Archiv für die Kategorie „Alles“
Jersey – Kissen oder T-Shirt-Recycling
Der Sommer ist vorbei und einige Shirts/Sweater/Struckpullis im Schrank sind labberig, eingelaufen, verzogen, haben Flecke oder waren ein Fehlkauf? Das muss nicht sein, näht einfach tolle Kuschenkissen daraus!
Vielleicht soll ja auch das absolute Lieblingsshirt eine Zukunft auf dem Sofa haben?
Das Nähen von superweichen Knuffelkissen ist mit den richtigen Tipps und Tricks ganz einfach und geht fix.
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Selbstverständlich könnt ihr ebenso neue Stoffe verwenden oder kombinieren.
Probiert es mal aus!
Ob mit coolem Schriftzug und neon Samtpaspel…
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Lasst euch inspirieren…
… und schaut mal im Schrank nach!
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Stickdateien kunterbuntdesign ( Rautensterne demnächst! )
Goldvelours peppauf
Kupfer-Wandmotive Ohhhmhhh
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Portrait: Lealina – Schönes aus Stoff
Hast Du einen Blog, bzw. bist Du irgendwo in den SocialMedia vertreten? Wo finden dich deine Kunden? Meine Kreationen stelle ich vor allem auf meinem Blog vor. Aber auch via Facebook bleibe ich mit meinen Kunden, anderen kreativen Mädels und Freunden in Verbindung und stelle meine Ideen und Kreationen vor. Die meisten meiner Kunden finden mich aber hier vor Ort in verschiedenen kleinen Läden, die meine handgefertigten Sachen zum Verkauf anbieten. Arbeitest du mit Mitarbeitern? Bisher ist „Lealina-Schönes aus Stoff“ ein Ein-Frau-Unternehmen.
Vervollständige bitte folgende Aussage: Mein Gewerbe bedeutet für mich… die Möglichkeit, täglich mit den tollsten Stoffen und verschiedensten Farben und Mustern zu arbeiten, meine kreativen Ideen in die Tat umzusetzen und einfach meine größte Leidenschaft ausleben zu können. Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich die Möglichkeit und die Chance bekommen habe, meinen Traum zu leben und mein größtes Hobby zu meinem Beruf zu machen. Ich liebe das, was ich tue, und empfinde das als ganz großes Geschenk.
Was waren deine ersten Schritte in die Nähwelt? Meine allerersten Schritte in der Welt des Nähens habe ich als Teenager an der alten Pfaff- Nähmaschine 1222 meiner Oma unternommen. Überhaupt habe ich ihr meine Liebe zu aller Art Handarbeit, wie häkeln, knüpfen, stricken, nähen und sticken, zu verdanken. Als ich dann 2007 zum ersten Mal Mutter wurde und in Elternzeit ging, habe ich die Gelegenheit genutzt und mir mit einer eigenen kleinen Nähmaschine einen langgehegten Wunsch erfüllt. Ich habe mich in einem Nähkurs angemeldet und mit dem Farbenmix-Schnitt „Hannel“ losgelegt.
Warum hast du dich selbstständig gemacht? Mit dem Gedanken, mich neben meinem eigentlichen, erlernten Beruf als Diplom- Biochemikerin mit meinen Design- und Nähideen selbstständig zu machen, habe ich schon länger gespielt. Wer sollte meine Sachen denn tragen, wenn meine Mädels vielleicht irgendwann mal aus dem Alter raus sein würden, in dem man Selbstgenähtes von Mama tragen möchte ? Als dann aus verschiedenen Gründen ein beruflicher Wechsel bei meinem Mann und mir anstand, wuchs der Gedanke, es vielleicht sogar hauptberuflich mit dem Nähen zu versuchen und die Gelegenheit zu nutzen, es endlich richtig anzupacken und den Traum Wirklichkeit werden zu lassen…
Wie hast du den Mut dazu gefunden? Den Mut dazu, mich wirklich hauptberuflich selbstständig zu machen, bekam ich durch eine Bekannte. Sie bot mir ihre Hilfe bei der Erstellung eines Businessplans an und unterstützte mich dabei, mich um einen Gründungszuschuss zu bewerben. Dank ihres Know Hows und ihrer Hilfe und dank verschiedener IHK-Gründungsseminare und eines Steuerberaters habe ich mein Label „Lealina-Schönes aus Stoff“ gegründet und mit Leben gefüllt.
