpakete zu gewinnen!
Portrait: Lebenslustig




Tutorial: Adventskalender selber basteln
Mit buntem Klebeband, Webbandresten, etwas Stylefix und einfachen Butterbrottüten hat Jolijou bezaubernde Adventskalender gebastelt.
Ganz ohne Stickmaschine
Ganz klar, eine Stickmaschine ist etwas Tolles!
Hübsche Motive sind relativ fix auf die selbstgenähten Nähereien aufgebracht und geben einen professionellen Look.
Aber man kann auch mit einer Nähmaschine zu einem eben so tollen Ergebnis kommen – mit Applikationen.
Kitzkatz-Design hat ein HILDE-Shirt mit einer coolen Lupen-Effekt-Applikation verziert.
Ein tolles Jungs-Shirt!
Die farbenmix-Applikationsvorlagen findet Ihr bei uns z.B. HIER.
Portrait: Bellis Kindermode
Hallo, stelle Dich bitte kurz vor. Wer bist Du? Was bietest du an? Hallo, ich bin Claudia. Spitzname: Belli (weil in meiner Kindheit kein Gänseblümchen *bellis* vor mir sicher war!) Auf dem Papier bin ich „Alleinunternehmerin in den Bereichen Fertigung von Kinderbekleidung und Accessoires, Erteilung von Nähkursen, Verkauf von Stoffen und Nähzutaten“. Ich finde, dass sich das aber alles sehr trocken und bürokratisch anhört.
Darum beschreibe ich mich selber lieber so: Ich (38 Jahre) bin Mädchen, Frau, Ehefrau, Mutter einer 15 Monate alten Tochter, Freundin, Selbermacherin. Und mittlerweile bin ich glücklich sagen zu können: mein Beruf ist mein Hobby – mein Hobby ist mein Beruf! Mein Lebensmittelpunkt ist, neben meiner kleinen Familie, mein Atelier auf Gut Heimendahl in Kempen, in dem ich fast täglich (immer gemeinsam mit meiner Tochter, der kleinen *Belli*) meine Kunden empfange und betreue, an der Nähmaschine sitze, anderen Mädels das Nähen beibringe oder auch gerne einmal in einer ruhigen Minute auf dem Sofa vor dem Kamin entspanne.
Hast Du einen Blog, bist Du irgendwo in den SocialMedia vertreten? Meine Kunden können mich an diesen Orten online antreffen: www.bellis-kindermode.de https://www.facebook.com/pages/Bellis/126482730741297 http://bellis-kindermode.blogspot.de/
Vervollständige bitte folgende Aussage: Nähen, Stoffe, mein Gewerbe bedeuten für mich… …viel Spaß, aber auch harte Arbeit. Viele glückliche Momente, aber auch so manche Träne. In erster Linie bedeutet es mir aber, dass ich einen Traum verwirklicht habe, den ich nun leben darf.
Was waren deine ersten Schritte in die Nähwelt? Bei uns zu Hause wurde Kreativität schon immer ganz groß geschrieben. Egal, ob Malen, Basteln, Häkeln, Stricken oder Nähen… ich glaube, es gab in diesen Bereichen nichts, das ich als Kind nicht gerne gemacht habe oder das von meinen Eltern nicht gefördert wurde. Wenn andere Kinder den Handarbeitsunterricht in der Schule am liebsten geschwänzt hätten, habe ich mich immer die ganze Woche auf diese eine Stunde gefreut und war immer mit ganzem Herzen bei der Sache. Als Jugendliche verlief sich dieses Interesse dann ein wenig, hatte man doch neben den „wichtigen“ Dingen des Lebens auch anderes im Kopf. Natürlich haben sich meine Interessen zu diesem Zeitpunkt nicht um 180° gedreht, der Kunstunterricht in der Schule war mir immer noch das liebste Fach. Aber es gab eben auch die Zeit außerhalb der Familie zusammen mit Freunden, die plötzlich einen anderen Stellenwert bekam.
