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Meine Maschinen im farbenmix Nähzimmer
Ein Blick in Sabines Nähzimmer
In diesem Blogbeitrag möchte ich euch meine Nähmaschinen vorstellen. Oft werde ich von euch gefragt, mit welchen Maschinen ich nähe und warum ich mich für sie entschieden habe. Ich nutze sehr gute und teure Maschinen, finde sie aber „preiswert“, da sie für mich aufgrund des Nähkomforts ihren Preis definitiv wert sind. Meist verbringe ich 10 oder mehr Stunden täglich in meinem Nähzimmer, daher müssen die Maschinen einiges aushalten und meine zuverlässigen Freundinnen sein. Ich liebe es, zu nähen und ich liebe meine Nähmaschinen. Sie rangieren bei mir direkt hinter der Familie und ich habe eine echte Beziehung zu ihnen.
Für meine 3 Enkelmädchen nähe ich alles ( bis auf Socken und Strumpfhosen) selber, für mich fast alle Oberteile und vieles andere für die ganze Familie. Dazu statte ich unseren Laden mit vielen Designbeispielen aus, nähe für Anleitungen, Videos und etliche Taschen, z. B. für den Taschenspieler.
Da ich also sicher ein ganz anderes Nähpensum als ihr habe, möchte ich euch mit diesem Blogartikel keine Maschine empfehlen. Es zählen nur eure persönlichen Nähgewohnheiten. Zum Nähmaschinenkauf findet ihr ganz unten noch zwei Links zu Artikeln mit wertvollen Informationen.
Stattdessen lade ich euch zu einem Stündchen in meinem Nähzimmer ein. Jede Maschine bietet unzählige Möglichkeiten, so dass ich euch nur jeweils meine persönlichen Lieblingsfunktionen beschreiben kann. Aber vielleicht sind ja genau diese für euch interessant?
Nähmaschine: Pfaff creative 7550
Beginnen möchte ich mit meiner großen Liebe im Nähzimmer. Auf diese Maschine habe ich Anfang der 90er lange gespart, hatte sogar schon das Vormodell. Sie war die erste „Computermaschine“, wobei sie natürlich keinen PC zur Steuerung nuzt, sondern nur eine elektronische Steuerung und ein Display besitzt. Es git sogar ein „Stickmodul“ dazu, welches ich aber nie genutzt habe, da es äußerst rudimentär funktioniert und letztlich nur eine Reihenfolge der Stiche „programmiert“ werden kann.
Diese Maschine hat brav über 15 Jahre lang mehrere tausend Kleidungsstücke genäht, das ist nicht übertrieben. Es war die letzte Pfaff-Maschine, in der innen noch ausschließlich Metall verbaut wurde und so eine super Durchstichskraft, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit erreicht wird.
In den Jahren hat sie zahlreiche äußere „Macken“ bekommen, der „Lack ist ab“… aber noch heute ist sie meine Ersatzmaschine, bzw. hole ich sie hervor, wenn ich richtig schwere Gewebe nähen möchte. Die Maschine hat damals über 2000 Mark gekostet. Sehr selten sind guterhaltene gebrauchte Exemplare zu bekommen und auch diese kosten meist an die 1000 Euro.
Da ich sie so liebe, habe ich sie vor ein paar Jahren mal komplett auseinanderbauen, alle Einzelteile baden und neu ölen lassen. Das alte, ggf. etwas verharzte Öl wurde also komplett entfernt und seitdem schnurrt sie wieder wie neu.
Nähmaschine: Bernina B 790
Jetzt nähe ich mit der BERNINA B 790. Sie ist richtig groß und schwer und hat ebenfalls, wie auch die Pfaff,
einen Obertransport, welcher sich einfach herunterklicken lässt und mittig direkt in einer Aussparung des Nähfusses arbeitet.
Jeder, der mich kennt, weiß, das ich gerade diese Art des Oberfusses liebe, da wirklich alle Stoffarten sehr sauber transportiert werden und sich akkurat nähen lässt. Glücklicherweise sind die meisten Nähfüße mit diesem Obertransport kombinierbar.
De Nähfüße hängen ordentlich in einem Plastikschränkchen, das war für mich ein Kaufargument. Mittlerweile finde ich es nicht mehr so perfekt. Es ist ziemlich leicht gebaut, da hätte ich mir etwas solideres gewünscht und dafür gerne ein paar Euro mehr ausgegeben. Aber es ist ansonsten hübsch und übersichtlich.