Hattest du Vorbilder oder jemanden, der dich unterstützt hat? Unterstützt hat mich vor allem diese liebe Bekannte, die selbst in der Bekleidungsindustrie tätig ist und sich z.B. mit Werbung und generell mit Geschäftsgründungen gut auskennt und ihre Erfahrungen eingebracht hat. Natürlich war auch mein Mann eine große Hilfe, da er mich und mein Vorhaben voll und ganz unterstützt hat und selbst ganz begeistert von der Idee war, mein Hobby und meine Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Wie hat sich deine Selbstständigkeit entwickelt? Zunächst versuchte ich auf lokalen Märkten, wie z.B. dem Weihnachtsmarkt in Tübingen, und durch meinen Dawanda-Shop mein Label bekannt zu machen und Kunden zu gewinnen. Als ich dann für meinen Businessplan professionelle Fotos meiner Kreationen machen ließ, vermittelte die Fotografin mir einen Kontakt zu einer Freundin, die einen kleinen Secondhand-Laden besitzt. Dort stellte ich mich mit meinen Kreationen vor und sie gefielen ihr sofort. Ab da konnte ich meine Kollektion in ihrem Laden zum Verkauf anbieten. Dadurch wurde eine weitere Ladenbesitzerin in der Region auf mich aufmerksam und ich bekam die Chance, auch in ihrem kleinen Laden meine Sachen anzubieten. Irgendwann wurde ich angefragt, ob ich Interesse hätte, einen kleinen Nähtreff für Anfänger und fortgeschrittene Nähbegeisterte zu leiten. Hierdurch lernte ich eine weitere Näh-Lady kennen, die in ihrer „Kitsch- und Kunstfabrik“ neben allerlei Secondhand und ausgefallenen, handgefertigten Kreationen noch Platz für meine Sachen fand.
Was ist für dich das Schöne an der Selbstständigkeit, was ist eher belastend? Das Schöne an der Selbstständigkeit ist die Möglichkeit, sich wirklich frei kreativ ausleben zu können und Beruf und Familie nach eigenen Wünschen, Möglichkeiten und Ideen in Einklang bringen zu können. Belastend ist natürlich die immer wiederkehrende Ungewissheit, die wahrscheinlich jede/r Selbstständige kennt, ob die eigenen Kreationen weiterhin bzw. dauerhaft gefallen.
Wie sieht dein Tagesablauf aus? Mein Tag fängt früh morgens mit dem Familienfrühstück an. Wenn dann alle in Job, Schule und Kindergarten unterwegs sind, setze ich mich in meine Nähecke und dann geht ́s los… Dann gehört die Wohnung meinen Stoffen, Webbändern, Schnittmustern und mir. Alles wird überall ausgebreitet, nebeneinander gehalten und probiert bis dann wieder ein neues Shirt, eine neue Hose, eine Tasche, ein Loop-Schal oder eine Mütze aus Stoff oder Wolle entsteht. Nachmittags, wenn die Kinder aus Schule und Kindergarten zurück sind, gehört meine Zeit ganz meinen Mädels. Erst abends, wenn alles schläft, kann es vorkommen, dass mir ein paar Ideen keine Ruhe lassen und ich mich wieder an den Zuschneidetisch oder die Nähmaschine setze oder Wolle und Häkel- oder Stricknadeln in die Hand nehme…. Überhaupt müssen meine Hände immer etwas zu tun haben und Ideen zu jeder Zeit umgesetzt werden. Daher gehe ich eigentlich nie ohne z.B. Strick- oder Häkelnadel und Wolle aus dem Haus. Kreativ sein kann man überall und so lassen sich z.B. längere Wartezeiten beim Arzt ganz einfach sinnvoll nutzen…
Was ist das Besondere an deinen Produkten, womit begeisterst du deine Kunden? Das Besondere an meinen Produkten sind vor allem die ausgefallenen, bunten (Streichel)stoffe, aus denen meine (Kinder)Kleidung gefertigt ist. Gerne können Kunden auch mit ihren Ideen und Vorstellungen zu mir kommen und mit mir zusammen Stoffe und Muster aussuchen und somit das für sich oder ihr Kind passende individuelle Kleidungsstück oder Geschenk kreieren. Individualität und 100 % Handarbeit zeichnen meine Produkte aus, die allesamt aus hochwertigen, öko-tex-zertifizierten Materialien gefertigt sind.
Welche anderen Näh-Ladies inspirieren Dich bzw. magst Du besonders? Ich bin z.B. ein sehr großer Fan von Susanne Firmenich, die unter ihrem Label „Hamburger Liebe“ die für mich weltbesten Stoffkreationen erschafft und mich dadurch immer wieder neu inspiriert. Durch sie und auch durch Farbenmix, deren Schnitte einfach so viel Raum für eigene Ideen und Kreativität lassen, habe ich u.a. auch andere tolle kreative Mädels, wie Luzia Pimpinella, Jolijou, oder Lila-Lotta entdeckt, die nicht nur wunderschöne Kleidungsstücke und Accessoires kreieren, sondern diese auch besonders schön in Szene setzen können. In ihren Blogs lese ich fast täglich und bekomme immer wieder aufs Neue Lust, Schere und Stoff in die Hand zu nehmen und eigene Ideen umzusetzen.