Doch mit dem Ende der unbeschwerten Schulzeit und dem Beginn meines Studiums habe ich die Kreativität und die damit verbundene Liebe zu individueller und fröhlich bunter Kinder- und Damenbekleidung wiederentdeckt. Wiederentdeckt, weil ich mich noch gut daran erinnern kann, dass auch früher schon meine Lieblingsteile immer bunt und vor allem selbstgemacht waren. Eine bunte, selbstgenähte Pumphose von der Oma, ein gestrickter Pullover von der Mama: was für andere Kinder total uncool war, war für mich immer etwas ganz Besonderes! Und diese Leidenschaft für das Besondere habe ich mir, gepaart mit ein bisschen kindlicher Naivität, bis heute bewahrt und versuche bis heute jeden Tag in meinem Atelier, diese Leidenschaft an meine Kunden weiterzugeben.
Warum hast du dich selbstständig gemacht und wie hast du den Mut dazu gefunden? Mein Weg in die Selbständigkeit begann eigentlich schon während des manchmal doch sehr trockenen und zähen Bekleidungstechnik-Studiums. Oft habe ich den Worten der Professoren gelauscht, die immer davon berichteten, dass sie stolz sind auf ihre Absolventen, die bei großen Modeunternehmen in den Designabteilungen arbeiten und für die kommenden Saisons an ihren PCs viele verschiedene Grundschnitte mit tollen neuen Taschenformen, Reißverschlusslösungen, Knopfvarianten etc… versehen und so die Kollektionen gestalten. Und mir wurde immer klarer: das möchte ich eigentlich nicht! Wo bleibt denn da die Kreativität, die Farbe, die Freude an der Arbeit?
Also habe ich begonnen mein Hobby *Nähen* zu nutzen, anderen eine Freude zu machen. Es wurden sämtliche Kinder im Freundeskreis mit bunten, selbstgemachten Sachen beschenkt und mit der Zeit sprach es sich herum, dass ich ja die bunte Nähtante bin, die auf Wunsch Dinge, die nicht jeder trägt, anfertigten kann.
Es kamen immer mehr Anfragen von Kunden, das spornte mich an, genauso weiter zu machen und ich eröffnete kurzerhand meine kleine „Flurboutique“. Der Flurbereich unserer damaligen Wohnung wurde mit Regalen und Kleiderständern liebevoll hergerichtet und meine selbstgenähten Sachen fanden ihren Platz darin. Es wurde eine kleine Homepage erstellt und dann ging es auch schon los: Gewerbeanmeldung, Behördenkram… und ganz viel Spaß am Nähen!
Hattest du Vorbilder oder jemanden, der dich unterstützt hat? Wie hat sich deine Selbstständigkeit entwickelt? Nach einiger Zeit wurde der Platz in unserer Wohnung einfach zu klein und die Kundenzahl zu groß, so dass ich ernsthaft begann darüber nachzudenken, ein kleines Ladenlokal anzumieten. Kaum war dieser Gedanke ausgesprochen, wurde ich von meinem Umfeld doch ziemlich belächelt: „Na ja, ein paar Teile von zuhause aus verkaufen, das ist ja ganz nett… aber ein eigenes Geschäft? Du glaubst doch nicht wirklich, dass das funktionieren wird?“ Doch! Ich habe daran geglaubt. Ich habe an meiner Vision festgehalten und mein kleines kreatives Reich in Form eines Ateliers vor vier Jahren aufgebaut und eröffnet.
Unterstützung und Zuspruch bekam ich in dieser Zeit von meinem Mann, der mich immer wieder vorantrieb und mir mehr als nur einmal auch die aufkommenden Zweifel an meinem Vorhaben nehmen konnte. Er hatte ja Recht: ich hatte nichts zu verlieren. Das angemietete Atelier war finanziell tragbar, auch wenn es nicht gut laufen würde. Also machten wir uns an die Arbeit und richteten meine anfangs noch bescheidenen 35qm in einer alten Scheune auf einem nahe gelegenem Gutshof verkaufstauglich her. Beim nötigen Startkapital griffen mir zusätzlich zu dem, was ich gespart hatte, meine Eltern unter die Arme. Die Eröffnung war, dank der Hilfe vieler Freunde, ein voller Erfolg und ich hatte das Glück, dass man hier bei uns anscheinend nur auf so ein kleines Lädchen wie meins gewartet hatte. Die Kundenzahl wuchs stetig, die Auftragsbücher wurden voller. Ich begann, jeden Cent, den ich verdiente, in weitere Ideen und Projekte zu stecken. Ganz besonders stolz bin ich auf die Ateliererweitung seit Mai diesen Jahres. Aus meinen anfänglichen 35qm sind nun stattliche 75qm geworden und nun habe ich endlich ausreichend Platz, in meinem neuen Kursbereich allen Teilnehmern einen eigenen, großzügigen Arbeitsplatz während meiner Nähkurse und Workshops anzubieten.