Das Display:
An dem großen Display mit wirklich sehr bedienerfreundlichen und übersichtlichen Anordnung, lassen sich alle Einstellungen direkt vornehmen. Solange man näht, werden auch beim Stichwechsel die aktuellen Einstellungen zwischengespeichert. Möchte ich dauerhaft z.B. den Geradstich in einer bestimmten Länge nähen, kann ich dieses ebenfalls abspeichern. Genauso wie sich eigene Stichkombinationen entwerden lassen. Dies brauche ich nicht täglich, habe mir aber z.B. den dreigeteilten Zickzackstich in dreifach gestickt abgespeichert und erziele so eine richtig prägnante Naht ( hoffentlich war dies jetzt nicht zu schwierig ausgedrückt?… ansonsten einfach überlesen 😉 )
Ebenfalls im Display lassen sich der Nähfußdruck, Fadenspannung und vieles mehr einstellen. Für alles, was ich nicht täglich einstelle liebe ich ganz besonders die tolle Menüführung. So muss ich auch bei versteckteren Sachen nicht extra das Handbuch hervorholen. Dies ist übrigens ein richtig dicker Wälzer, in dem alles super erklärt wird.
Superpraktisch sind die Knöpfe neben dem Display. Mit ihnen lassen sich Stichlänge und -breite fix und sogar während des Nähens verändern.
Genauso wie der Kniehebel lassen sich auch weitere Funktionen des Fußpedals leicht per Menü einstellen. Nähfuß heben oder senken, Nadel im Stoff oder oben stehen bleiben und sogar wie hoch der Nähfuß sich anheben soll… beim Pedal wird dazu mit der Fußspitze auf die vordere Kante getippt. Es hat etwas gedauert, bis ich mir die entsprechenden Bewegungen am Kniehebel und Pedal angewöhnt habe. Jetzt sind sie dafür „automatisiert“ und ersparen viele einzelne Handgriffe.
Einfach suuuuper sind die megagroßen Unterfadenspulen! Sie haben nicht nur einen größeren Durchmesser, sondern sind auch dicker als die normalen…
Auf diesem Foto seht ihr es wohl noch etwas besser. Das ist sicher etwas, was man nicht braucht, aber dennoch soooooo praktisch, weil viel seltener gespult werden muss 😉
Noch ein paar Dinge, welche ich an der Maschine mag:
- riesiger Anschiebetisch
- Möglichkeit eine Stickeinheit anzuschließen
- ein wirklich übergroßer seitlicher Stoffdurchlass
- überlanger Freiarm
- sehr breite Stiche
- akurates Stichbild auf Vorder- und Rückseite
- hohe Durchstichkraft
- es gibt richtig spannendes Spezialzubehör
- und natürlich vieles mehr
Nicht so toll finde ich persönlich:
- die glänzende Oberfläche des Freiarms verkratzt leicht bei Stecknadeln
- es fehlt eine Halterung für große Garnrollen, da behelfe ich mich mit einem Ständer hinter der Maschine
Overlock: Bernina L 460
Weiter gehts mit meiner Overlock, die BERNINA L 460. Sie näht alle gängigen Overlocknähte sehr sauber und vorallem mit 1.500 Stichen/Minute sehr schnell. Das Einfädeln ist sehr einfach und für das Umschalten auf Rollsaum muss nur ein Hebelchen verschoben werden. Ich nähe ja viel für Mädchen und da nutze ich den Rollsaum häufig. Ebenso greift das Differenzial der Maschine sehr kraftvoll, so läßt sich mit ihr herrlich einkräuseln.
Der Kniehebel, sowie das spezielle Fußpedal übernehmen ersparen ebenso viele Handgriffe, wie bei der Nähmaschine oben beschrieben. Beides war für mich ein echtes Kaufargument.
Das Zubehör ist komplett in der vorderen, aufklappbaren Abdeckung untergebracht und so mit einem Handgriff zu erreichen, das finde ich sehr praktisch.
Ein kleines , aber dafür sehr feines Detail ist das Mininadelkissen. Eine Overlockmaschine wird oft zwischen ein und zwei Nadeln gewechselt und so ist die zweite Nadel immer sicher und greifbar aufgehoben.
Für mich ist dies die ideale Overlock, da sie die Schnelligkeit einer Industrieoverlock hat, aber dazu viele andere Möglichkeiten bietet, welche sich einfach einstellen lassen.
Coverlock: baby lock Cover stich
Als Covermaschine nutze ich seit Jahren die Babylock und hatte nie eine andere Maschine. Sie näht mit mir ohne jeden Fehlstich durch dick und dünn und alle Lagen und Stoffarten.