Was magst du ganz besonders an deinen Kunden? Meine Kunden sind eine sehr große Inspirationsquelle für mich. Viele kommen immer wieder zu mir und haben z.T. eigene feste Vorstellungen, wie ihr ganz persönliches Lieblingsstück aussehen soll. So entstehen neue Kreationen, wie z.B. eine Wickelunterlage mit abnehmbarer Windel- und Feuchttüchertasche aus Wachstuch für den Waldkindergarten oder eine Umhängetasche mit Wechselklappe, in der Drumsticks und Noten Platz finden.
Wie siehst du die Perspektiven deiner Selbstständigkeit, was sind deine Ziele? Mein großes Ziel ist es, irgendwann einmal vielleicht einen eigenen kleinen Laden zu führen, in dem ich nicht nur eigene Kreationen anbieten, sondern auch arbeiten und werkeln kann. Neben fertigen Kleidungsstücken und Geschenkideen würde ich gerne Stoff, Kurzwaren und Schnittmuster anbieten, die es sonst oft leider nur online gibt. Ich finde, es gibt nichts Schöneres, Stoff wirklich anfassen zu können, Farben und Materialien vergleichen zu können und zwischen Reißverschlüssen, Stoffen und Stickgarnen zu schwelgen und sich inspirieren zu lassen. Daneben würde ich in meinem kleinen Laden gerne auch Näh-, Strick- und Häkeltreffs anbieten, um so auch anderen die Möglichkeit zu geben, ihre kreativen Ideen umzusetzen und sich auszutauschen.
Welches ist dein persönliches farbenmix-Lieblingsprodukt? Mein absolutes Farbenmix-Lieblingsprodukt ist Stylefix ! Ich kann mir nähen ohne Stylefix überhaupt nicht mehr vorstellen… Wie haben wir unsere Webbänder früher befestigt ? Wie haben wir es geschafft, dass Nähte sich trafen, ohne Stylefix zu verwenden ? Ich liebe es einfach. Es kommt hier sehr oft zum Einsatz und hat mir schon wirklich gute Dienste geleistet ! Unter den Farbenmix-Schnitten sind u.a. KleinFanö und Imke meine großen Favoriten. Diese Schnitte sind einfach gehalten und dadurch so variabel, dass sie immer wieder viel Raum für eigene kreative Ideen lassen und immer wieder anders aussehen können. Auch die Modelle der Zwergenverpackungen kommen hier sehr oft zum Einsatz, besonders wenn es darum geht, ein individuelles Geschenk für Freunde und Bekannte zur Geburt oder zum 1. Geburtstag zu kreieren… Bei den Ebooks mag ich besonders den Häkelfrühling und den Häkelsommer.
Was du sonst noch loswerden möchtest…Ich bin immer wieder und jeden Tag auf ́s Neue froh, dass ich wirklich meinen Traum leben kann und meine Leidenschaft zum Beruf machen konnte. Mich jeden Tag wieder in bunte Farben und Stoffe vertiefen zu können und zu sehen, wie ein heiß geliebter, vielleicht schon lange gehegter Streichelstoff zu einem individuellen Kleidungsstück oder einem täglichen Begleiter in Form eines Taschenanhängers werden kann, oder wie man schon die Allerkleinsten toll und individuell anziehen kann, erfüllt mich mit Freude und macht mich glücklich. Einen Tag ohne Stoff oder Wolle kann ich mir fast nicht vorstellen… Daher auch ein großes dickes Dankeschön an Euch, liebes Farbenmix-Team! Ohne Euch hätte es meine ersten Nähversuche mit richtigen Schnittmustern vielleicht nicht gegeben. Was hätte ich anfangs ohne Eure wunderbaren Fotoanleitungen gemacht ? Und wo bekommt man schon so schöne, einfach gehaltene und damit so viel Raum für eigene Ideen lassende Schnitte und Stoffe, die nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen ? Toll, dass es Euch gibt und dass es dank Euch und vieler anderer Nähmädels nun wieder eine neu erwachte Liebe zum Selbermachen und kreativen Arbeiten und eine stetig wachsende kreative Gemeinschaft gibt !
Blitzschnelle Nadelkissen
Nadelkissen können Nähverrückte nie genug haben, oder?
Sie sind fix genäht und es lassen sich auch die noch so kleinsten Reste des Lieblingsstreichelstöffchens verwerten.
Bestimmt auch eine tolle Aufmerksamkeit für die Nähfreundin!
Hier hat Marion von Marions Creativblog direkt ein Körbchen voller Nadelkissen genäht.
