Tellerrock mit breitem Gummiband nähen
Tellerrock nähen:
Frühlingsanfang! Genau die richtige Zeit, um Röcke für die wärmeren Jahreszeiten zu nähen. Meine Enkelmädchen tragen zwar auch im Winter Röcke mit Strumpfhosen oder wärmeren Leggings, aber in der Regel eher im Haus, da hier der kalte Meereswind sonst zu unangenehm ist. Jetzt scheint draußen wieder öfters die Sonne und da gibt es, zumindest für zwei der drei Enkelmädchen nichts schöneres als Röcke und Kleider. Da müssen es wirklich nicht immer die aufwändigen Modelle sein, welche Freude bereiten. Deshalb möchte ich euch heute mal zeigen, wie einfach ein Tellerrock mit einem breiten Taillen-Gummiband genäht ist.
In diesem Fall habe ich einen, vorgewaschenen altrose Musselin verwendet und frech mit pink und rot gemixt. Das ist sicher eine außergewöhnliche Farbkombination, aber beim Nähen darfst du ja zum Glück dein eigener Designer sein 😉 Ihr könnt natürlich ebenso jede andere Webware nutzen. Für die kleinen Mädchen finde ich einen Drehrock aus Jersey etwas zu schwer und vernähe Jersey lieber zu etwas schmaleren Röcken.
Der Stoff sollte doppelt so lang wie die gewünschte Rocklänge + 40 cm sein. Wenn also die Rocklänge 35 cm betragen soll, rechnet einfach 35 + 35 + 40= 110 cm. Er wird einfach einmal längs und dann nochmal quer gefalten, so liegt er vierfach. An der geschlossenen Ecke legt ihr das Schnittmuster für einen Tellerrock auf, in diesem Beispiel einfach vom Lollipop-Tüllrock.
Dementsprechend wird die Rundung für die Taille ausgeschnitten.
Dann mache ich es mir einfach und lege ein Lineal an die Rundung, messe die Wunschlänge ab, führe es entlang der inneren Rundung und schneide so Stück für Stück den äußeren Kreis.
An der Außenkante ist ein Rollsaum am schönsten, alternativ kann der Rock auch hübsch mit einer Spitze oder Rüschenkante versehen werden.
Das Raupenende des Rollsaums wird einfach mit einer Stopfnadel in die Naht gezogen und ist so kaum zu sehen. Oder fällt es euch auf? 😉
Als Gummiband eignen sich alle weicheren Gummibänder, gerade für kleinere Mädchen. Meins ist in diesem Beispiel von Alles-fuer-selbermacher.
Dieses einfach direkt in der Taille abmessen, so dass es gut, aber nicht zu fest sitzt und mit Geradstich zum Ring nähen. Die Nahtzugabe auf 3 mm einkürzen.
Dann falte ich die Nahtzugaben auseinander und stelle mit diesen mittig geteilten Stich ein. Er sticht immer mehrmals zu jeder Seite, aber auch mittig ein.
Mit ihm wird die Nahtzugabe schön platt gelegt und stört nicht beim Tragen.
Die Oberkante des Rocks versäubere und kräusele ich ein, das geht gleich in einem Arbeitsgang mit dem angezogenen Differenzial der Overlock.
Das Rockteil alle paar Zentimeter rundherum an die linke Seite des Gummibandes stecken. Bei diesem Gummi lässt es sich gut an dem eingewebten Rand orientieren.
Die erste Naht setze ich auf die obere Seite des Overlockstiches und dehne dabei das Gummiband, damit sich der Rock gut anlegt.
Die zweite Naht setze ich dann von der rechten Seite aus knappkantig neben dem Gummibandrand. Aus dem Reststoff ist gleich noch ein Halstuch entstanden, ebenfalls nur mit einem Rollsaum versehen. Ich finde es schön, wenn mehrere Teile hübsch zusammenpassen.
Für die Webbandakzente finde ich es am einfachsten ca. 10 cm Webband mittig bis 0,5 cm vor den Enden mit STYLEFIX zu bekleben.
Das Trägerpapier abziehen, Enden etwas einklappen…
… gleichäßig um den Saum klappen und mit einer kleinen Geradstichnaht die Enden fixieren.
Ganz ausgebreitet schaut der Rock jetzt wie ein runder Teller aus und „dreht“ sich herrlich beim Tanzen 😉
Es genügt ein einfaches Shirt dazu und innerhalb von einer knappen Stunde ist eine herrliche Frühlings-/Sommerkombi entstanden.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich euch etwas inspirieren und Lust auf die wärmere Jahreszeit machen konnte!
Liebe Grüße
PS: pssst….könnt ihr euch denken, welches Schnittmuster morgen unser SchnittSchnappderWoche ist ;))))