Sie hat jedoch nur einen minimalen seitliche Durchlass, was das Covern von größeren Nähstücken sehr unkonfortabel macht. Nur mit viele Schieben und etwas Zerren ist das Covern bei Erwachsenenkleidung möglich.
TopStich Cover: Brother Cover Stich CV 3550
Daher habe ich mir neulich die brandneu erschienene Brother CV 3550 gekauft, die sich jetzt zu den anderen Maschinen im Nähzimmer dazugesellen darf.. Sie bietet mit einem Freiarm, dem zusätzlichen Topstitch ( einer verschlungenen Covernaht von oben und unten) und vielen anderen Möglichkeiten auch den wesentlich größeren seitlichen Durchlass, den ich mir seit Jahren wünsche.
Meine ersten Näherfahrungen mit ihr habe ich in dem Video Covermaschine festgehalten. Leider habe ich bisher aus Zeitgründen nur ein paar Sweater mit ihr gecovert, war aber sehr zufrieden. Daher wird sie wohl über kurz oder lang meine Babylock ersetzen.
Stickmaschine: Brother PR 1050
Ich liebe das Sticken, daher ist eine Stickmaschine für mich unentbehrlich. Da aber meine Arbeitszeit begrenzt ist, habe ich mich für eine Maschine entschieden, welche automatisch die Farben wechselt und ich ganz in Ruhe nebenbei nähen kann, die Brother PR 1050.
Meine Lieblingsfarben sind immer eingefädelt und ich muss nur selten mal eine Farbe austauschen.
Etwas überlegt hatte ich bzgl. des nicht ganz günstigen Spezialtisches, aber bin inzwischen glücklich, mich dafür entschieden zu haben. Sie steht sehr sicher vibrationsarm, nimmt weniger Platz im Nähzimmer ein und unten ist noch Platz für Garne, Rahmen etc.
Die Rahmen sind außerordentlich stabil gebaut und leicht einzuhängen. Insgesamt schaut die Maschine zwar kompliziert aus, ist aber super einfach vom großen Display aus zu bedienen.
Da ich ein Sonderangebot genutzt habe, ist es die Version ist eingebauter Kamera. Diese habe ich sehr belächelt, denn bitteschön, wozu braucht eine Stickmaschine denn eine Kamera?Inzwischen möchte ich sie gar nicht mehr missen. Meist sticke ich auf Filz oder Sweat, nähe die Stickerei dann später erst auf das Kleidungsstück. Neben dem größeren Motiv bleibt immer viel verschenkter Platz übrig.
Die Kamera zeigt mir dann das genau Bild der Platte und ich kann beliebig und sehr einfach zusätzliche Motive hinzufügen und den Platz perfekt nutzen. In diesem beispiel habe ich den Apfel bereits gestickt und kann ein passendes Blümchen positionieren. Den Apfel auf dem Stoff hat die Maschine fotografiert und mit dem roten Rahmen lässt sich das Blümchen an den passenden Platz verschieben und größenmäßig anpassen. Nebenbei entstehen so etliche Buttons, welche ich sammele und immer zur Hand habe. Mit der Kamera lassen sich wunderbar Motive etwas übereinander legen oder große kombinierte Motive sauber kombinieren. Mehrmals war sie mir schon eine große Hilfe beim genauen Positionieren auf ein Stoffmuster abgestimmt.
Mein Tipp:
Jetzt habt ihr einen Überblick über meine Nähmaschinen in meinem Nähzimmer bekommen. BITTE kauft sie nicht gleich! Jede Maschine muss zu EUCH selber und euren Nähgewohnheiten passen! Lasst euch beim örtlichen Fachhändler beraten. Falls dieser eure Wunschmodelle nicht führt oder ihr keinen Fachhändler in der Nähe habt, nutzt unbedingt die telefonische Beratung der Fachhändler im Internet und lasst euch dann die Maschine zum Testen schicken. Dieses bietet z. B. der NÄHPARK für 60 Tage an. Schließlich möchtet ihr ja jahrelange Nähfreude an und mit eurer Traummaschine haben!
Wertvolle Hinweise zum Kauf von Nähmaschinen habe ich euch unter diesen beiden Links aufgeschrieben:
Welche Nähmaschine ist am besten?
Liebe Grüße aus dem Nähzimmer
PS: Auch Emma hat die Tage auf ihrem Frühstück bei Emma Blog ein paar Tips aufgeschrieben..klickt euch wenn Ihr Lust habt, auch mal rüber ????