Portrait: Das Königskind
Heute möchten wir Euch Uli von „Das Königskind“ vorstellen. Nehmt Euch einen Kaffee oder eine schöne Tasse Tee und lernt Uli näher kennen und erfahrt mehr über ihren Weg in die Selbstständigkeit.
Hallo Uli, stelle Dich doch bitte kurz vor. Wer bist Du? Hallo, mein Name ist Uli Hoffmann auch bekannt als „Das Königskind“. Ich bin 32 Jahre alt. Bin seit 13 Jahre verheiratet und wir haben zwei Töchter im Alter von 8 und 6 Jahren. Mein Mann studiert und schreibt gerade an seiner Diplomarbeit. Von Haus aus bin ich Krankenschwester und habe inkl. meiner Ausbildung 10 Jahre in diesem Beruf gearbeitet. . Was bietest du an? Wann hast du dich selbstständig gemacht?
Selbstständig bin ich seit Januar 2011. In den ersten beiden Jahren habe ich ausschließlich genähte Unikate angeboten. Direkt bei mir in meinem Atelier, in verschiedenen Ladengeschäften und über DaWanda. Seit Oktober 2012 gebe ich Kurse für Einsteiger, Workshops für Fortgeschrittene und biete seit Jan. 2013 das NähAbo für Nähverrückte 😉 an. Ebenfalls seit Januar 2013 biete ich auch Kinderworkshops an, die mir besonders viel Freude bereiten.
Hast Du einen Blog, bzw. bist Du irgendwo in den SocialMedia vertreten? Wo finden dich deine Kunden?
www.das-koenigskind.de ist mein Blog, meine Infoseite für meine Kunden und gleichzeitig auch mein Shopportal. Über instagram poste ich seit einem Jahr auch sehr viel, weil es so schön schnell geht. Darüber sind auch viele neuen Kunden zu mir gekommen. Lokal ist es eine Mund zu Mund Propaganda die mich bekannt gemacht hat. Kindergarten und Schule, Verein, Gemeinde, Tanz und Musikunterricht… dort überall bin ich als die „NähUli“ bekannt. Bisher habe ich nur meine Ausstellungstage mit Flyern beworben, auf Kundesuche musste ich noch nicht gehen, die Kunden haben mich gefunden.
Arbeitest du mit Mitarbeitern?
Ich arbeite ganz alleine, eine echte One-woman-show. Was ich in der Regel ganz angenehm empfinde, da ich mir alles selber einteilen kann, mich nicht absprechen muss. Für die Buchhaltung hätte ich gerne jemanden, das mach ich nicht so gerne 😉
Vervollständige bitte folgende Aussage: Nähen, bedeutet für mich… ….ziemlich viel. Wenn ich mal einen Tag nicht nähe, werde ich schon ganz hibbelig. Beim Nähen kann ich meine Kreativität ausleben, ausdrücken was ich gerne mag und das zusammenstellen was mir gefällt. Es ist ein grandioses Gefühl ein fertig genähtes Unikat in der Hand zu halten! Ein Leben ohne was zu Nähen kann ich mir nicht mehr vorstellen!
Mein Gewerbe, bedeutet für mich… …zum einen Existenzgrundlage. Ich finanziere damit unseren Studenten- Familienhaushalt. Zum Anderen hat es mir sehr viel Selbstvertrauen in meine Fähigkeiten gegeben, was mich natürlich auch in meiner Persönlichkeit gestärkt hat.
Was waren deine ersten Schritte in die Nähwelt? Bisher habe ich ungern erwähnt, das ich 2010 zum ersten mal an einer Nähmaschine saß. Ich dachte immer, die meisten halten mich für verrückt und naiv sich so schnell selbstständig zu machen. Besonders als ich angefangen habe Kurse zu geben. Was kann jemand mit so wenig Erfahrung weitergeben. Eine Teilnehmerin sagte aber dann mal zu mir, dass sie das sehr ermutigend finde, das ich in so kurzer Zeit so viel gelernt und geschafft habe. Das gibt ihr Mut, dass sie auch mal was eigenes aus der Nähmaschine hervorbringt. Seit dem stört es mich nicht mehr, wenn die meisten meinen ich müßte schon seit Kindheit nähen. Ich habe von Anfang an ziemlich viel Zeit an der Maschine verbracht. Habe mir sehr schnell eine richtig gute Maschine zugelegt. Ich wollte gerne schöne Kleidung für meine Mädchen und Taschen für mich nähen. Ich bin sehr schnell auf die farbenmix Schnitte gestoßen die mir den Einstieg enorm erleichtert habe, mit den bebilderten Schritt für Schritt Anleitungen.