Was ist für dich das Schöne an der Selbstständigkeit, was ist eher belastend? Nun ja, eigentlich sagt es das Wort ja schon aus: man ist Selbst & Ständig! Die Selbstbestimmtheit ist zwar schön, aber auch belastend zugleich. So wie die meisten von uns bin ich viel im Netz unterwegs, habe auf unzähligen neuen Blogs gestöbert und habe mit netten, kreativen und interessanten Menschen Meinungen ausgetauscht. Denn zur Zeit kommt wohl niemand am Nähen vorbei: Nähen ist hipp, Nähen ist trendy, jeder möchte es können. Ja, man könnte den Eindruck gewinnen, wir leben in einer schönen, heilen Nähwelt… Aber wenn man ehrlich ist, sieht die Wahrheit vielleicht doch ein bisschen anders aus und auch ich habe mir so meine Gedanken darüber gemacht. Ich habe, wenn auch manchmal zwischen den Zeilen, nicht nur über Glücksmomente, sondern auch über Neid, Missgunst, Ideenklau und Zickenkrieg gelesen. Dazu möchte ich nur sagen: Wir machen doch alle das Gleiche, richten uns nach den aktuellen Trends… Ideenklau? Das Rad wurde auch nur 1x erfunden!
Ich denke, dass der Trend zum Selbermachen und die Wertschätzung des Handwerks ganz wichtige Schritte der letzten Zeit sind. Denn auch ich habe, wie viele „gewerbliche Nähtanten“ das Glück, dass für meine Kunden Beständigkeit, Qualität und auch das Herzblut, das in meinen Arbeiten steckt, zählt. Das hilft doch enorm dabei, den Alltag als Unternehmerin zu meistern. Denn leider besteht unsere Welt nicht immer nur aus Spaß am Nähen und Stöffchen streicheln! Egal ob als Kleingewerbetreibende oder umsatzsteuerpflichtige Unternehmerin, mit der Gewerbeanmeldung geht jeder von uns Verpflichtungen ein: Die Krankenkasse möchte ihr Geld jeden Monat, und da lässt sich auch nichts verhandeln. Es gibt die Verpackungsverordnung, die Gewerberechtschutz, ~haftpflicht und ~inhaltsversicherung.
Unsere Einnahmen und Ausgaben müssen jeden Monat belegt werden, damit der Gewinn ganz anständig und ordentlich mit dem Finanzamt geteilt wird. Auch die IHK, die BG und die Handwerkskammer freuen sich über Beiträge von ihren Mitgliedern. Und wenn man kein steuerfachliches, rechtswissenschaftliches und marketingtechnisches Allroundtalent ist, benötigt man auch in diesen Bereichen Hilfe. Und so könnte ich jetzt sicher noch ein wenig weiter machen, denn: all diese Dinge (und noch viele mehr) gehören genauso in meine Welt wie das Nähen. Aber wisst ihr was? Das macht auch noch Spaß! Denn dieses Gesamtpaket ist nicht nur Beruf, sondern Berufung! Ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden, mutig zu sein und Verantwortung zu übernehmen, mit allen schönen, aber auch belastenden Seiten.
Wie sieht dein Tagesablauf aus? Mein Tagesablauf hat sich im vergangenen Jahr mit der Geburt unserer Tochter ziemlich drastisch geändert. Konnte ich früher einfach nur meiner Arbeit nachgehen, stundenlang an den Maschinen sitzen und meine Zeit tatsächlich frei einteilen, bedarf es heute doch einer guten Planung des gesamten Tages. Meist stehen mein Mann (auch selbständig) und ich früh auf, um noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor die Maus die Augen aufmacht. Der weitere Tagesablauf ist dann im Vormittagsbereich erst einmal so, wie bei jeder anderen Familie in der Regel auch. Papa geht zur Arbeit, Mama bleibt zuhause.