Warum hast du dich selbstständig gemacht? Geplant war es nicht. Ich empfand Selbstständigkeit immer als etwas sehr anstrengendes. Hätte mir jemand vor 4 Jahren gesagt ich würde mich selbstständig machen, hätte ich ihn sicher ausgelacht. Nachdem aber meine Kinder und ich in den genähten Sachen immer wieder angesprochen wurden und ich gefragt wurde ob ich nicht auch was auf Anfrage nähen könnte, habe ich zum ersten Mal darüber nachgedacht. Da für mich nach Ende der Elternzeit eh die Frage anstand was ich beruflich weiter mache, dachte ich, ich könnte es ja in den letzten Monaten der Elternzeit einfach mal versuchen. Kostet ja nur einen Gewerbeschein!
Wie hast du den Mut dazu gefunden? Mut war es nicht, eher die Frage der Risikobereitschaft aus meiner Sicht. Es war für mich von Anfang an klar, das sich das Gewerbe aus sich selbst tragen muss. In einem Studentenhaushalt gibt es wenig finanziellen Spielraum. Da ich generell ein Anpackertyp bin, dachte ich ausprobieren für ein halbes Jahr und schauen wie es läuft und dann weitersehen.
Hattest du Vorbilder oder jemanden, der dich unterstützt hat? Vorbilder nicht direkt. Ich habe in Blogs häufig andere bewundert die auch einfach gestartet haben und Erfolg damit hatten. Unterstützt hat mich immer mein Mann. Ich denke auch, wenn er das ganze nicht so mit tragen würde, wäre es nicht so einfach für mich. Er muß schon recht tolerant sein. Wenn Kunden zu komischen Uhrzeiten kommen, wenn abends bei uns Kurse stattfinden oder der ganze Samstag durch einen Workshop belegt ist. Er hat meine Flyer und mein Label designed. Und wenn sich meine Buchhaltung mal wieder wochenlang stapelt, gibt er mir einen netten Hinweis darauf 😉
Wie hat sich deine Selbstständigkeit entwickelt? Für mich immer wieder unfassbar. Angefangen habe ich noch in einem Arbeitszimmer, das ich mir mit meinem Mann geteilt habe. Wir haben sehr schnell unser Wohnzimmer aufgelöst, Sofa in die Küche gestellt und ich habe einen eigenen Raum bekommen. Mein Atelier! Das ist für Kundenbesuch einfacher. Hier biete ich meine selbstgemachten Unikate an.Ich verkaufe das meiste lokal, für meinen DaWanda Shop fehlt mir mittlerweile immer mehr die Zeit. Auch möchte ich eine breite Auswahl für meine Kunden vor Ort bereit halten. Die Workshops gebe ich in unsere Wohnküche, die sehr groß ist. Manchmal gehe ich abends nochmal in mein Atelier, mache das Licht an und wunder‘ mich, wer das alles gemacht hat. Ich weiß das klingt komisch! Aber das sich das ganze so gut entwickelt, dass sich daraus ein richtiger Job für mich ergeben hat, hätte ich doch nicht erwartet. Die Nachfrage der Kurse ist so groß, dass die Plätze schon häufig belegt sind bevor ich die Termine veröffentliche. Nach Veröffentlichung sind sehr schnell alle Plätze weg. Häufig vereinbare ich mittlerweile mit Kundengruppen direkt Termine auf ihren Wunsch hin. Im Dezember habe ich meine 5. Ausstellung. Das bewerbe ich mit Flyern und feiere das immer als Event. Es gibt ein kleines Buffett und eine große Auswahl an handgemachten Unikaten. Diese Jahr wird es zum ersten mal auch Do-it-yourself Zuschnitte geben. Für das schnelle selbstgemachte Weihnachtsgeschenk.
Was ist für dich das schöne an der Selbstständigkeit, was ist eher belastend? Das Schöne: ich mache das was mir Spaß macht. Ich kann mir meine Sachen selber einteilen. Ich bin für mich selbst verantwortlich und bin mein eigener Chef. Belastend: selbst für alles verantwortlich zu sein. Steht auch beim Schönen, ich weiß. Aber manchmal ist mein Kopf so voll, weil es einfach so viele Sachen gibt, die beachtet werden müssen. Ohne Timer geht nichts mehr. Auch die Tatsasche, dass ich nur Geld verdiene wenn ich arbeite. Manchmal denke ich so ein festes regelmäßiges Gehalt hat unheimlich Vorteile! Krank sein ist nicht wirklich drin. Ich musste am Anfang sehr viel Zeit investieren, bis es sich wirklich gelohnt hat. Auch die Arbeit immer räumlich vor Augen zu haben ist nicht immer leicht. Abschalten wird schwierig. Mann kann ja eben noch mal dies oder das schnell machen. Die ganzen Gesetzte und Vorgaben finde ich manchmal recht schwierig zu durchschauen. Man muß einiges beachten, bevor man arbeiten darf, verschicken kann usw. So viel Bürokratie hätte ich am Anfang nicht erwartet. Man sollte auf keinen Fall naiv da dran gehen und immer alles prüfen.
Wie sieht dein Tagesablauf aus?
Ich beginne morgens um 8 Uhr, wenn ich meine Mädels in Schule und Kindergarten gebracht habe. Ich durchforste dann erst einmal mein Postfach und beantworte Kundenanfragen. Fürs Nähen erstelle ich mir immer einen Wochenplan. Überlege wieviel Zeit ich für was brauche und teile danach die Tage ein. Ich arbeite unterschiedlich lang, je nach Schulzeiten. Das kann zwischen 13 und 15 Uhr variieren. Den Nachmittag halte ich mir für meine Mädels frei. Abends sind entweder Kurse oder ich mache noch Kleinigkeiten wie Ablage, Aufräumen, Bestellungen, Buchhaltung (*hüstel*) oder Zuschneiden. In Hoch-Zeiten wie vor Weihnachten ,wird auch schon mal bis Mitternacht genäht. Ich habe drei feste Kurstermine in der Woche. Ein Einsteigerkurs pro Monat der abends stattfindet, oder an einen ganzen Samstag. Immer Mittwochs abends (außer in der Vorweihnachtszeit) und Freitags vormittags das NähAbo. Und zu bestimmten Anlässen Specialworkshops. Kinderkurse gebe ich hauptsächlich in den Ferien und in der Vorweihnachtszeit.
Was ist das Besondere an deinen Produkten/Kursen und womit begeisterst du deine Kunden? Die Produkte sind mit viel Liebe gemacht. Manchmal fällt es mir schwer sie herzugeben. Auf der anderen Seite bin ich sehr froh, dass ich sie verkaufen kann, weil ich dann wieder was neues nähen kann. Alles behalten geht gar nicht. Ich denke jede Näherin hat ihren eigenen Stil. Den erkennt man und ich denke das schätzen meine Kunden bei mir. Es ist immer etwas Besonderes. Ich habe eine Liebe zum Detail. In meinen Kursen ist es denke ich meine Art die meine Kunden mögen. Zumindest gehe ich davon aus, da die Kurse immer wieder voll sind und viele auf Empfehlung der Freundin kommen. Ich bin recht praktisch und nicht so theoretisch. Bin sehr genau aber nicht streng 😉 Ich dulde keine Pfuschrei zeige aber gerne wie man was vertuscht! Ich versuche immer wieder was Neues für meine Kursteilnehmer zu finden. Schnitte, Stoffe, Ideen… Aber auch grade das NähAbo ist ja sehr beliebt. Dort kommen die Teilnehmerinnen mit ihren eigenen Ideen und nähen das was sie grade wollen. Das ist recht herausfordernd für mich. Da jede an einem anderen Schnitt arbeitet und ich viel und schnell umdenken muß, gerade bei Schnitten die ich selber noch nie genäht habe. Ich denke in den Kursen ist es die Atmosphäre die zählt. Einige verabreden sich mit ihren Freundinnen bei mir zum Nähen, andere freuen sich neue begeisterte Näherinnen kennenzulernen.
Welche anderen Näh-Ladies inspirieren Dich bzw. magst Du besonders? Jemand Besonderen habe ich eigentlich nicht vor Augen. Dazu gibt es so viele tolle Nähladies die großartige Sachen machen. Ich schaue super gerne in den Inspirationen bei farbenmix. Da sind immer tolle Unikate. Außerdem denke ich, es ist wichtig seinen eigenen Stil zu finden. Bewegt hat mich aber die Begegnung mit Sabine von farbenmix. Ich denke man kann durchaus sagen, dass farbenmix eine große Erfolgsgeschichte hat. Aber anders als viele die Erfolg haben wirkte Sabine auf mich sehr bodenständig und wie jemand der das ganze aus voller Überzeugung und Liebe macht. Ich mag keinen Personenkult. Ich denke jeder von uns kann auf ihre Art und Weise etwas großartiges erreichen. Ich war in meinen alten Beruf als Krankenschwester auch sehr gut und in dem Sinnen erfolgreich. Dort haben mir dies meine Patienten mitgeteilt. Jetzt habe ich eine Arbeit die mehr Außenwirkung auf andere hat. Das ist aber noch lange kein Grund sich darauf was einzubilden. Es steckt viel Arbeit und Disziplin dahinter, kann ich euch sagen. Und natürlich bin ich darauf stolz. Aber es gibt viele großartige Näherinnen mit Liebe zum Detail. Auch unter meinen Workshopteilnehmerinnen. Das sage ich ihnen immer wieder wenn sie meinen, dass ich ja viel toller sei! Das ist Quatsch! Grade verdiene ich mein Geld damit und ich habe noch Spaß dabei. Das empfinde ich als großes Privileg. Und so habe ich es bei Sabine empfunden. Auch als sie sagte: so nach tagelangem vorbereiten auf den Lagerverkauf fehle ihr richtig das Arbeiten an der Nähmaschine. Da dachte ich „ja, so ist es“. Ich kann auch schlecht ohne Nähen!