Nach einem gemeinsamen Frühstück machen wir uns dann „atelierfein“ und schmeißen zusammen den Laden. Da ich viele Kundinnen mit kleinen Kindern im Atelier begrüße, ist hier oft ganz schön was los! In der Mittagspause habe ich dann wieder Zeit, mich an meine Maschinen zu setzen und Aufträge fertig zu stellen, denn dann schläft die kleine Belli erst einmal einen langen Mittagsschlaf. Nachmittags ist für unsere Tochter dann nach Möglichkeit wieder Papazeit und ich bin alleine im Atelier. Das heißt für mich dann, arbeiten was zu schaffen ist, Pflege des Online-Shops, Tagespost erledigen… und natürlich für meine Kunden da sein! Um 18.00 Uhr gehen im Atelier dann für die Kunden die Lichter aus, für mich aber noch nicht. Wenn wir gemeinsam zu Abend gegessen und gespielt haben, geht´s für die Maus ins Bett und für mich wieder an die Nähmaschinen.
Was ist das Besondere an deinen Produkten/Kursen, womit begeisterst du deine Kunden? Belli *s, das ist individuelles und buntes Gute-Laune-Design für Liebhaber besonderer Mode. Für Kinder fertige ich romantische Bekleidung zu Hochzeiten oder ausgefallene Outfits für die Taufe. Es gibt fröhlich-bunte Modelle zum Geburtstag und Lieblingsteile für den ersten Kindergartentag oder zur Einschulung. Und damit die Mamas nicht zu kurz kommen, gibt es natürlich auch eine besondere Auswahl verschiedener Bekleidungsstücke für alle „großen Mädchen“ .
In Anlehnung an das bunte Design der Kindermodelle fertige ich hübsche Unikate für alle, die die Welt ein bisschen bunter machen möchten. Ein trendiger Damenrock im individuellen Stoffmix, ein hippes Shirt… Und passend zur Bekleidung gibt es hübsche Accessoires, die jedes Outfit komplettieren, sowie kreative und ausgefallene Geschenke, die garantiert ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Für alle Selbermacher biete ich in meinem Atelier eine liebevoll zusammengestellte Auswahl Meterware verschiedener Stoffhersteller, Webbänder, Schnittmuster und Nähzutaten an. Ich bin bemüht, mein Sortiment stetig zu erweitern und somit noch vielfältiger zu gestalten. Bei der Auswahl meiner Stoffe verlasse ich mich nicht auf die Aussagen der Lieferanten, dass ein Stoff der absolute Verkaufsknaller ist. Ich verlasse mich auf mein Gefühl und meinen Geschmack. Und bis jetzt danken die Kunden es mir. Der beste Zuspruch den man bekommen kann, ist doch, wenn die Kunden in deinen Laden kommen und sich am liebsten stundenlang mit „Stöffchen streicheln“ beschäftigen möchten! Und das „kreative Herzstück“ für meine Kunden, der neue Kursbereich in meinem Atelier findet immer mehr Liebhaber. Egal, ob bei den Einsteiger-Nähkursen, den Themen-Workshops, den Ferien-Workshops für Kinder oder beim offenen Atelier: bei mir ist Nähen nicht nur langweiliges Handwerk, sondern Spaß pur! Meine Nähmädels sind oft ein bunter Haufen, manchmal etwas chaotisch, aber immer mit viel Herzblut bei der Sache und so entstehen in meinen Kursen viele tolle Unikate, die stolz mit nach Hause genommen werden.
Ich glaube, es ist sehr einfach, Begeisterung für eine Sache an andere weiter zu geben. Man muss nur mit ganzem Herzen und vor allem ehrlich bei der Sache sein. So verspreche ich meinen Kundinnen keine Wunder an der Nähmaschine. Denn jeder, der sich mit dem Handwerk ein bisschen auskennt, der weiß, dass man nach ein paar Stunden Nähkurs nicht bereits eine perfekte Damenschneiderin sein kann. Ich sage meinen Kundinnen immer gerne, dass wir in den Kursen kein „Hexenwerk“ vollbringen. Vielmehr sind es einzelne kleine Teile, die jeder mehr oder weniger perfekt (je nach eigenem Anspruch) zustande bringen kann. Und meine Erfahrung ist, das sich meine Mädels in den Kursen viel mehr über einen Kissenbezug freuen, den sie liebevoll mit Applikationen versehen haben und nach 2,5 Stunden Nähkurs direkt mit nach Hause nehmen können, als über ein aufwendiges Teil, an dem man Woche für Woche nur schrittchenweise vorankommt und kein wirkliches Erfolgserlebnis sieht. Für solche aufwendigen Teile ist später, wenn man erst einmal einige Näherfahrung gesammelt hat, immer noch Zeit…
Welches ist dein persönliches farbenmix-Lieblingsprodukt? Ein spezielles Lieblingsprodukt habe ich nicht. Was mich vielmehr anspricht, ist die Kombination aus vielen Kleinigkeiten, die sich bei euch zu einem Gesamtpaket verbinden. Liebevoll gestaltete Webseiten, Inspirationen für eure Kunden, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, freundlicher Kundenservice, zauberhafte Webbänder, immer wieder tolle FREEbooks… das ist Farbenmix, so wie ich es kennen und lieben gelernt habe und es meinen Kunden gerne weiterempfehle.
Was du sonst noch loswerden möchtest… Ich hoffe, dass ich einigen mutigen Mädchen da draußen Mut machen kann, an ihre Träume zu glauben. Ich habe es getan und ich bin mittlerweile angekommen. Angekommen an dem Punkt zu sagen: ich liebe das, was ich tue. Und ich liebe meinen Mann, meine Tochter, alle meine Freunde, meine Nähmaschinen und meine Kamera, die Farbe Pink, beim Autofahren laut mitsingen. Und ich liebe Menschen mit Visionen. Ich habe den Kopf fast täglich voller Ideen, aber nur 24 Stunden am Tag Zeit. Daher wünsche ich mir manchmal, dass der Tag doppelt so lang wäre, damit ich mehr Zeit habe für all das, was ich liebe, und für Träume und Visionen…
Knuffelpferdchen
Mit dem Ebook Knuffelpferdchen zaubert Ihr aus Stoffresten einen tollen bunten Spielkameraden…
…einen zum Pferde stehlen sozusagen 😉
Bellaina hat gleich ein komplettes buntes Gestüt fürs Kinderzimmer genäht.
rolex datejust turn o graph 116261 36mm mens black dial
https://www.pradareplica.re/
Schnittmuster: Mädchen-Shirts
nach dem Schnittmuster HILDE von Fischersign
nach dem Schnittmuster ANTONIA von Helena`s
nach dem Schnittmuster HILDE von kitzkatz design
Aufräumen in der Kiste mit Stoffresten
Wer hat sie nicht? Die Kiste mit den kleinen Stoffresten…
… genau diese lassen sich schnell und perfekt zu tollen Geschenk-Anhängern verarbeiten.
Ganz einfach mit einer Stickmaschine und einer Sternendatei… wie hier die einfachen RAUTENSTERNE.
Das Stickgarn auch auf die Unterfadenspule spulen. einen Sandwich aus Stoff, Fleecerest ( z.B. eine günstige Decke) und wieder Stoff einspannen.
Die guten Stoffseiten zeigen dabei nach unten und nach oben, auf Stickvies kann verzichtet werden.
Die Umrandung sticken…
… mit 1 bis 2 mm Rand ausschneiden…
… Bändchen durch den Tunnel ziehen oder mit einem Knopf annähen…
… und auf Wunsch weiter verzieren.
Alternativ lassen sich schöne Stoffmotive oder aufgebügelte Velourmotive zu Anhängern verarbeiten.
Am besten gleich einen ganzen Stapel bügeln und grob ausschneiden…
… wieder einen Sandwich aus 2 Stoffresten und Fleece stapeln, dazwischen eine Schlaufe aus einem Webbandrest legen…
… knappkantig drumherum nähen und ausschneiden.
… so ist ein ganzer Stapel…
… in wenigen Minuten fertig.
Ganz einfach und ein tolles Projekt für Nähanfänger und Kinder ist es, Papierformen, wie Sterne, Herzen… zu umnähen.
Auch dabei vorher einen Webbandrest zwischenlegen, ausschneiden und nach Belieben mit Knöpfen etc. verzieren.
Viel Spaß!
Portrait: Dagmar aus Brasilien
Heute gehts zu Dagmar nach Brasilien. Sie leitet dort ein besonderes soziales Projekt,
bei dem sie ehemaligen Straßenkindern unterstützt und mit ihnen bunte Taschen näht.