Was magst du ganz besonders an deinen Kunden? Ich hab durchweg super nette Kunden. Ich mag es wenn sie individuelle Taschen bestellen, sich Stoffe aussuchen und sagen „mach mal“. Das ist viel leichter als ganz genau Vorgaben! Toll ist auch, das hier lokal so viele Nähbegeisterte sind. Wenn sie nicht in Kursen bei mir nähen, treffen sie sich untereinander zum Werkeln. Manche witzeln schon, weil ihre Freundinnen auf Feiern gehen und sie sich zum Nähen treffen. Naja aber mal ehrlich, gibt es was Schöneres? Als das NähAbo mit mir in die Sommerpause gegangen ist, haben mir einige Teilnehmer was geschenkt. Das hat mich schon sehr berührt!
Wie siehst du die Perspektiven deiner Selbstständigkeit, was sind deine Ziele? Nächstes Jahr ist mein Mann mit seinem Studium fertig. Darauf freue ich mich, da dann hinter meiner Arbeit weniger Druck steckt. Jetzt geht es auch oft ums schnöde Geld verdienen. Ich möchte gerne weiter Kurse anbieten, weil mir das einfach sehr viel Spaß macht. Da ein Umzug ansteht, muss ich schauen wie das räumlich weiter geht. Aber meine Kundinnen haben sich schon überlegt, dass sie mich zu sich einzuladen. Da ich selber gemerkt habe wie wertvoll es ist kreativ zu sein, was eigenes zu gestalten und fertigzustellen, ist es mir ein großes Anliegen das auch an Menschen weiterzugeben, die sich keine Kurse leisten können. Ich würde gerne ehrenamtlich Kurse anbieten für Kinder deren Eltern nicht mal eben einen Kurs zahlen können. Für Jugendliche die in der Findung sind und als sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Ich würde dazu auch gerne Maschinen zur Verfügung stellen. Auch würde ich gerne einen Shop eröffnen in denen es ausschließlich genähte Produkte aus fairtrade Stoffen gibt. Aber ich bin ganz offen. Geplant hatte ich mein Leben ganz anders. Das ich mal an der Nähmaschine Freude habe, hätte ich mir vor wenigen Jahren nicht vorstellen können. Das ich damit mein Geld verdiene noch weniger. Außerdem was ist wenn die selfmade Welle wieder abebbt? Ich sage immer ich war zur rechten Zeit am richtigen Ort. In einer Großstadt hätte ich es sicher nicht so einfach gehabt wie in unserem beschaulichen Friedberg. Es bleibt also spannend. Ich liebe Herausforderungen, daran wächst man.
Welches ist dein persönliches farbenmix-Lieblingsprodukt? Das ist ganz schwierig! Die Schnitte finde ich toll, mit den Anleitungen habe ich das Nähen gelernt. Die Webbänder finde ich in ihrer Vielfältigkeit einfach super schön. Da ich recht praktisch veranlagt bin würde ich stylefix sagen! Mir wird ja auch schon unterstellt ich esse es, weil ich soviel davon verbrauche. Ich nutze es einfach ganz oft. Eine tolle Erfindung!