Kommt mit, wir treffen sie auf ein kühles erfrischendes Getränk unter Palmen 🙂
Hallo, stelle Dich bitte kurz vor. Wer bist Du? Hallo, ich heiße Dagmar, lebe seit 5 Jahren mit meinem Mann in Brasilien, in der Nähe der Stadt Recife. Ich leite ein soziales Projekt das sich noch in der Aufbauphase befindet, ich arbeite innerhalb eine Einrichtung die sich um sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene kümmert und ihnen eine Schul- und Ausbildung ermöglicht. Ich bin eigenverantwortlich für ein Projekt zuständig das sich mit der Herstellung von kunsthandwerklichen Produkten beschäftigt, wir legen dabei auch großen Wert auf Recyling. Das heißt, wir verwenden zum Beispiel Stoffreste für die Herstellung unserer Taschen! Diese Reste bekommen wir zum Beispiel aus Resten der Produktion der Textilindustrie. Unser großes Ziel ist es bis zur Fußballweltmeisterschaft im nächsten Jahr eine Kollektion zum Verkauf fertig stellen zu können. Für dieses Ziel arbeiten wir hart. Leider ist der Weg hier meist etwas holprig und steinig und geht nicht immer ganz so schnell wie ich es mir wünsche. Wir betreiben einen kleinen Laden, dort verkaufen wir die selbst hergestellten Produkte und so können wir etwas erwirtschaften, um dann auch wieder neues Material besorgen zu können. Größenteils leben wir jedoch noch hauptsächlich von Spenden. Wir bieten hauptsächlich Kunsthandwerk, also Taschen und Accessoires an. Das Projekt läuft nun seit einem halben Jahr und steckt somit noch in den Kinderschuhen. Wir befinden uns noch in der Aufbauphase, das Arbeitstempo ist hier etwas langsamer als man es aus Deutschland gewöhnt ist. Man braucht einfach sehr viel länger für alle Dinge. Im Aufbau befindet sich gerade das Nähprojekt! Hier sind wir dabei uns die Taschen der Taschenspieler-CD von farbenmix zu erarbeiten. Wir haben bisher keinen Blog oder Werbung in Deutschland, der Vertrieb findet in einem Laden in einem Touristen-Zentrum statt, dies ist ein ehemaliges Gefängnis das zu einem Kunstgewerbezentrum umgebaut wurde. Ich arbeite mit den Jugendlichen und den jungen Erwachsenen innerhalb des Projektes. Der Laden wird von vielen freiwilligen Helfern und durch Spenden finanziert. Da ich auch schon in Deutschland im Sozialwesen gearbeitet habe wollte ich hier in Brasilien, in meiner Wahlheimat, auch unbedingt etwas sinnvolles, soziales machen.
Durch einige Zufälle und tolle Begegnungen kam ich dann vor gut 2 Jahren zu einer Vereinigung die sich um sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene kümmert. Ich hatte Glück ein Projekt im kunsthandwerklichen Bereich übernehmen zu können. Wir stellten Taschen und Schmuck aus Recyclingmaterial her, z.B. aus Verpackungsfolie. Vor gut 7 Monaten entstand dann die Idee Taschen auch zu nähen. Aus diesem Projekt heraus ist nun ein neues Projekt entstanden in dem wir nun seit wenigen Wochen auch nähen. Die ersten Taschen sind bereits entstanden. Mir bedeutet es sehr viel hier ein Projekt zu leiten, bei dem man zeigen kann, dass man mit der eigenen Arbeit, mit wenig finanziellen Mitteln etwas selbst herstellen und verkaufen kann und somit selbst dafür Sorgen kann sein Geld zu verdienen und nicht mehr auf der Strasse betteln muss. Es bedeutet mir sehr viel hier einen kleinen Beitrag für eine bessere, lebenswertere Welt für einige Menschen leisten zu können. Die Dankbarkeit und das strahlende Lächeln ist das schönste überhaupt!!!!
Wie sahen Deine ersten Schritte in der Nähwelt aus? Es begann alles an einem heißen, sonnigen Tag im April diesen Jahres. Ich hatte ein paar Tage zuvor ein große Kiste mit Stoffresten von einer Firma als Spende bekommen und wusste so gar nicht was ich daraus nun am besten machen könnte. So saß ich auf meiner der Terrasse und stöberte im Internet. Es sollte ja ein Bezug zu meinem Projekt Taschen und Sachen aus Recyclingmaterial haben…. Schnell ist die Entscheidung gefallen, ich wollte daraus Taschen, innerhalb meines Projektes, herstellen und so stieß ich bei meiner Recherche immer wieder auf farbenmix. Bei jeder Tasche, die mir gefiel… farbenmix…und es ließ mich nicht mehr los… 🙂 Also, habe ich eine Email an farbenmix geschrieben und schon ganz kurze Zeit später kam eine Rückantwort! …und so begann meine Geschichte des Nähen’s. Durch den laaangen Postweg musste ich unendlich lange 4 Wochen auf meine Taschenspieler-CD warten, man kann sich dies ja gar nicht vorstellen wie sehr ich täglich auf die Post gewartet habe. Um die Wartezeit zu verkürzen nähte ich erstmal für mich, um wieder ins nähen rein zu kommen, ich hatte JAAAAHRE nichts genäht aber meine alte Pfaff ist mit hier her ausgewandert…die ersten Schlamperletuis wurden genäht. Jeder, ob er wollte oder auch nicht, wurde mit einem Schlamperletui beschenkt. Und dann war sie endlich da…. die CD und viele viele Webbandreste als Spende für unser Projekt gleich mit dabei! Ich war überglücklich und setzte mich sofort an meine Nähmaschine. So nahm das neue Projekt seinen Lauf. .
Wie sah Dein Weg in die Selbständigkeit aus? Hier in Brasilien sind viele Dinge einfach anders strukturiert als in Deutschland und so konnte ich nur diesen Schritt gehen, selbständig dieses Projekt aufzuziehen, mit allen Vor- und Nachteilen die es mit sich bringt. Es läuft eben sehr langsam vorwärts, es fehlt oft an ausreichend Disziplin, an Geld um neue Dinge zu beschaffen, an Struktur usw. so muss man viel Eigeninitiative entwickeln und sich nicht unterkriegen lassen und dann wird es schon! Anders ist es hier nicht möglich!
. Wie hast Du den Mut für den Schritt in die Selbständigkeit gefunden? Durch Unterstützung hier innerhalb der Organisation die mir das selbständige Arbeiten mit dem Projekt ermöglichen und dem schnellen Erfolg den ich beim Nähen hatte! Eure Schnitte sind einfach genial und die Erklärungen super, so dass auch Laien sehr schnell zum Erfolg kommen.
. Welche Vorbilder hast Du? Ich habe eigentlich nicht wirklich Vorbilder. Hier von Brasilien aus schaue ich mir täglich die Inspirationen-Seite an, habe Kontakt zu AnneSvea, aber das war’s auch schon.
. Wie hat sich Deine Selbständigkeit entwickelt? Meine Selbständigkeit IST noch ganz am Anfang, wir befinden uns immer noch in der Aufbauphase, es sieht aber sehr gut aus und ich bin überzeugt das es sich weiter positiv entwickeln wird, da wir ein großes Ziel vor Augen haben und alle Beteiligten mit sehr viel Engagement und Liebe zum Projekt arbeiten. Es dauert hier nur leider etwas länger als es meine deutsche Geduld manchmal zulässt…
. Was ist für Dich das Schöne an der Selbständigkeit, was empfindest Du eher als belastend? Das schöne ist für mich hier etwas bewegen zu können und eine Perspektive für einige Menschen aufzeigen zu können! Die freie Zeiteinteilung ist mir sehr wichtig, die Unterstützung der Organisation ist ebenfalls wichtig! Belastend ist für mich wirklich nur die „Langsamkeit“ in der es voran geht. Aber das ist ein allgemeines brasilianisches Problem.