Was du sonst noch loswerden möchtest… Das Nähen bereitet mir sehr viel Freude. Es ist toll zu sehen, wie es Kindern und Erwachsenen Spaß macht und auch Selbstwertgefühl vermittelt. Wie ich schon geschrieben habe empfinde ich es als großes Privileg das zu meinen Beruf gemacht zu haben, was mir so viel Freude bereitet. Das ich es noch an andere weiter geben darf, ist noch das i-Tüpfelchen. Ich habe in der Zeit so viele tolle Frauen kennengelernt. Hier vor Ort, auch Deutschland weit durchs Bloggen, durch instagram und auf Events. Bei allen habe ich immer das Gefühl gehabt uns verbindet etwas. Die Liebe zum Selbstgemachten. Ich liebe meine Selbstständigkeit und bin auch stolz darauf. Es steckt viel Zeit, Arbeit und Disziplin dahinter. Aber es ist toll zu Hause zu arbeiten und so immer für meine Kinder da zu sein. Am Anfang hat es mehr Zeit gekostet als es Gewinn bringt, aber alleine um für meine Kinder verfügbar sein zu können (die ja am Anfang auch noch recht klein waren) hat sich die Mühe gelohnt. Sich bewußt Auszeiten einzuplanen ist wichtig! Ich muss mich immer wieder selbst dran erinnern. Schnack mit anderen Nähbegeisterten, Treffen mit der Freundin, Zeit mit meiner Familie und mal ein dickes Eis für mich. Und wenn du einen Traum hast, dann wage es doch einfach. Fang klein an und freu dich über jeden neuen Auftrag den du bekommst. Stecke viel Liebe rein, die Leute werden es spüren. Es läuft nicht immer alles glatt. Auch ich ärgere mich manchmal, schlage mich mit Schriftkram rum oder lasse mich von Kunden herausfordern. Aber es ist mein Job, letztendlich wie jeder andere auch. Aber auf eine Art doch anders, weil ich immer ein Stück von mir selber mit weitergebe. Und wenn mal was schief geht: aufstehen, Krone richten, weitergehen. Deshalb bin ich „Das Königskind“ 😉 Oft werde ich gefragt, warum ich diesen Namen gewählt habe: Mein Name kommt nicht von ungefähr. Das Königskind ist für mich die Grundlage meines Lebens. Ich bin Christ und gehöre zu Gott, bin sein Kind, ein Königskind eben. Darauf gründe ich auch meine Arbeit. Und ich vertraue darauf, dass Gott es gut mit mir meint.
Ratzfatz
Bei der Ratzfatz-Tasche ist der Name Programm!
Miniheju hat gleich mehrere auf einen Streich genäht:
Das FREEbook findet Ihr HIER.
Wolldascherl
Das Wolldascherl ist perfekt für Strick- und Häkelutensilien.
Alles ist hübsch und ordentlich beisammen und sieht super aus.
Hier ein hübsches Beispiel von Lila-Lotta:
farbenmix Adventskalender 2013
Viele von euch haben sich für dieses Jahr wieder einen Adventskalender zum Mitnähen gewünscht.
Daher sollte es wieder ein tolles neues Taschenmodell werden. Nach einigen Probemodellen ist das Schnittmuster nun fertig.
Es lässt sich leicht in der Adventszeit nähen, ein viertel bis ein halbes Stündchen dürfen wir uns ja am Tag mal nur für uns selber Zeit nehmen, oder?
Ein paar Nähte sollte man schon genäht haben, aber viel Näherfahrung benötigt die Tasche nicht. Das Modell kann kunterbunt aus Resten gemixt werden, wirkt aber ebenso einfarbig.
Die 24 Anleitungen der Nähschritte möchte ich nach euren Wünschen erstellen.
Es könnte jeden Tag eine ausführliche Fotoanleitung geben, wie bei der letzten Adventskalendertasche.Vielleicht findet ihr aber auch ein kurzes Video sinnvoller?
Möchtet ihr das Taschenmodell vor dem Zuschneiden sehen, oder euch lieber von Tag zu Tag überraschen lassen?
Ist es für euch wichtig, mitnähen zu können, oder habt ihr eher weniger Zeit?
Vielleicht habt ihr ja Lust, mir persönlich über die Schulter zu schauen, auch wenn ihr noch nicht wißt, wieviel Zeit ihr im Dezember habt?
Dann würde ich ausführlichere Videos drehen und das eine oder andere nebenbei erklären und zeigen.
Beim Nähen führen viele Techniken zum Ziel, sicher könnten auch die Näherfahrenen von euch den einen oder anderen Trick “mitnehmen” und ausführlichere Videos sind für dich auch interessant, wenn du nicht mitnähst?
Oder doch lieber kurz und knackig, weil du wenig Zeit hast?
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr euch kurz Zeit nehmt und HIER in einem extra Blogbeitrag mit freigeschalteten Kommentaren, bei facebook oder Instagram eure Wünsche hinterlasst!
So wird es ganz sicher wieder ein fröhlich bunter Adventskalender, der möglichst vielen von euch ein kleine tägliche Freude bereitet!
Tolle Vasen – mit STYLEfix
Nic von luzia pimpinella hat alte Gläser mit Hilfe von STYLEfix mit Lederresten zu tollen bunten Deko-Lieblingen gemacht.
Sicher auch ohne Blumen ganz tolle Hingucker!
Eine Anleitung zum Nachbasteln findet Ihr bei Nic im Blog.
Schnittmuster: JADE
Bei regnerischem Herbstwetter ist ein Regenmantel genau richtig.
Amajasea Design hat das Schnittmuster JADE aus wasserdichtem Stoff genäht.
So kann der nächste Herbstspaziergang kommen.