. Wie sieht Dein Tagesablauf aus? Es geht für mich schon früh los…. hier beginnt das Leben generell früher als in Deutschland. Das heißt ich stehe gegen 5Uhr auf, mache meinen Haushalt hier zu Hause, versorge die Tiere und dann geht es schon los, die Fahrt zur Institution dauert mind. 1 Stunde. Dann steht eine Besprechung innerhalb der Organisation an, was gibt es Neues? usw. Danach wird das Nähen vorbereitet! Ich schleppe jedes mal meine beiden Nähmaschinen mit, da wir noch keine eigenen Maschinen für das Projekt haben. Stoffe und Schnitt auswählen und los geht’s. Und dann wird bis um 14Uhr gearbeitet. Dies geht ebenfalls zu langsam für mich! Ich empfinde es wie im Schneckentempo, aber die meisten haben noch nie etwas genäht, zugeschnitten, eine Nähmaschine auch nur gesehen. Man kann es sich nur schwer vorstellen aber es ist so. Es waren doch einige echte Straßenkinder. Sie haben nie lesen und schreiben gelernt und nun genießen sie es dies alles nachzuholen und eine Taschen zu nähen. Anschließend fahre ich zurück nach Hause, hier schreibe ich meinen Bericht des Tages und bereite alles für den nächsten Projektgruppe-Tag vor. Teilweise fahre ich noch zu Firmen um Spenden abzuholen oder ich gehe auf dem Stoffmarkt einkaufen, was alles so zum Nähen dazu gehört (Garne, Nadeln usw.). Aber eigentlich ist hier jeder Tag ein wenig anders da es nicht so feste Strukturen und Abläufe sind wie wir es von Deutschland gewöhnt sind und einige Dinge eben auch einfach passieren können. In der Regenzeit gibt es häufig überflutete Strassen. Dadurch fällt schnell 1 Woche alles aus. Gerade haben wir die Regenzeit hinter uns, es sollte also voran gehen.
. Was ist das Besondere an Euren Produkten? Bei uns ist das Besondere, das wir aus Resten und Recyclingmaterial einiges herstellen und verarbeiten. Die Kurse sind immer besser besucht und die Taschen die entstehen werden qualitativ immer besser, so dass man sie nun langsam auch bald zum Verkauf anbieten kann. Sie sind hier in ihrer Art einzigartig, da die Grundschnitte hier so nirgends zu bekommen sind.
. Wie siehst du die Perspektiven deiner Selbstständigkeit, was sind deine Ziele? Unser Ziel ist es zur Fussball-WM im kommenden Jahr, eine schöne große Kollektion von Taschen zu haben um diese dann möglichst gewinnbringend verkaufen zu können um das Projekt voran zu bringen, ein wenig Geld für Investitionen zu haben und den Teilnehmern einen kleinen Sonderbonus auszahlen zu können. Das Projekt soll aus den Kinderschuhen herauswachsen und einen guten Stand hier finden und sich weiter entwickeln um dann evtl. auch weitere Gruppen eröffnen zu können und mehr Menschen beteiligen zu können. Ziel ist es auch weitere Interessenten zu gewinnen, um einfach mehr Geld für das Projekt zu haben, um gesund wachsen zu können.
. Welches ist Dein farbenmix-Lieblingsprodukt? Ganz klar, die Taschenspieler-CD und von ihr der BUBE und das „Bübchen“, das sich bei uns sehr etabliert hat! Dazu wird der Bube auf 80% verkleinert ausgedruckt und schwupps ist das Bübchen geboren. Eine so schöne praktische tolle Tasche. Und alte Jeanshosen kommen voll zur Geltung…. Recycling eben! Und die genialen Webbänder, die jede Tasche zu etwas ganz besonderem machen. Meine Mädels bekommen immer ganz strahlende Augen wenn ich wieder neue Bänder auspacke und sie etwas aussuchen können für Ihre nächste Tasche.
. Was Du sonst noch loswerden möchtest… ich möchte einfach nur ein dickes DANKE an alle von Euch loswerden. Vor allem an Janina. Ohne den Kontakt zu Ihr wäre dieses Projekt nicht das was es bisher ist. Manchmal ist es schwierig wenn man sooooo lange hier auf etwas warten muss! Dennoch lebe ich sehr sehr gerne hier und fühle ich auch richtig wohl! Ich liebe mein Projekt sehr, auch oder vielleicht weil es nicht ganz so einfach ist, aber meine Wurzeln sind einfach deutsch und der Kontakt zu Deutschland ist mir auch enorm wichtig. So, das war’s nun aber endlich… Liebes Farbenmix Team, seid ganz herzlich gegrüßt, vielen Dank für ALLES!